Buchrezension: „Foreign aid and its unintended consequences“ von Dirk-Jan Koch

Wo Entwicklungshilfe auch schaden kann

Insider arbeitet unbeabsichtigte Wirkungen auf

Kritik tut Entwicklungszusammenarbeit gut, aber oft kommt sie von ganz weit her und hat eher grundsätzlichen Charakter. Heute legt Dirk-Jan Koch eine umfassende Analyse der unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe vor. Dirk-Jan Koch ist Chief Science Officer des niederländischen Außenministeriums und hat eine Innenansicht im Bereich der klassischen Entwicklungshilfe. Sein neues Buch wird darum in Fachkreisen bereits viel beachtet. In Deutschland wird das Buch am 16. Oktober vom IDOS Bonn vorgestellt.

Koch, Dirk-Jan. 2023. Foreign Aid and Its Unintended Consequences. London: Routledge, DOI https://doi.org/10.4324/9781003356851. Open Access: https://www.routledge.com/Foreign-Aid-and-Its-Unintended-Consequences/Koch/p/book/9781032412146#

Das Buch „Foreign Aid and Its Unintended Consequences“ von Dirk-Jan Koch befasst sich mit den unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe und schlägt konkrete Schritte vor, um die Ziele und Auswirkungen zu harmonisieren. In seinem neuen Buch präsentiert Professor Dirk-Jan Koch eine neue Sichtweise auf Entwicklungshilfe: die Identifizierung unbeabsichtigter Folgen, sowohl negativer als auch positiver. Diese neue Perspektive sollte zu neuen Denkweisen über Hilfe und Entwicklung sowie zu neuen Arbeitsweisen führen. Koch fordert von Gebern und Hilfsorganisationen, sich der Folgen bewusster zu werden, die sie nicht immer beabsichtigt haben. Es bietet auch Beispiele dafür, wie die Entwicklungshilfe positiven Einfluss haben kann, wenn sie sorgfältig geplant und umgesetzt wird.

Koch identifiziert zehn häufige Arten von unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe:

Rückwirkungseffekte

Ein Beispiel für einen Rückwirkungseffekt ist der Anti-Hilfsreaktionseffekt. Dies tritt auf, wenn die Zielbevölkerung oder die breitere Öffentlichkeit im Empfängerland auf Entwicklungshilfe negativ reagiert. Die Gründe für eine solche Reaktion können vielfältig sein. Zum Beispiel kann die einheimische Bevölkerung das Gefühl haben, dass ihre Regierung von außen beeinflusst wird und somit ihre Souveränität beeinträchtigt wird. Dies kann zu einem Anstieg nationalistischer oder anti-ausländischer Gefühle führen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Zielbevölkerung die Hilfe als unzureichend oder gar als invasive oder irrelevant empfindet. Solche Reaktionen können das Potenzial haben, den Erfolg der Entwicklungsbemühungen zu untergraben oder gar umzukehren,

Konflikteffekte

Konflikteffekte sind unbeabsichtigte Auswirkungen der Entwicklungshilfe, bei denen eine externe Intervention zu Konflikten zwischen verschiedenen Gruppen führt. Hier sind drei Beispiele:

  1. Stärkung von Rebellen: Wenn Entwicklungshilfe dazu verwendet wird, Rebellen und Milizen zu unterstützen, kann dies zu einem Anstieg der Konflikte führen. Insbesondere wenn die Regierung diese Hilfe als Bedrohung ansieht, kann sie versuchen, die Rebellen weiter zu stärken und damit ein Konfliktpotenzial zu schaffen.
  2. Zunehmende Spannungen: Entwicklungshilfe kann auch zu Spannungen zwischen verschiedenen Gemeinschaften führen. Zum Beispiel kann eine humanoide Organisation versuchen, einer bestimmten Gemeinde zu helfen und dadurch Hass und Feindseligkeiten von anderen Gemeinden verursachen.
  3. Verstärkung von Ungleichheiten: Entwicklungshilfe kann eine tiefgreifende soziale oder wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb der Zielbevölkerung hervorrufen oder verstärken, die zu Konflikten führen kann. Eine solche ungleichmäßige Verteilung von Hilfeleistungen kann die Gegensätze zwischen verschiedenen Gruppen verstärken und den sozialen Frieden untergraben. (Kapitel 4, Seite 41-55)

Migrations- und Umsiedlungseffekte

Ein Beispiel für Migrations- und Umsiedlungseffekte von Entwicklungshilfe sind die Bauprojekte von Staudämmen in China. Die chinesische Regierung begann in den 1950er Jahren mit dem Bau großer Staudämme, um Energie zu erzeugen und das Land zu entwickeln. Die Staudämme hatten jedoch unbeabsichtigte Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden, insbesondere auf die Minderheiten in den betroffenen Gebieten.

Die Bevölkerung entlang des Flusses Yangtze und seiner Nebenflüsse musste umgesiedelt werden, um Platz für den Bau von Staudämmen und die Schaffung von Stauseen zu schaffen. Diese Umsiedlungen waren oft erzwungen und führten zu erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Belastungen für die Betroffenen. Viele Menschen mussten ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage verlassen und lebten in neuen Siedlungen, die häufig schlecht organisiert waren und unzureichenden Schutz boten.
Die Staudämme führten auch dazu, dass sich die Verteilung von Wasser und Land an den Ufern des Flusses Yangtze veränderte, was zu mehr Migration führte. Einige Menschen zogen in Gebiete mit mehr Wasserressourcen und besseren Erntebedingungen, andere verloren ihre Arbeit und wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Viele Migranten lebten in Armut und waren gezwungen, in Slums zu leben, weil sie keine bezahlbaren Wohnungen finden konnten.

Dieses Beispiel von Stauseen in China zeigt, wie Entwicklungshilfe unerwartete Folgen haben kann, einschließlich erzwungener Migration und Umsiedlung sowie sozialer und wirtschaftlicher Belastungen für Minderheiten und andere benachteiligte Gruppen. (Kapitel 5, Seiten 60-68)

Preis- und Inflationseffekte

Ein Beispiel für Preis- und Inflationseffekte von Entwicklungshilfe ist das Projekt zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion in Äthiopien. Das Projekt hatte zum Ziel, die Ernährungssicherheit der Bevölkerung in ländlichen Gebieten durch den Einsatz moderner Landwirtschaftstechnologien und bessere Infrastruktur zu erhöhen. Allerdings hatte das Projekt unbeabsichtigte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Wirtschaft im Allgemeinen in Äthiopien.

Die Überbeanspruchung von Saatgut, das von dem Projekt bereitgestellt wurde, führte zu einer künstlichen Verknappung von Saatgut auf dem lokalen Markt und zu höheren Preisen. Dies bedeutete, dass die Bauern höhere Kosten für ihre Produktionen hatten. Gleichzeitig hatten die bessere Infrastruktur und die Bereitstellung von Transportmitteln zu einer höheren Nachfrage nach Agrarprodukten geführt. Aufgrund von begrenzter Produktion war das Ergebnis jedoch, dass die Preise für landwirtschaftliche Produkte auf dem Markt stiegen.

Diese Preissteigerungen hatten Auswirkungen auf die breitere Wirtschaft in Äthiopien, insbesondere auf die Verbraucher. Die höheren Lebensmittel- und Rohstoffpreise führten zu einem höheren Inflationsdruck, was zu einer Verschlechterung der Kaufkraft der Bevölkerung und insbesondere der Ärmsten in der Gesellschaft führte. Dies bedeutete auch, dass andere Branchen, die von Landwirtschaftserzeugnissen abhängig waren, wie zum Beispiel Textil- und Handelsunternehmen, höhere Kosten tragen mussten.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe, obwohl sie beabsichtigte Wirkungen hat, unerwartete Folgen haben kann, nämlich Preissteigerungen und Inflationsdruck. Es betont auch die Bedeutung von Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung von Preis- und Inflationseffekten bei der Durchführung von Entwicklungsprojekten. (Kapitel 6, Seiten 74-84)

Marginalisierungseffekte

Ein Beispiel für Marginalisierungseffekte von Entwicklungshilfe ist ein Projekt zur Förderung von Mikrofinanzierung für Frauen in Indien. Das Projekt hatte das Ziel, Frauen in ländlichen Gebieten den Zugang zu Mikrokrediten und Finanzdienstleistungen zu ermöglichen, um ihre Einkommens- und Ausbildungsmöglichkeiten zu verbessern. Während das Projekt zunächst erfolgreich war, hatte es unerwartete Auswirkungen auf bestimmte Gruppen von Frauen.

Das Projekt hatte insbesondere den Effekt, einige Gruppen von Frauen zu benachteiligen, die bereits am Rande der Gesellschaft existierten. Frauen, die keiner Kaste angehörten und insbesondere Witwen oder Frauen, die in traditionellen Stammesgemeinschaften lebten, hatten Schwierigkeiten, an dem Projekt teilzunehmen, da sie oft nicht über die erforderlichen Vermögenswerte oder Unterstützung durch ihre Gemeinschaft oder Familie verfügten.

Diese Frauen wurden dadurch noch weiter marginalisiert und hatten weniger Zugang zu Ressourcen und Unterstützung, was zu einer Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen führte. Das Projekt trug auch zur Zunahme des Wettbewerbs und der Konkurrenz innerhalb der teilnehmenden Gemeinschaften bei, was die sozialen Unterschiede und Ungleichheiten innerhalb der Gemeinschaften verstärkte.
Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe bei falscher Umsetzung unbeabsichtigte Auswirkungen haben kann und marginalisierte Gruppen weiter benachteiligen kann. Es betont auch die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass Entwicklungsprojekte nicht nur den Teilnehmern zugutekommen, sondern auch eine umfassendere Strategie zur Überwindung von Ungleichheiten und Stärkung der sozialen Integration beinhalten. (Kapitel 7, Seiten 91-101)

Verhaltenseffekte

Ein Beispiel für Verhaltenseffekte von Entwicklungshilfe betrifft ein Projekt zur Förderung von Schulbildung in einer ländlichen Gemeinde in Afrika. Das Projekt hatte das Ziel, die Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien zu erhöhen, indem Schulen verbessert und mehr Lehrer in der Gemeinde beschäftigt wurden. Während das Projekt erfolgreich war, hatte es unerwartete Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder und ihrer Familien.

Durch den Zugang zu Bildung wurden die Schüler und ihre Familien auf soziale und wirtschaftliche Fortschritte aufmerksam gemacht, die außerhalb ihrer ländlichen Gemeinde möglich waren. Viele Schüler erwarben soziales Kapital und erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen, um ein höheres Einkommen oder eine Ausbildung außerhalb ihrer Gemeinde zu erwerben.
Durch den Zugang zu Schulbildung und Wissen über andere Möglichkeiten waren die Schüler und ihre Familien nun auch offener für Veränderungen in ihrer eigenen Gemeinde und forderten Verbesserungen in Bereichen wie Gesundheit, Infrastruktur oder Arbeitsmöglichkeiten. Die Familien wurden zu einem kritischen Betrachter der öffentlichen Versorgung ihrer Gemeinde und erhöhten damit den Druck auf lokale Behörden, Veränderungen herbeizuführen.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe durch den Zugang zu Bildung und Wissen das Verhalten von Schülern und ihren Familien verändern kann, indem sie offen für soziale und wirtschaftliche Fortschritte werden und sich für Veränderungen in ihrer Gemeinde einsetzen. Es betont auch die Bedeutung von Bildung und Wissen, um Verhaltenseffekte herbeizuführen, die auf lange Sicht positive soziale und wirtschaftliche Veränderungen auslösen können. (Kapitel 8, Seiten 117-124)

Negative Spillovereffekte

Ein Beispiel für negative Spillovereffekte von Entwicklungshilfe betrifft ein Projekt zur Förderung des Tourismus in einer Region in Südostasien. Das Projekt hatte das Ziel, den Tourismus in einer abgelegenen Region zu fördern und damit den lokalen Gemeinden Einkommensmöglichkeiten zu bieten und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Während das Projekt anfangs erfolgreich war, hatte es unerwartete negative Spillovereffekte auf die lokale Umwelt.

Das Projekt lockte immer mehr Touristen in die Region, was zu einer Überlastung der Infrastruktur und Ressourcen führte, insbesondere der Trinkwasserversorgung, Abfallentsorgung und dem Verkehr. Die lokalen Gemeinden hatten Schwierigkeiten, der steigenden Nachfrage der Touristen nachzukommen und gleichzeitig ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Der erhöhte Abfall und die Abwasserbelastung verschmutzten lokale Gewässer und schädigten die Natur. Der Anstieg des Verkehrs führte auch zu einem höheren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und zur Verschärfung von Umweltproblemen wie der Luftverschmutzung.

Die negativen Spillovereffekte führten dazu, dass die Bevölkerung in der Region von den Folgen der Entwicklungshilfe betroffen war: Die Lebensbedingungen verschlechterten sich, die Umwelt wurde zerstört und die lokale Bevölkerung konnte keine Vorteile aus dem Projekt ziehen. Dadurch konnte es zu vermehrtem Widerstand und Protesten gegen die Entwicklungsinitiative und damit zu einer Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den betroffenen Gemeinden, der Regierung und den Entwicklungsorganisationen kommen.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe durch die Förderung eines einzelnen Bereichs und die Vernachlässigung anderer wichtiger Aspekte, wie Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, negative Spillovereffekte herbeiführen kann. Es betont die Bedeutung, Entwicklungshilfe im Sinne einer umfassenden und nachhaltigen Entwicklungsstrategie zu planen und zu implementieren, um die negativen Spillovereffekte zu minimieren und sicherzustellen, dass alle Bereiche der Gemeinden gleichermaßen berücksichtigt werden. (Kapitel 9, Seiten 125-133)

Governance-Effekte

Es gibt verschiedene Beispiele für Governance-Effekte von Entwicklungshilfe. Ein Beispiel wäre ein Projekt zur Unterstützung von Regierungsbehörden bei der Verbesserung der Steuereintreibung in einem Entwicklungsland. Das Projekt könnte dazu beitragen, die Kapazitäten der Regierung aufzubauen, um Steuern effektiver einzutreiben und somit mehr Einkommen für die Regierung zu generieren. Durch eine effektivere Steuereintreibung könnte die Regierung ihre Unabhängigkeit erhöhen, indem sie mehr eigene Ressourcen zur Finanzierung der öffentlichen Dienstleistungen zur Verfügung hat.

Ein anderes Beispiel für Governance-Effekte ist ein Projekt, das darauf abzielt, die Kapazitäten von Regierungsbehörden zur Korruptionsbekämpfung zu stärken. Durch die Stärkung der institutionellen Kapazitäten zur Korruptionsbekämpfung könnte das Projekt eine höhere Effektivität und Integrität der Regierungsbehörden fördern. Dadurch könnte die Regierung eine höhere Transparenz erreichen und das volle Vertrauen der lokalen Bevölkerung gewinnen, was wiederum zur Stärkung der sozialen Kohäsion und der Demokratie im Land beitragen kann.

Ein weiteres Beispiel für Governance-Effekte ist ein Projekt, das darauf abzielt, die Beteiligung lokaler Gemeinden an Regierungsentscheidungen und Entwicklungsprojekten zu erhöhen. Durch die Beteiligung der Gemeinden könnte das Projekt die Legitimität und Akzeptanz der Regierung fördern und somit zu einem verbesserten Vertrauen der lokalen Bevölkerung in die Regierung beitragen.

Diese Beispiele zeigen, wie Governance-Effekte der Entwicklungszusammenarbeit einen positiven Beitrag für die öffentliche Verwaltung, die Demokratie und die Bürgerschaft leisten können. Es betont auch die Bedeutung von Governance-Effekten bei der Planung und Umsetzung von Entwicklungsprojekten, um sicherzustellen, dass die Förderung guter Regierungsführung integraler Bestandteil aller Entwicklungsprojekte ist. (Kapitel 10, Seiten 137-150)

Umweltauswirkungen

Ein Beispiel für Umweltauswirkungen von Entwicklungshilfe betrifft ein großes Staudammprojekt in einem Fluss in Afrika. Das Projekt wurde mit dem Ziel gestartet, saubere Energie für die Bevölkerung bereitzustellen und die Landwirtschaft in der Region zu unterstützen. Während das Projekt anfangs erfolgreich war, hatte es unerwartete negative Umweltauswirkungen auf den Fluss und die umliegenden Ökosysteme.

Durch den Bau des Staudamms wurde der Fluss aufgestaut, wodurch sich die Wasserqualität und das Ökosystem in der Flussumgebung verschlechterten. Der Stausee breitete sich aus und zerstörte dabei ökologisch wertvolle Lebensräume, darunter auch Wildtiergebiete und Pflanzenbestände. Die Vogel- und Fischpopulationen reduzierten sich, da ihre Rückzugsorte zerstört wurden oder sie keinen Zugang zu ihrem natürlichen Lebensraum hatten. Die Umweltverschmutzung durch den Stau trug auch zur Verschlechterung der Wasserqualität bei, was die lokale Bevölkerung davon abhielt, den Fluss als wichtigen Zugangspunkt für Trinkwasser und Fischerei zu nutzen.

Diese Umweltauswirkungen führten dazu, dass der ökologische Zustand der Flussumgebung beeinträchtigt wurde und dass auch die Lebensqualität und das Einkommen der lokalen Bevölkerung durch das Projekt eingeschränkt wurden. Darüber hinaus hatte das Projekt negative Auswirkungen auf die Kultur und die historischen Stätten in der Umgebung, die durch die Überflutung unwiederbringlich zerstört wurden.

Dieses Beispiel zeigt, wie Umweltauswirkungen von Entwicklungshilfeprojekten unerwartete und unerwünschte Folgen haben können, selbst wenn das Projekt gute Absichten verfolgt. Eine umfassende Umweltbewertung und Nachhaltigkeitsanalyse ist notwendig, um Umweltauswirkungen bei Projekten zu berücksichtigen und somit sicherzustellen, dass diese so minimalistisch wie möglich sind und nicht zu Umweltzerstörungen führen. (Kapitel 11, Seiten 155-168)

Ripple-Effekte

Negative Ripple-Effekte von Entwicklungshilfe beschreiben unerwünschte Auswirkungen, die aus einer Entwicklungsinitiative resultieren, die über ihren ursprünglich beabsichtigten Bereich hinausgehen. Diese Effekte treten auf, wenn eine Initiative nicht im Einklang mit anderen Dynamiken in einer Gesellschaft steht oder nicht angemessen geplant wurde.

Ein Beispiel für negative Ripple-Effekte wäre ein Projekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in einer Region, das dazu führt, dass große Flächen landwirtschaftlicher Nutzfläche zu industriellen Zwecken umgewandelt werden. Dadurch könnten negative Auswirkungen auf die Umwelt entstehen, wie beispielsweise die Ausbreitung von Wüstenbildung durch Bodenerosion und Bodendegradation. Darüber hinaus könnte die Umsiedlung von Bauern und Familien in diesem Umfeld führen zur Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen, wenn ihre traditionellen Lebensstile und ihre Beziehung zur Natur zerstört werden.

Ein anderes Beispiel für negative Ripple-Effekte ist ein Programm zur Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe, das dazu beiträgt, lokale Märkte und die Landwirtschaft in der Region zu untergraben. Das Programm könnte dazu führen, dass die lokalen Landwirte ihre Produkte nicht mehr verkaufen können oder dass sie ihre Produktion reduzieren, weil sie mit subventionierten Lebensmitteln konkurrieren, die aus anderen Länder geliefert werden. Dadurch könnten negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft entstehen, was langfristig zur Verschlechterung der Ernährungssicherheit und zur Abhängigkeit von Nahrungsmittelhilfe führen könnte.

Diese Beispiele zeigen, wie die unerwünschten Auswirkungen von Entwicklungsprogrammen nicht nur auf den unmittelbaren Teilnehmerkreis beschränkt sein können, sondern auch zu unerwarteten Konsequenzen führen können. Es betont die Bedeutung eines sorgfältigen und ganzheitlichen Ansatzes, der die möglichen negativen Auswirkungen von Entwicklungsprogrammen eingehend untersucht und eine umfassende Analyse der längerfristigen Folgen durchführt. (Kapitel 12, Seiten 173-186)

Jedes Kapitel des Buches befasst sich mit einer Reihe konkreter Fallstudien, analysiert die Mechanismen, die diesen unbeabsichtigten Auswirkungen zugrunde liegen, und schlägt Wege vor, wie politische Entscheidungsträger, Praktiker und Evaluatoren negative Auswirkungen angehen und positive Auswirkungen maximieren können. Die genauen Veränderungen, die bei der Entwicklungshilfe vorgenommen werden müssen, werden jedoch nicht explizit genannt.

Transparenzerklärung von Karsten Weitzenegger: Ich kannte Dirk-Jan Koch bisher nicht. Er hat mir ein Leseexemplar zugesagt, das ich irgendwan in mein neues Regel stelle. Ich habe die KI den Vorabtext durchackern lassen. Ich habe bei der Übersetzung versucht, den Jargon zu halten und nicht zu gendern.

Remote-Evaluation – Handreichung der Gesellschaft für Evaluation DeGEval

Handreichung Remote-Evaluation. Aus der Praxis für die Praxis
Diskussionspapier der Arbeitsgruppe Remote-Evaluation des Arbeitskreises Evaluation von Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe der Gesellschaft für Evaluation e.V. (DeGEval)
Oktober 2021
Download: https://www.degeval.org/arbeitskreise/entwicklungspolitik-und-humanitaere-hilfe/veroeffentlichungen/

Das Dokument liegt auch in einer englischen Fassung vor.

Remote-Evaluationen zählen seit der COVID-19 Pandemie in 2020 zur Alltagspraxis der Evaluation von Programmen der Entwicklungszusammenarbeit und Humanitären Hilfe. Mit Remote- und Semi-Remote-Evaluationen sind „ferngesteuerte“ Evaluationen gemeint ohne Gutachterteams vor Ort, beziehungsweise „teilferngesteuert“ nur mit nationalen Evaluator*innen vor Ort. Praktiker*innen haben in dieser Handreichung Tipps und Anregungen für die Planung und Durchführung zusammengestellt. Das Dokument richtet sich an Evaluator*innen und Auftraggebende.

Die Durchführung von Evaluierungen auf Remote-Basis kann zu verschiedenen Herausforderungen führen, die die Genauigkeit und Effektivität der Bewertung beeinträchtigen können. Einige der häufigsten Probleme sind:

  1. Technische Schwierigkeiten: Technische Probleme wie Verbindungsprobleme oder mangelnde Unterstützung der notwendigen Software können die Durchführung einer Evaluierung erschweren.
  2. Begrenzter Zugang zu Informationen: Der remote-Charakter einer Evaluierung kann den Zugang zu wichtigen Informationen einschränken, wie z. B. persönliche Treffen oder Einblicke in interne Prozesse.
  3. Eingeschränkte Beobachtungsmöglichkeiten: Remote-Evaluierungen können es schwierig machen, das Verhalten der evaluierten Person oder Organisation in der realen Welt zu beobachten, was die Qualität der Bewertung beeinträchtigen kann.
  4. Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit: Remote-Evaluierungen können die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Personen erschweren, was sich negativ auf die Qualität der Ergebnisse auswirken kann.
  5. Begrenzte Interaktion: Die remote-Durchführung kann dazu führen, dass weniger Interaktion zwischen dem Evaluator und dem Evaluationsobjekt stattfindet, was sich negativ auf die Qualität der Ergebnisse auswirken kann.

Um diese Probleme zu minimieren, ist es wichtig, sorgfältig zu planen und sicherzustellen, dass alle notwendigen technischen Voraussetzungen erfüllt sind. Darüber hinaus sollten die Evaluatoren sich bemühen, eine offene und transparente Kommunikation aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen berücksichtigt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Evaluation (DeGEval) hat im August 2020 eine Stellungnahme zu remote-basierten Evaluierungen veröffentlicht, in der sie Empfehlungen und Hinweise für Evaluatoren und Auftraggeber gibt.

Einige der Empfehlungen der DeGEval für remote-basierte Evaluierungen sind:

  1. Die Evaluatoren sollten sicherstellen, dass sie die notwendigen technischen Voraussetzungen haben, um remote arbeiten zu können.
  2. Es sollte ein eindeutiger Evaluationsplan erstellt werden, der alle Schritte der Evaluierung, die beteiligten Personen und die notwendigen Ressourcen umfasst.
  3. Die Evaluatoren sollten sicherstellen, dass sie Zugang zu allen notwendigen Informationen und Dokumenten haben, um die Evaluierung durchzuführen.
  4. Die Evaluatoren sollten sicherstellen, dass sie die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten haben, um remote-basierte Evaluierungen durchzuführen.
  5. Der Evaluierungsprozess sollte offen und transparent gestaltet werden, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen berücksichtigt werden.
  6. Die Evaluatoren sollten sich bemühen, eine gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Personen aufrechtzuerhalten, um sicherzustellen, dass die Evaluierung effektiv durchgeführt wird.
  7. Der Evaluationsbericht sollte klar und verständlich sein und alle notwendigen Informationen enthalten, um die Ergebnisse der Evaluierung zu verstehen.

Diese Empfehlungen der DeGEval sollen dazu beitragen, dass remote-basierte Evaluierungen so effektiv wie möglich durchgeführt werden können. Die Handreichung soll punktuell aktualisiert und ergänzt werden. Dies geschieht über die AG Remote-Evaluation, die sich über Anregungen und konstruktive Kritik freut. Der Kontakt läuft über den AK-Epol-HuHi oder über mich.

Costa Rica ist Vorreiter für innovative Evaluierungspolitik

Project FOCECAL untertützt Orientierung auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung

Am 15.11.2018 hat die Planungsministerin Maria del Pilar Garrido Gonzalo die Nationale Evaluierungspolitik Costa Ricas verabschiedet. Als bislang umfassendste Evaluierungspolitik Lateinamerikas markiert dieser Schritt einen Meilenstein für die Stärkung evidenzbasierter Politikgestaltung in Costa Rica und der Region. Das DEval war in den letzten Jahren über das vom BMZ geförderte Projekt FOCEVAL maßgeblich an der Entwicklung der neuen Politik beteiligt. Dabei legte FOCEVAL besonderen Wert auf konsultative Prozesse, bei denen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und staatliche Institutionen in die Entwicklung der Ziele und Schwerpunkte der Politik eingebunden waren.

Die nationale Evaluierungspolitik setzt den Rahmen für die Evaluierungsprozesse im öffentlichen Sektor und ist durch vier Schwerpunkte gekennzeichnet:

a) Integration von Evaluierung im Politikzyklus
b) Institutionalisierung von Evaluierung
c) Partizipation und Einbindung von nichtstaatlichen Akteuren in Evaluierungsprozesse
d) Stärkung von Evaluierungskapazitäten im Land

Eine vom FOCEVAL-Projekt initiierte nationale Evaluierungsplattform wird in Zukunft die Implementierung der Politik begleiten und eine wichtige Rolle im Monitoring- und Evaluierungsprozess der Politik spielen. Quelle: DEval

FES in Skopje
Evaluierung des gesellschafts- und gewerkschaftspolitischen Dialogs in Nord-Mazedonien

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat Karsten Weitzenegger mit der Evaluierung ihrer Arbeit in Nord-Mazedonien beauftragt. Die FES ist seit 1996 mit einem Büro in Skopje vertreten. Dort läuft ein Teil des Regionalprojekts „Gesellschafts- und gewerkschaftspolitischer Dialog in Südosteuropa“.

Die FES arbeitet seit Jahrzehnten als Partnerin der deutschen Außen- und Entwicklungspolitik. Dabei steht die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, von Demokratie, Frieden und Sicherheit seit jeher für die FES im Vordergrund. Weltweit versucht die Stiftung, demokratische Kräfte zu stärken und politischen Nachwuchs zu fördern. In Europa sind die Gestaltung der Europäischen Union und die Akzeptanz der europäischen Idee zentrale Themen. Dies bestimmt auch die Oberziele der FES in Mazedonien.

Evaluierungskriterien sind vorrangig Relevanz und Wirkung, daneben Effektivität, Effizienz, und Nachhaltigkeit. Der Evaluierungsbericht soll Empfehlungen zur Weiterentwicklung von projektstrategie, Zielsetzung und Steuerung erbringen, die für die zukünftige inhaltlich-strategische Ausrichtung des Projektes verwendet werden können. Als lernende Organisation hat die Stiftung den Anspruch, Ergebnisse aus Evaluierungen für den Lernprozess zu nutzen.

OECD DAC 2017 Report
Daten für Entwicklung | OECD Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2017
Daten sind eine Grundvoraussetzung, um die Agenda 2030 der Vereinten Nationen umsetzen zu können und sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird. Dabei stellen die SDG (Sustainable Development Goals) hohe Anforderungen an die nationalen Statistiksysteme weltweit, vor allem die vieler Entwicklungsländer. 
Der „Development Co-operation Report“ legt daher in diesem Jahr den Fokus auf das Thema Daten für Entwicklung. Der Bericht schlägt konkrete Maßnahmen vor, wie Entwicklungsländer und ihre Partner die im Hinblick auf Daten bestehende Kluft überbrücken können. Und er geht der Frage auf den Grund, wie sich die statistischen Systeme in Entwicklungsländern stärken lassen, um bessere Daten für eine bessere Politik und bessere Lebensbedingungen zu liefern.

Daten sind eine Grundvoraussetzung, um die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen umsetzen und sicherstellen zu können, dass niemand zurückgelassen wird. Der Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2017 legt den Fokus auf das Thema Daten für Entwicklung, denn qualitativ hochwertige, zeitnahe und aufgeschlüsselte Daten sind unerlässlich, um das übergeordnete Entwicklungsziel – das Wohlergehen der Menschen zu steigern und die Armut zu bekämpfen – zu erreichen. Es besteht allerdings ein erhebliches Risiko, dass der anhaltende Mangel an grundlegenden Daten über die Bevölkerung und den Planeten in den Entwicklungsländern bzw. die geringen Anreize und Kapazitäten zur Beseitigung dieser Defizite einer erfolgreichen Umsetzung im Weg stehen.

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDG) stellen an die nationalen Statistiksysteme weltweit hohe Anforderungen. Die meisten Länder, darunter zahlreiche OECD‑Länder, haben für viele der Indikatoren des globalen Indikatorenrahmens der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen noch nicht mit der Datenerhebung begonnen. Viele Entwicklungsländer mit geringen Statistikkapazitäten stehen sogar vor noch größeren Herausforderungen. So sind etwa die Armutsdaten in 77 Entwicklungsländern unzureichend. In nur 56% der Länder weltweit werden mindestens 90% der Geburten erfasst, und in Subsahara‑Afrika stehen lediglich in 15%, in Südasien in 33% und in Südostasien in 36% der Länder solche Daten zur Verfügung. Über nationale Statistikvorschriften, die den Grundprinzipien der amtlichen Statistik der Vereinten Nationen entsprechen, verfügen lediglich 37 Länder. Es sind nach wie vor große methodologische und strategische Herausforderungen zu bewältigen, u.a. jene, die Datenerhebung für das globale Monitoring einerseits und für die nationale Politikgestaltung andererseits zu harmonisieren.

In diesem Bericht wird untersucht, wie Entwicklungsländer und ihre Entwicklungspartner die im Hinblick auf Daten bestehende Kluft überbrücken können, indem sie die einzigartige Chance nutzen, die Technik in den Dienst des bislang ehrgeizigsten Entwicklungsplans, die Agenda 2030, zu stellen – und damit die Risiken mindern. Dank neuer Technologien und der sogenannten Datenrevolution lassen sich Daten, die politische Entscheidungsträger für fundierte Politikentscheidungen und eine evidenzbasierte Prioritätensetzung brauchen, leichter, schneller und kostengünstiger erheben. Einfach mehr Daten zu erheben, genügt jedoch nicht: Die Daten müssen aufbereitet, analysiert und verarbeitet werden, um für die Politikgestaltung, das Monitoring und die Rechenschaftslegung von Nutzen zu sein.

Die Datenrevolution bietet Regierungen und nationalen Statistikämtern eine willkommene Chance, mehr nützliche Daten zu erheben, indem neue Quellen zur Generierung von Daten genutzt werden, die die offiziellen Statistiken ergänzen und verbessern, jedoch nicht ersetzen können. In einigen Entwicklungsländern hat die Datenrevolution bereits Einzug gehalten – mit positiven Ergebnissen. In Äthiopien, Sri Lanka, Südafrika und Uganda wurden die Effizienz und die Genauigkeit von Volkszählungen und Datenerhebungen durch den Einsatz von Geräten für computergestützte persönliche Interviews, wie Tablets und andere mobile Geräte, verbessert. Geodaten erleichtern in nationalen Statistiksystemen das Monitoring der sozioökonomischen und ökologischen Gegebenheiten, ermöglichen eine geografische Aufschlüsselung und eine größere Dynamik der geolokalisierten Daten.

In diesem Bericht werden Möglichkeiten identifiziert, wie die Datenkluft überbrückt werden kann, um die nachhaltige Entwicklung zu fördern. In den Entwicklungsländern bedarf es politischer Führungsstärke, um zu gewährleisten, dass Daten zu einem Entwicklungsmotor werden. Dies setzt voraus, dass das Konzept Daten für Entwicklung gefördert und zugleich sichergestellt wird, dass bei der Datenerhebung hohe Qualitätsstandards eingehalten werden, durch die der Datenschutz und die Vertraulichkeit der Daten gewährleistet werden. Im Bericht über die Entwicklungszusammenarbeit 2017 werden sechs konkrete Maßnahmen empfohlen, um das Potenzial, das Daten für eine nachhaltige Entwicklung bieten, maximal auszuschöpfen.

Datenmaßnahme 1 Statistische Rechtsvorschriften, Regelungen und Standards an den sich verändernden Datenbedarf anpassen

Um inklusive Datenökosysteme aufzubauen, die für die globale Entwicklung und die einzelnen Bürger von Nutzen sind, bedarf es eines geeigneten institutionellen und gesetzlichen Rahmens. Die wachsende Zahl an der Datenproduktion und ‑nutzung beteiligter öffentlicher, privater und zivilgesellschaftlicher Akteure und Institutionen macht den Bedarf an klaren rechtlichen und ethischen Standards, Qualitätsnormen und Protokollen noch dringender. Mit diesen sollte die Nutzung traditioneller und neuer Datenquellen geregelt werden, um das nötige Vertrauen zu schaffen, damit diese Daten zu zweckmäßigen Politikmaßnahmen und guten Entwicklungsergebnissen beitragen.

Datenmaßnahme 2 Die Quantität und Qualität der Datenfinanzierung verbessern

Investitionen in Statistiksysteme müssen sowohl in den Entwicklungsländern als auch bei deren Entwicklungspartnern zu einer strategischen Priorität werden. Wenn die nationalen Statistiksysteme die wachsende Nachfrage nach mehr und besseren Daten decken sollen, müssen die Budgets aufgestockt werden. Indem Daten zu einer sektorübergreifenden Priorität der Entwicklungszusammenarbeit erklärt werden, können die Leistungserbringer diese allmählich als Teil der grundlegenden Infrastruktur zur Erfüllung der nationalen, regionalen und globalen Entwicklungsverpflichtungen begreifen.

Datenmaßnahme 3 Die statistischen Kapazitäten und die Datenkompetenz durch neue Ansätze erhöhen

Es müssen neue, umfassendere Ansätze zum Aufbau statistischer Kapazitäten entwickelt und getestet werden, die über den Kapazitätsaufbau zur Erhebung von Daten hinausgehen und die nationalen Statistikämter in die Lage versetzen, im Datenökosystem eine wandelbare, multifunktionale Rolle zu übernehmen und bessere institutionelle Rahmenbedingungen bzw. ein günstigeres Umfeld für Daten und Statistiken zu schaffen.

Datenmaßnahme 4 Die Effizienz und die Wirkung durch Datenpakte oder andere koordinierte, von den Partnerländern getragene Ansätze steigern

Die Entwicklungsländer sollten die Anreize zur Erhebung von Daten für die nationale Politikgestaltung einerseits und das globale Monitoring andererseits mit Hilfe inklusiver, auf gegenseitiger Rechenschaftspflicht beruhender Partnerschaften zwischen den Datenproduzenten und ‑nutzern besser aufeinander abstimmen. Datenpakte zur Koordinierung und Harmonisierung der Investitionen in Daten und der Förderung von Statistiksystemen sind ein vielversprechender Ansatz, der weiter getestet werden sollte, um sicherzustellen, dass er den Bedürfnissen aller betroffenen Akteure gerecht wird und die gegenseitige Rechenschaftspflicht in Bezug auf die Umsetzung gemeinsamer, ergebnisorientierter Aktionspläne fördert.

Datenmaßnahme 5 In von Partnerländern erhobene Ergebnisdaten investieren und diese nutzen, um die Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung zu überwachen

Die internationalen Entwicklungsakteure dürfen nicht an einem „Business‑as‑usual“‑Ansatz festhalten. Statt Daten für die Deckung ihrer eigenen Berichts‑ und Rechenschaftserfordernisse zu erheben und zu nutzen, sollten sie die von den Partnerländern getragenen Strategien und Datenökosysteme fördern. Dies erfordert eine klare Vision und einen pragmatischen Umgang mit dem Druck, für jeden in die Entwicklungszusammenarbeit geflossenen Dollar Ergebnisse auszuweisen. Außerdem bedeutet dies, dass sichergestellt werden muss, dass die Ergebnisse unabhängiger Datenerhebungen allen Entwicklungsakteuren zugänglich und auf die statistischen Zielsetzungen der Regierungen der Entwicklungsländer abgestimmt sind.

Datenmaßnahme 6 Bessere Daten erheben und für ein besseres Gesamtverständnis der SDG‑Finanzierung nutzen

Auch die Daten zur Entwicklungsfinanzierung müssen verbessert werden. Das bedeutet, dass ein umfassendes Bild der Finanzierung gewonnen werden muss, indem die Verfügbarkeit und Transparenz hochwertiger Daten zur Entwicklungsfinanzierung erhöht und die jeweiligen Methoden und Standards verbessert werden, mit dem Ziel, Entwicklungsländer in die Lage zu versetzen, ihre nationalen Entwicklungsstrategien und ‑prioritäten zu planen und im Haushalt zu veranschlagen.

Quelle: OECD
Master (Blended Learning) of Evaluation MABLE | Master | Saarland University

The new ‘Master (Blended Learning) of Evaluation’ is unique in Europe and only few universities in the world are offering comparable study programmes. This study programme provides students skills and knowledge for professional scientific work on evaluations in the fields of politics, administration, and social services.

Key elements of the study programme are theories, research methods and national as well as international evaluation practices. Students are taught how to design and implement evaluations in a broad variety of contexts. A case study improves the practical experiences in doing evaluations.

The study programme prepares for scientific and methodologically sound explorations of any kind of evaluation questions. It also delivers skills and insights into the practical work of commissioners and evaluation experts from the beginning of developing evaluation tasks to the end of utilizing the evaluation results. The ‘Master (Blended Learning) of Evaluation’ conveys key competences for monitoring, quality management, organizational development, project and programme management and opens doors to a broad variety of interesting jobs.

Universität Saarland, Saarbrücken,

Source: Master (Blended Learning) of Evaluation MABLE | Master | Saarland University

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Evaluation: a missed opportunity in the SDGs’ first set of Voluntary National Reviews – pubs.iied.org

At the 2016 UN High Level Political Forum, 22 countries presented Voluntary National Reviews (VNRs) — status reports on their efforts to implement national-level follow-up and review frameworks for the Sustainable Development Goals (SDGs). VNRs are meant to cover the status of the 17 SDGs in each reporting country and to provide an overview of processes planned to assess national progress towards them. This briefing reports on a review of the 22 VNRs, which focused on how each addressed the role of evaluation. It found that most VNRs show little awareness about just what evaluation is and how it could be used to support the 2030 Agenda. Many more countries will soon be presenting their VNRs. The recommendations presented here can strengthen and improve future reporting on VNRs.

Source: 17423IIED – Evaluation: a missed opportunity in the SDGs’ first set of Voluntary National Reviews – pubs.iied.org

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Revistas de Evaluación – #Eval Journals – Revistas de Avaliação – Revues spécialisées en évaluation – Evaluierungszeitschriften

Al Borde del Caos

Tras el relevamiento de los posgrados de evaluación en América Latina, y pensando en la difusión de los Estándares de Evaluación para América Latina y el Caribe, resulta oportuno contar con un listado de las distintas revistas especializadas en evaluación. Gracias al apoyo y sugerencias de algunos colegas, armé el listado de la tabla inferior con revistas de evaluación repartidas (desigualmente) por el mundo. Las revistas en inglés son mayoría, dos de ellas también publican en francés, mientras que apenas dos lo hacen en español y una en alemán. Mención aparte es el caso de  las ocho revistas en portugués publicadas en Brasil, que aquí aspira también a ser o mais grande do mundo -aún en el medio de los turbulentos tiempos que le toca vivir.

Pues bien, sin más preámbulo, he aquí las revistas detectadas con foco en evaluación. Si alguna más quedó en el tintero (vaya antigüedad!), por favor reseñarla…

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