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Zahlen, Daten Fakten zur Zusammenarbeit zwischen der Consultingwirtschaft und der GIZ

Zahlen, Daten Fakten zur Zusammenarbeit zwischen der Consultingwirtschaft und der GIZ

Bei einem sektorübergreifenden Facharbeitskreistreffen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH am 22. Septenber 2014 in Eschborn wurden Umfang und Qualität der Zusammenarbeit mit der privaten Consultingwirtschaft besprochen.

Die GIZ-Abteilung 53 Verträge-Einkauf-Logistik (VEL) agiert als interner Dienstleiter für die operativen Einheiten, stellt die Einhaltung der Beschaffungs-Verfahren sicher und ist somit also auch Dienstleister für externe Consultingwirtschaft. Der neue Abteilungsleiter Immanuel Gebhard zeigte, dass 2013 fast die Hälfe des GIZ-Auftragsvolumens in externen Ausschreibungen weiter gegeben wurde.

Die Gruppenleiterin Vertragsmanagement II, Frau Sonja Altevolmer-Beattie, stellte den Beschaffungsbericht 2013 im Entwurf vor, der im Vorjahr als Teil des gegenseitigen Monitorings eingeführt wurde. Die GIZ veröffentlicht erstmals den „Bericht über die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen und den Abschluss von Finanzierungsverträgen„. Dieser gibt einen Überblick über die Vergaben der GIZ, differenziert nach Region, Sektor und Art der Auftragnehmer. Der Bericht gibt detailliert darüber Aufschluss, in welchen lokalen Märkten die GIZ besonders aktiv ist oder wer ihre 100-Top-Dienstleister und -Lieferanten sind.

Demnach ist die Gesamtbeauftragung Dritter seit 2008 stets gewachsen. Bei einem Geschäftsvolumen von 1931 Mio. € wurden in 2103 883 Mio. als Aufträge vergeben. Allein im Gemeinnütziger Bereich (GMB) gingen 2013 die meisten Dienstleitungsaufträge Firmen (299 M€), sowie an Institutionen (134 M€), Einzelgutachter (74 M€) und Übersetzer ( 3 M€). Außerdem wurden Bauleistungen (8 M€) und Finanzierungen 34 M€ vergeben. Das durchschnittliche Auftragsvolumen stieg 2013 von 74 auf 89T€. Weitere hier nicht bezifferte Dienstleistungen wurden im Geschäft International Services (IS) beauftragt. Hinzu kommen 226 Mio. € Beschaffungen (Dienstleistungen, Bau, örtliche Zuschüsse) der GIZ Landesbüros.

Dienstleistungen wurden im Wesentlichen in fünf fachlichen Sektoren („big five“) eingekauft. Ländliche Entwicklung und Agrarwirtschaft (25%) und Wasserpolitik, Wasserressourcen, Siedlungswasserwirtschaft (24%) machten fast die Hälfte des Auftragsvolumens aus. Weitere Schwerpunkte waren Nachhaltige Energiesysteme (20%), Gesundheitssystem und -förderung (17%), sowie Privatwirtschaftsförderung (14%). Alle Sektoren wuchsen, Bildung und Wasser waren aber weniger dynamisch. Im Sektor Umwelt/Klima wird relativ wenig extern vergeben. Nach einer internen Checkliste zur werden Kriterien für einen externe Vergabe geprüft. Politikberatung bietet die GIZ bevorzugt selbst an, weil die Partner dies so erwarteten.

Regional entfielen im Gemeinnützigen Bereich mit 140 Mio. € die meisten Vergaben auf Afrika. In Asien und Lateinamerika wurden 95 Mio. € und in der Region Mittelmeer, Europa, Zentralasien 125 Mio. € vergeben. Bei den Vergaben vor Ort (26% der Gesamtsumme) wurde für 85 Mio. € in Afrika, 71 Mio. € i in Mittelmeer, Europa, Zentralasien und 52 Mio. € in Asien und Lateinamerika beauftragt.

Neuerungen aus der Vertragsabteilung sind sprachlich überarbeitete Wegweiser, Abrechnungshinweise und Allgemeine Vertragsbedingungen AVB (hinsichtlich Personalwesen, EU-Wechselkursliste, Standardanhänge) sowie der RSS-Feed mit Ausschreibungen über www.bund.de. Die Praxis der Personalvorstellung bei Aufträgen über 2 Mio. € wird derzeit überprüft. Gültige Sozialstandards (in den AVB: ILO-Kernarbeitsnormen) werden eingefordert, auch bei nichtdeutschen Anbietern. Kalkulatorische Honorarsätze lassen aber keinen Rückschluss auf Gehälter und Bedingungen für einzelne Fachkräfte zu.

Ziel für 2014 ist es, die Vergabequote noch nachzubessern, nachdem wegen später Genehmigung des Bundeshaushaltes viele Verfahren verzögert sind. Unklar ist bisher, wie die Sondermittel aus den drei Minister-Initiativen (zur Ernährungssicherung, Flüchtlingshilfe und zur regionalen Entwicklung in Nordafrika und Nahost) vergeben werden. Diese Sonderinitiativen sind mit fast 1,6 Mrd. € ausgestattet, folgen aber nicht der üblichen Logik der Haushaltstitel. Alle Akteure sind also im Wettbewerb, auch die GIZ. Da die Sonderinitiativen aber noch in 2014 implementiert werden sollen, ist die Mithilfe der Consultingwirtschaft unerlässlich. Informationen dazu gibt es demnächst auf www.giz.de

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