„Eine Aktionsagenda für nachhaltige Entwicklung“ vom Sustainable Development Solutions Network (SDSN)

Anfang Juni, eine Woche nachdem das High Level Panel on the Post-2015 Development Agenda seinen Bericht dem UN-Generalsekretär übergab, folgte das United Nations Sustainable Development Solutions Network (SDSN) mit seiner Action Agenda For Sustainable Development. Nun liegt die Zusammenfassung der „Aktionsagenda für nachhaltige Entwicklung“ als deutsche Übersetzung vor.

Nachfolgend finden Sie zum Download:

An Action Agenda For Sustainable Development. Report by the United Nations Sustainable Development Solutions Network (SDSN)
Eine Aktionsagenda für nachhaltige Entwicklung. Deutsche Zusammenfassung
A New Global Partnership: Eradicate Poverty and Transform Economies through Sustainable Development. Report by the High Level Panel on the Post-2015 Development Agenda

Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) organisierte im März 2013 den deutschen Launch des SDSN in Berlin mit Alt-Bundespräsident Horst Köhler und SDSN-Direktor Jeffrey Sachs. Darüber hinaus beteiligte sich das DIE als SDSN-Mitglied im Mai 2013 an der öffentlichen Konsultation der Entwurfsfassung der Action Agenda For Sustainable Development. Quelle: DIE.

Eschborner Fachtage der GIZ zum Thema Rohstoffe und Ressourcen

Unter dem Titel „Rohstoffe und Ressourcen: Wachstum, Werte, Wettbewerb“ fanden am 18. und 19. Juni 2013 die jährlichen Eschborner Fachtage (EFTA) der Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH statt. Rund 400 internationale ExpertInnen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft diskutieren dazu in acht Themenforen. Die AGEG war mit 3 Mitgliedern 4 Associates und 2 Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle gut vertreten.

Seit 1998 stellen die Eschborner Fachtage jährlich ein aktuelles Thema der internationalen Zusammenarbeit in den Mittelpunkt. Internationale Experten tauschen hier Wissen und Erfahrung in Podiumsdiskussionen und Workshops aus. Erstmals lief eine Twitter-Wall des GIZ Social Media Teams, die sogar meine Kommentare mit den Hashtags #gizfachtage und #gizdialogue anzeigte.

Relevanz von Rohstoffen für Deutschland und Entwicklungsländer

Der weltweite Rohstoffverbrauch verdreifacht sich bis 2050 auf jährlich 140 Milliarden Tonnen. Das sagen Schätzungen der Vereinten Nationen voraus. Gründe sind das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum. Als rohstoffarmes Land ist Deutschland auf eine langfristig sichere Versorgung mit Energierohstoffen, Metallen und Mineralien angewiesen. Über 160 Länder beliefern Deutschland, darunter viele Entwicklungsländer, in denen die Rohstoffindustrie ein enormes Potenzial für nachhaltige Entwicklung birgt. Der Rohstoffsektor stellt die Herkunftsländer gleichzeitig vor große Herausforderungen und führt dort zu Konflikten und Umweltzerstörung.

Rohstoffe und Ressourcen als Chance für Entwicklung

Die GIZ berät 30 Partnerländer dabei, rechtliche, politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen für den Rohstoffsektor zu entwickeln, und diese wirksam umzusetzen. Bei der Auftaktveranstaltung hob Vorstandsmitglied Cornelia Richter hervor, dass Ressourcen- und Rohstoffreichtum eine Chance für gesellschaftliche Entwicklung seien, sofern es gelinge, die Weichen richtig zu stellen. Hans-Jürgen Beerfeltz, Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), erklärte, dass der Wirtschaft eine besondere Rolle dabei zufalle, Rohstoffe und Ressourcen als Entwicklungsmotor zu verwenden. Auf dem Podium sprachen fünf Expertinnen und Experten über Strategien zur Sicherung von Ressourcen, deren nachhaltige Nutzung und ihre Rolle für eine nachhaltige Entwicklung. Bei der Abschlussveranstaltung beschrieb Achim Steiner von UNEP Umweltschäden durch Rohstoffabbau. Recycling und weniger Verbrauch sieht er als Lösung. Jonas Moberg von EITI forderte vertiefte Zusammenarbeit für Rohstofftransparenz durch gutes Beispiel und verbindliche Standards. Der Leiter des Fach- und Methodenbereiches (FMB) der GIZ Joachim Prey erkannte neue Kooperationsformen und -formate als dringend notwendig.

Weitere Informationen

Karsten Weitzenegger im GRG e.V. Rückkehrerforum

GRG logoKarsten Weitzenegger ist im GRG e.V. Rückkehrerforum aufgenommen worden.

Die GRG versteht sich als Netzwerk von Experten für interkulturelle Zusammenarbeit, Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch.

Die GRG bietet:

  • Ein Kommunikationsforum mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit / GIZ und anderen Institutionen der EZ
  • Seminare, die den Austausch von Erfahrungen, Kenntnissen und „Good Practices“ fördern
  • Eigene Wege der persönlichen Information zu aktuellen Themen der EZ, wie das „GRG Informationsblatt“
  • Organisation und Aktualisierung der Information über das Netzwerk der Vereinsmitglieder
  • Möglichkeiten des persönlichen Engagements
  • Ein aktives Netzwerk zur Vermittlung von Kontakten nach Innen und Außen


Die GRG verbindet Fachleute der Entwicklungszusammenarbeit

Der gemeinnützige Verein wurde 1973 als GAWI-Rückkehrer-Gemeinschaft gegründet. Nach der Zusammenlegung von GTZ, InWEnt und DED zur GIZ ist der Verein für neue Mitglieder aus diesen Institutionen und deren Consultants offen. Der Begriff Rückkehrer umfasst hier alle Personen die nach insgesamt mindestens einem Jahr Auslandstätigkeit in der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) nach Deutschland zurückgekehrt sind. Die Webseiten des Vereins www.grgweb.de bieten unter anderem eine Expertensuche an.

Bericht über die menschliche Entwicklung 2013: Der Aufstieg des Südens

Menschlicher Fortschritt in einer ungleichen Welt

Es ist außerordentlich ermutigend, dass viele Entwicklungsländer in den letzten Jahren große Fortschritte auf dem Gebiet der menschlichen Entwicklung verzeichnen und sich als Akteure auf der globalen Bühne etablieren konnten. Dieser „Aufstieg des Südens“, der zu einer wachsenden Vielfalt der Stimmen und Machtfaktoren geführt hat, stellt die Grundsätze infrage, die bisher als Richtschnur der politischen Entscheidungsträger und als Triebfeder für die wichtigsten nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen Institutionen galten. Stärkere Stimmen aus dem Süden verlangen repräsentativere Strukturen der internationalen Governance, die die Grundsätze von Demokratie und Gerechtigkeit verkörpern.

UNDPs Bericht über die menschliche Entwicklung 2013, „Der Aufstieg des Südens: Menschlicher Fortschritt in einer ungleichen Welt“, betrachtet die geopolitischen Entwicklungen unserer Zeit, untersucht sich abzeichnende Fragestellungen und Trends sowie die neuen Akteure, die die Entwicklungslandschaft prägen.

Der Bericht stellt fest, dass die eindrucksvolle Transformation einer großen Anzahl von Entwicklungsländern zu dynamischen großen Volkswirtschaften mit wachsendem politischen Einfluss erhebliche Auswirkungen auf den Fortschritt der menschlichen Entwicklung ausübt.

Durch eine bessere Repräsentation des Südens und der Zivilgesellschaft können schnellere Fortschritte bei wichtigen globalen Problemen erzielt werden

Der Aufstieg des Südens führt zu einer größeren Vielfalt der Akteure auf der globalen Bühne. Dies bietet die Chance, Governance-Institutionen aufzubauen, in denen alle maßgeblichen Gruppen umfassend vertreten sind und in denen diese Vielfalt in produktiver Weise zur Lösung der Weltprobleme eingesetzt wird.

Für die internationalen Organisationen sind neue Leitsätze erforderlich, die die Erfahrungen des Südens einbeziehen. Die Entstehung der Gruppe der Zwanzig (G20) ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, aber auch in den Bretton-Woods-Institutionen, in den Vereinten Nationen und in anderen internationalen Gremien muss eine ausgewogenere Vertretung der Länder des Südens erreicht werden.

Die aktive Zivilgesellschaft und die sozialen Bewegungen bedienen sich auf nationaler und transnationaler Ebene der Medien, um ihren Forderungen nach einer gerechten und fairen Governance stärker Gehör zu verschaffen. Die Ausbreitung dieser Bewegungen und die Zunahme der Plattformen zur Artikulierung wichtiger Botschaften und Forderungen stellen die Governance-Institutionen vor die Notwendigkeit, demokratischere und inklusivere Grundsätze einzuführen. Ganz allgemein muss eine gerechtere und weniger ungleiche Welt Raum bieten für eine Vielfalt von Stimmen und ein System des öffentlichen Diskurses.

Der Aufstieg des Südens bietet neue Möglichkeiten für die Vergrößerung des Angebots an öffentlichen Gütern

Eine nachhaltige Welt erfordert ein größeres Angebot an globalen öffentlichen Gütern. Anzahl und Dringlichkeit der globalen Probleme nehmen ständig zu, von der Eindämmung des Klimawandels und der internationalen wirtschaftlichen und finanziellen Instabilität bis zur Bekämpfung des Terrorismus und der Verbreitung von Kernwaffen.

Diese Probleme erfordern eine globale Antwort. Dennoch ist in vielen Bereichen die internationale Zusammenarbeit immer noch langsam und zeitweise gefährlich zögerlich. Der Aufstieg des Südens bietet neue Chancen für eine wirksamere
Versorgung mit globalen öffentlichen Gütern und für die Überwindung der aktuellen Pattsituationen bei zahlreichen globalen Fragen.

Die Eigenschaften „öffentlich“ oder „privat“ sind in den meisten Fällen keine ureigenen Attribute eines öffentlichen Gutes, sondern gesellschaftliche Konstrukte. Von daher sind sie Ergebnis einer politischen Entscheidung. Nationale Regierungen können sich einschalten, wenn auf einzelstaatlicher Ebene eine Unterversorgung besteht, doch wenn sich globalen Herausforderungen stellen, ist eine internationale Zusammenarbeit erforderlich und kann nur durch das freiwillige Handeln vieler Regierungen zustande kommen.

Angesichts der Vielzahl drängender Probleme sind Fortschritte bei der Entscheidung darüber, was auf öffentlicher und was auf privater Ebene zu regeln ist, nur zu erreichen, wenn Personen und Institutionen eine starke und engagierte Führungsrolle übernehmen.

Der Aufstieg des Südens bietet neue Chancen für eine wirksamere Versorgung mit globalen öffentlichen Gütern und für die Überwindung der aktuellen Pattsituationen bei zahlreichen globalen Fragen

Der Bericht über die menschliche Entwicklung 2013 legt den aktuellen globalen Kontext dar und gibt Politikern und Bürgern Navigationshilfen an die Hand, damit sie angesichts der immer stärkeren Vernetzung der Welt Kurs halten und den wachsenden globalen Herausforderungen begegnen können. Er beschreibt, wie sich die Machtverhältnisse, die Mitsprachemöglichkeiten und der Wohlstand auf der Welt ändern, und er stellt neue politische Konzepte und Institutionen vor, die unverzichtbar sind, um den Realitäten des 21. Jahrhunderts Rechnung zu tragen und eine menschliche Entwicklung zu fördern, die durch mehr Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und soziale Integration geprägt ist. Um Fortschritte auf dem Gebiet der menschlichen Entwicklung zu erreichen, müssen auf globaler wie auf nationaler Ebene Maßnahmen ergriffen und Institutionen geschaffen werden. Auf globaler Ebene sind institutionelle Reformen und Innovationen erforderlich, um die globalen öffentlichen Güter zu schützen und solche Güter bereitzustellen. Auf nationaler Ebene ist das Engagement des Staates für soziale Gerechtigkeit wichtig, aber auch das Verständnis dafür, dass angesichts der Vielfalt landesspezifischer Gegebenheiten, Kulturen und institutioneller Bedingungen technokratische Einheitsrezepte weder realistisch noch effektiv sind.

Dennoch zeichnen sich übergreifende Grundsätze ab, wie zum Beispiel gesellschaftlicher Zusammenhalt, staatliches Engagement für Bildung, Gesundheit und Sozialschutz sowie Offenheit für Handelsintegration, die die Navigation auf dem Weg zu einer nachhaltigen und ausgewogenen menschlichen Entwicklung erleichtern.

Download:
Human Development Report 2013 Deutsche Zusammenfassung

Human Development Report 2013 English version

Interconnected Economies: Benefiting from Global Value Chains

Heutzutage kommen Produkte kaum mehr aus einem einzigen Land. Stattdessen erlauben es globale Wertschöpfungsketten einer schier unbegrenzten Anzahl von Volkswirtschaften, den Teil eines Herstellungsprozesses auszuführen, den sie am effizientesten liefern können. Diese Ketten sind Beweis dafür, wie sehr Design, Produktion, Montage, Marketing oder auch der Vertrieb von Dienstleistungen und Produkten international gefächert sind. Diese Streuung hat die globale Wirtschaftslandschaft grundlegend verändert und wirft neue Fragen zu Handelspolitik, Wettbewerbsfähigkeit, Modernisierung und Innovation und zum Management globaler systemischer Risiken auf.

Die neue OECD-Studie „Interconnected Economies – Benefiting from Global Value Chains“ untersucht, wie globale Wertschöpfungsketten sich entwickelt haben und welche neuen politischen Herausforderungen dadurch entstanden sind. Der Bericht zeigt, wie globale Wertschöpfungsketten funktionieren, wie sie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit beeinflussen und welche politischen Maßnahmen dazu beitragen können, bestmöglichen Nutzen aus diesen internationalen Vernetzungen zu ziehen.

Weitere Informationen und Bezugsquellen finden Sie unter: www.oecd.org/berlin/publikationen/interconnected-economies.htm

Direktzugang zum Bericht: www.oecd-ilibrary.org/science-and-technology/interconnected-economies_9789264189560-en