Entwicklung des thematischen Portfolios der GIZ und aktuelle Handlungsfelder

Bei einem sektorübergreifenden Facharbeitskreistreffen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH am 22. Septenber 2014 in Eschborn wurden Umfang und Qualität der Zusammenarbeit mit der privaten Consultingwirtschaft besprochen.

Joachim Prey stellte wichtige Trends in der Internationalen Zusammenarbeit (IZ) und der Technischen Zusammenarbeit (TZ) dar.

  • MDG/SDG und Post2015 Prozess: Die Entwicklungsländer differenzieren sich, Entwicklungshilfe (ODA) ist ein Auslaufmodell. Der DAC sieht Zahl der EL auf 30 abnehmen, ODA wird darauf konzentriert. Technische Zusammenarbeit muss in die IZ übergehen.
  • Development Effectiveness: Obwohl der Zenit der Effizienz-Diskussion überschritten ist, sind viele Partnerländer selbstbewusster geworden und reden stark mit. Sie hinterfragen die Rolle „weißer Experten“ und deren Auswahl.
  • Erweiterte Institutionenlandschaft: Auch andere Fachinstitutionen (z.B. Deutsche Welle), Verbände und Privatwirtschaft bekommen öffentliche Aufträge in der IZ. Entwicklungsbank der BRIC Sund andere regionale Strukturen wachsen auch ohne die Industrieländer.
  • Fragile Kontexte: Krisen und Kriege nehmen zu, EZ wird zur Stabilisierung und Überlebenshilfe eingesetzt. Da bedeutet neue Chancen vom Sahel bis Afghanistan, aber auch neue Risiken.
  • Rohstoff Wissen: Erfahrungen der EL sind zunehmend als Praxiswissen anerkannt und ausgetauscht. Lern- und Dialogplattformen sind bei Partnern beliebter als Fachexpertise der GIZ. Web 2.0 wird zunehmend zum Wissensmanagement genutzt, ohne dass die TZ mithält.
  • „Made with Germany“ – IZ mit Deutschland greift auf das politische Modell von Frieden, Entspannung und Sozialstaat zurück. Heute wird vor allem begrüßt, was Deutschland aus eigener Erfahrung bieten kann. Die Partnern fragen deutsche Lösungen für globale Wettbewerbsfähigkeit bei Technologie und Innovation, Arbeitsmarkt, usw. nach. Dagegen ist die europäische Einigung kein passendes Modell mehr für andere Regionen.

Die GIZ gliedert ihr Portfolio in Leistungsschwerpunkten (LSP), bisher sind dies:

  • Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung (NaWi)
  • Governance
  • Gesundheit/Soziale Sicherung
  • Bildung
  • Umwelt/Klima/Biodiversität
  • Wasser
  • Energie/Transport/Infrastruktur
  • Ländliche Entwicklung
  • Sicherheit/Wiederaufbau/Frieden

Ein besonders deutliches Wachstum verzeichnen in den letzten Jahren die Themenfelder Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Governance und Umwelt/ Klima/ Biodiversität.
Ein leichter Rückgang entstand zuletzt im LSP Sicherheit/Wiederaufbau/Frieden durch den Wechsel der entwicklungsfördernden und strukturbildenden Übergangshilfe (ESÜH) vom BMZ ins Auswärtige Amt.
Ein leichter Rückgang entstand im LSP Sicherheit/Wiederaufbau/Frieden durch den Wechsel der entwicklungsfördernden und strukturbildenden Übergangshilfe (ESÜH) ins Auswärtige Amt. Die Nachfrage nach Kombiprodukten (z.B. Lokale und Regionale Wirtschaftsentwicklung) steigt und damit die Anforderungen an abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. Siehe GIZ Unternehmensbericht 2013

Von weiter zunehmender Bedeutung sind innovative fachübergreifende Ansätze, wie z.B. Betreibermodelle für Berufsbildungseinrichtungen, Beratung von EU Struktur und Kohäsionsfonds, Resilient Cities, Reformpolitik in EU Mitgliedsstaaten, Forschungsförderung Horizon 2020, Inklusion von Minderheiten (Roma), Wash for Millions, Innovationszentren, Risikominimierung in agrarischen Lieferketten, Integriertes Meeres- und Küstenzonenmanagement, Bekämpfung illegalen Handels mit Naturressourcen, Grenzmanagement, Flüchtlinge und Migration, sowie Stärkung von EZ/IZ Agenturen.

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GIZ und Consultingwirtschaft sind mit ihrer Zusammenarbeit zufrieden

Bei einem sektorübergreifenden Facharbeitskreistreffen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH am 22. Septenber 2014 in Eschborn wurden Umfang und Qualität der Zusammenarbeit mit der privaten Consultingwirtschaft besprochen.

Dr. Bernd Amler (AMBERO) und Marita Brömmelmeier (GIZ Abteilungsleitung Wirtschaft und Beschäftigung) stellten die Ergebnisse der ersten Umfrage zur Kooperationsqualität von GIZ und Consultingwirtschaft vor. Die Zusammenarbeit wurde von beiden Seiten generell einheitlich als sehr positiv bis positiv bewertet. Die Zusammenarbeit ist gut, bisher aber nicht geprägt von gegenseitigem Lernen. Kenntnisse der Verfahren und Regularien sind beiderseits ausbaufähig.

Mit dem Ziel der gegenseitigen Zufriedenheit soll zusätzlich zum Vergabebericht jährlich die Qualität der Kooperation festgestellt werden. Erstmals im Juli/August 2014 wurden als Stichprobe 39 GIZ Fachkräfte und 97 Consultants in Deutschland und Asien/Lateinamerika online befragt. Diese Baseline soll in den Folgejahren zum Monitoring dienen.

  • Aus Consultantsicht sind Leitungsbeschreibungen grundsätzlich verständlich. Gewichtungen des Bewertungsschemas bleiben teilweise erklärungsbedürftig, Rückfragen werden überwiegend zeitnah beantwortet.
  • Aus GIZ-Sicht sind die Angebote insgesamt gut. Sie werden zu 90% als angemessene Antwort auf die Leistungsbeschreibung gesehen. Der fachliche Anspruch an Consultants ist gestiegen.
  • Das internationale Personal entspricht aus GIZ-Sicht zu 60-80% den Anforderungen, die nationalen und regionalen Fachkräfte nur zu 50%. Nationale Gutachter ersetzen die internationalen nicht zufriedenstellend, meinen vor allem die Consultants.
  • Die fachliche Kooperation wird zu 70% als gut wahrgenommen. Vor allem die Consultants wünschen sich stärkere Einbindung in die Projektteams.
  • Gemeinsame Produktentwicklung ist gewünscht, aber ausbaufähig.
  • Die entsandten Consulting-Fachkräfte sind je nach Land verschieden gestellt, mal gleichgestellt mit GIZ Fachkräften, mal als lokale Fachkräfte behandelt.
  • Erwartungen an Backstopping-Leistungen und know how sind unklar. Die GIZ wüscht sich noch mehr proaktives Backstopping, definiert dies aber nicht. Insgesamt sieht die GIZ die Zusammenarbeit mit Backstoppern als gut mit den Consulting-Vertragskaufleuten nicht immer gut an.
  • Der Ressourceneinsatz ist in den letzten Jahren nicht effizienter geworden. Die Verwaltungsverfahren sind schwieriger geworden, das meinen vor allem die Consultants. Der administrative Steuerungsaufwand hat sich nicht reduziert (nur 20% GIZ, 7% Cons.).
  • Bei den Facharbeitskreisen sollen Kriterien für Zugang transparenter, einheitlicher und fairer gestaltet werden. Mit Format, Inhalt und Turnus zeigten sich alle zufrieden.

Als Verbesserungspotentiale für strukturelle Probleme der Zusammenarbeit wurden gesehen:

  • Verbesserung der Kommunikation mit dem Partnerpersonal zur Rolle der Consultingwirtschaft
  • Stärkung des Teamverständnisses GIZ/Consultants
  • Verbesserung der Vorbereitung der nationalen und regionalen Fachkräfte
  • Klärung der Erwartungen an gemeinsames Wissensmanagement und Produktentwicklung
  • Definition von Backstopping
  • Faire und transparente Kriterien für Zugang zu FAK
  • Besseres Verständnis der AV für Regularien bei Verträgen

Joachim Prey (GIZ FMB) forderte abschließend ein lebendiges Format für Wissensaustausch unter den FAK. Derzeit wird die regionale fachliche Kommunikation neu organisiert; es soll mehr virtuelle Plattformen geben anstatt Konferenzen. Task Forces zu instrumentellen Themen können gebildet werden.

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Trends in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und der GIZ

Dialogforum der GIZ mit spezialisierten Consultingfirmen

Bei einem sektorübergreifenden Facharbeitskreistreffen am 22. September 2014 in Eschborn haben sich die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die private Consultingwirtschaft über gemeinsame Perspektiven und Herausforderungen ausgetauscht. Vertreten waren ausgewählte auf Entwicklungszusammenarbeit (EZ) spezialisierte Consultingfirmen aus Deutschland. Das Treffen ist eines der wichtigsten Dialogplattformen der GIZ mit ihren Dienstleistern. Die Veranstaltung mit 51 Teilnehmenden fand um zweiten Mal statt und soll jährlich wiederholt werden.

Als Bereichsleiter des Fach- und Methodenbereiches (FMB) der GIZ leitete Joachim Prey die Veranstaltung ein und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Consultingwirtschaft für die GIZ. Die GIZ richtet sich gerade neu aus um schneller auf die Marktlage eingehen zu können und u.a. um stärkere Querbezüge zwischen Themen und Innovationsfähigkeit ermöglichen. Daraus könnte sich in 2015 auch die Frage stellen ob die thematischen Zuschnitte der Facharbeitskreise (FAKs) noch aktuell sind. Die FAK sind offen für Firmen, die für oder mit der GIZ zusammenarbeiten, die Mitgliedschaft ist persönlich, es entstehen daraus keine Wettbewerbsvorteile. Die Teilnahme sollte auf eine arbeitsfähige Größe beschränkt bleiben. In einigen FAK arbeitet auch die Entwicklungsbank KfW mit.

Für die Consultingwirtschaft lobte Dr. Hans-Christoph Schaefer-Kehnert (GFA Consulting Group) die derzeitige Praxis der Facharbeitskreise als Ausdruck einer verbesserten Zusammenarbeit. Die „Orientierung für die Zusammenarbeit mit der Consultingwirtschaft“ sei partnerschaftlich orientiert. FAK als communities of practice seien für beide Seiten ein wertvolles Instrument im Wissensmanagement. Mit dem Auslandsausschuss des Verbandes Beratender Ingenieure (VBI) unterhält die GIZ eine vertrauensvolle Beziehung.

Frau Sonja Altevolmer-Beattie aus dem Vertragsmanagement der Abteilung Verträge-Einkauf-Logistik (VEL) stellte den fachlich-methodischen Austausch als zentrales Element der wirkungsorientierten Zusammenarbeit dar. Er bedeute einen Wettbewerbsvorteil für die GIZ. Unter http://www.giz.de/de/mit_der_giz_arbeiten/420.html sind die gültigen Dokumente mit den aktuellen Standards einsehbar.

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Hintergrund

Als Mitte der 90er Jahre einzelne Facharbeitskreise der Consultingwirtschaft in der GIZ durch ein formales Verfahren gegründet wurden, stand dieser Prozess u.a. im Zeichen der Etablierung von Vergabemechanismen (Short-Listing), um der Wahrnehmung der GIZ als (zu) dominant am Markt gezielt entgegenzuwirken. Heute besteht keine Verbindung mehr zu den Vergabeverfahren. In den Facharbeitskreisen (FAK), in denen ausgewählte Consultingfirmen vertreten sind, soll der enge sektorale Austausch erfolgen, der zur gemeinsamen Positionierung am internationalen Markt erforderlich ist. Des Weiteren ist eine gemeinsame Positionierung bei Ausschöpfung von Marktpotentialen, die nicht durch deutsche öffentliche Mittel gespeist werden, angestrebt.

Derzeit sind sieben FAK aktiv:

  • Berufliche Bildung und Arbeitsmarkt
  • Gesundheit und Soziale Sicherung
  • Governance
  • Privatwirtschaftsförderung
  • Regionale und kommunale Entwicklung (ReKomEnt)
  • Waldwirtschaft
  • Wasser

Etwa jährlich lädt die GIZ alle Facharbeitskreise in Form eines übersektoralen Treffens („Super-FAK“) zum Austausch über grundsätzliche Fragestellungen der Zusammenarbeit ein. Getrennt davon unterhalten die GIZ Projekte regionale Fachverbünde unter Beteiligung des Fach- und Methodenbereiches (FMB). Als offenes Dialogformat bietet die GIZ die Eschborner Fachtage 2016 und die Global Governance Conference 2015 in Bonn an.

Bericht von Karsten Weitzenegger

Die Globalisierung der Wirtschaft: Ursprünge und Auswirkungen | OECD Insights

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie Globalisierung. Fördert sie Entwicklung oder kreiert sie Ungleichheit? Schafft sie neue Arbeitsplätze oder vernichtet sie Jobs? Schadet sie der Umwelt oder bietet sie neue Möglichkeiten, die Umwelt besser zu schützen? Ist die voranschreitende Globalisierung der Grund für die finanzielle Instabilität oder trägt sie dazu bei, Investitionen effizienter zu gestalten?

Die aktuelle Veröffentlichung der „OECD Insights“-Reihe diskutiert diese Fragen im Zusammenhang mit der jüngsten Krise sowie der Geschichte der globalen, wirtschaftlichen Integration. Der Bericht untersucht, welche Bedeutung die immer stärkere Vernetzung von Märkten und Volkswirtschaften für uns alle hat und versucht abzuschätzen, wie die Globalisierung sich im Licht der jüngsten Ereignisse entwickeln wird. Die 2013 veröffentlichte OECD-Studie „Economic Globalisation“ ist jetzt auf Deutsch erschienen.

Die wirtschaftliche Globalisierung im weiteren Sinne kann auf eine nahezu genauso lange Geschichte zurückblicken wie der internationale Handel selbst. Sie entwickelte sich aus dem Zusammentreffen des Unternehmergeists von Kaufleuten, die jenseits der Grenzen ihrer Herkunftsländer nach neuen Absatzmärkten suchten, mit dem Fortschritt der Verkehrsund Kommunikationstechnik sowie dem zu bestimmten Zeitpunkten der Geschichte zu beobachtenden Bestreben der Regierenden, den Handel mit dem Ausland auszuweiten. Diese verschiedenen Faktoren kamen im Lauf der Jahrhunderte unterschiedlich stark zum Ausdruck.

Die Globalisierung begünstigte zunächst die Entwicklung der Industrieländer und dann, in den letzten zwanzig Jahren, die der aufstrebenden Volkswirtschaften. Während einige Entwicklungsländer in die Fußstapfen der aufstrebenden Volkwirtschaften treten, sind andere an den Rand gedrängt oder durch die Öffnung gegenüber den Weltmärkten geschwächt worden. Die weltweite extreme Armut ist zwar zurückgegangen, sie ist aber in bestimmten Regionen nach wie vor tief verwurzelt. In vielen Ländern haben die Ungleichheiten zugenommen. Die Globalisierung kann die Entwicklung nur fördern, wenn bestimmte politische Voraussetzungen gegeben sind.

Die Globalisierung hat dazu beigetragen, die großen Umweltschäden, mit denen wir heute konfrontiert sind, zu verschärfen, selbst wenn sie nur indirekt dafür verantwortlich ist. Manche nationalen, regionalen und internationalen Politikmaßnahmen haben die negativen Auswirkungen der Globalisierung auf die Umwelt abgeschwächt. Einige Lösungen sind auch in den Mechanismen der Globalisierung selbst zu finden. Politische Regulierungen und Anreize sind ebenfalls von entscheidender Bedeutung, entsprechen aber bisher noch nicht der Tragweite und Dringlichkeit der Herausforderungen.

Weitere Informationen und Bezugsquellen finden Sie unter:
www.oecd.org/berlin/publikationen/globalisierung.htm

Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) blickt 50 Jahre zurück und voraus

Mit einem Festakt, einer internationalen Konferenz und einem Alumni-Treffen feierte das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) am 4. und 5. September 2014 in Bonn sein 50-jähriges Bestehen. Redner beim offiziellen Festakt waren unter anderem der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Hans-Joachim Fuchtel, NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch.

Mit dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) feiert ein ganzes Politik- und Forschungsfeld Geburtstag, das – angesichts der zunehmenden internationalen Verflechtung und der wachsenden Bedeutung vieler Schwellen- und Entwicklungsländer – weiter an Relevanz gewinnt. „Internationale Zusammenarbeit steht heute vor neuen Aufgaben und erfolgt in anderen weltpolitischen Konstellationen als noch vor 50 Jahren“, sagt DIE-Direktor Dirk Messner anlässlich des Jubiläums. Zentrale aktuelle Herausforderungen sind laut Messner z. B. asymmetrische Konflikte wie im Irak oder Syrien, der Abschluss eines verbindlichen Klimaabkommens im Jahr 2015, die Verständigung auf universelle Entwicklungsziele im Rahmen der Post-2015-Agenda und die Arbeit an grenzüberschreitenden Lösungen für die Bekämpfung von Hunger-, Flucht- und Kriegsursachen.

Globale Entwicklungskooperation gewinnt angesichts weltumspannender ökonomischer, politischer, sozialer und ökologischer Vernetzungen weiter an Bedeutung. Vor 50 Jahren hat das DIE als Ausbildungsinstitut begonnen, um Führungspersonal für die neugeschaffenen Institutionen der deutschen Entwicklungspolitik zu qualifizieren. 1971 kamen Forschung und Beratung hinzu. Diese Aufgabentrias prägt das Institut noch heute: Forschungsfragen entstehen sowohl aus Problemen der Praxis wie aus wissenschaftlicher Neugier, Wissenslücken zu füllen. Die Ausbildung profitiert von akademischem Wissen und der Reflektion praktischer Erfahrung. Die Politikberatung des DIE speist sich aus der Forschung und dient der Beantwortung von Fragen, die die Entwicklung des Politikfelds betreffen.

„Auch das Jahr 2014 birgt zahlreiche neue Herausforderungen und Chancen in der Entwicklungspolitik, und es ist mir sehr wichtig, das 50-jährige Bestehen dieser weltweit renommierten Denkfabrik persönlich zu begleiten“, so Hans-Joachim Fuchtel, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).

„Nicht nur ist das DIE ein entscheidender Gegenpol zu unserem schnelllebigen Tagesgeschäft, welches uns daran erinnert, politische Entscheidungen zu überdenken – besonders durch sein jährliches durchgeführtes Postgraduierten-Programm wird dieses Know-how auch an junge, motivierte Hochschulabsolventinnen und -absolventen weitergegeben“, so Fuchtel weiter. Seit seinem Umzug aus Berlin im Jahr 2000 sei das DIE zu einem unverzichtbaren Eckpfeiler für den internationalen Standort Bonn geworden, dessen weiteren Ausbau von der Bundesregierung nach Kräften gefördert werde.
Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen (MIWF NRW), zeigt sich überzeugt: „Der Dreiklang aus Forschung, Beratung und Ausbildung macht das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik so wertvoll – für die Wissenschaft, aber auch für Politik, Medien und Verwaltung, für die es wichtige Erkenntnisse bereithält und Handlungsempfehlungen ausspricht“. Deshalb ist das DIE „für das Land Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Baustein im Engagement für die Eine Welt und es ist eine Bereicherung für den internationalen Wissenschaftsstandort Bonn“, so Ministerin Schulze.

„Im Deutschen Institut für Entwicklungspolitik tragen wissenschaftliche Exzellenz und Expertise in der Entwicklungszusammenarbeit zu einer erfolgreichen strategischen, beratenden, forschenden und bildenden Arbeit bei“, so der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch in seiner Grußnote. „Das ist ein Gewinn für ganz Deutschland. Es ist die Verdichtung von Kompetenz und Engagement an diesem Standort, die allen Beteiligten zugutekommt. Nicht nur Bonn gewinnt durch das DIE, sondern auch umgekehrt“, betont er weiter.

DIE-Direktor Messner zeigt sich überzeugt, dass wir „in einer post-westlichen Weltordnung Brücken zwischen asiatischen, islamischen und westlichen Weltverständnissen bauen müssen, um internationalen Konflikten zu begegnen. Dafür benötigen wir nicht nur vertiefte Kenntnisse der politischen, sozialen und ökonomischen Strukturen weltweit, sondern müssen auch die Grundlagen erforschen, wie wir eine neue globale Kooperationskultur befördern können“. Das DIE richtet dazu seit langem seine Forschungsprozesse interdisziplinär aus und setzt auf den Austausch mit entwicklungspolitischen Praktikern und den Partnerländern.


Weitere Informationen

http://www.die-gdi.de/forschung/50-jahre-die/

Der aktuelle ‚Jahresbericht 2013-2014‘ greift das Institutsjubiläum auf, in dem wir auf über 50 Jahre Entwicklungspolitik zurückblicken und die aktuellen globalen Herausforderungen einordnen – aus Sicht des DIE sowie von Gastautorinnen und -autoren.