teamGLOBAL
Ausgezeichnet: teamGLOBAL ist Vorbild für Nachhaltigkeit

Das BMBF und die Deutsche UNESCO-Kommission ehren herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung, darunter das Jugendnetzwerk teamGLOBAL. 

Es gibt zahlreiche herausragende Bildungsinitiativen für nachhaltige Entwicklung – 63 Kommunen, Netzwerke und Lernorte zeichnen Cornelia Quennet-Thielen, Staatssekretärin im Bundesministerium für Bildung und Forschung, und die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, am 27. November in Berlin aus. Die Ausgezeichneten tragen dazu bei, Nachhaltigkeit besser in der deutschen Bildungslandschaft zu verankern. Das Jugendnetzwerk teamGLOBAL wurde mit Stufe 3, der höchsten Stufe, ausgezeichnet

In der Begründung der Jury heißt es: „Das Netzwerk von teamGLOBAL ist ein innovativer Ansatz, um eine junge Zielgruppe zu erreichen und diese für BNE/NE-Themen zu interessieren und zu sensibilisieren. Lobenswert ist, dass die jugendlichen Mitglieder des Netzwerks sehr stark partizipieren und Inhalte und Richtungen von teamGLOBAL mitbestimmen. So trägt das Netzwerk – ganz im Sinne der Roadmap – zur Jugendpartizipation bei. Es existiert ein klares Bekenntnis zur Ausrichtung der Bildungsarbeit an den Prinzipien der BNE und Dienstleistungen/Produkte werden im Jahresabschlussbericht evaluiert und für das kommende Jahr weiterentwickelt. Durch seinen überregionalen Charakter erreicht das Netzwerk Jugendliche in ganz Deutschland und kann gerade in Regionen abseits der Metropolen junge Menschen begleiten und erreichen.“

teamGLOBAL ist ein bundesweites, partizipatives und offenes Netzwerk von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 27 Jahren. Es bietet Bildungsangebote rund um das Thema Globalisierung für Jugendliche an. Ziel ist es, gemeinsam mit jungen Menschen zu erarbeiten, wo ihnen in ihrem Alltag Globalisierung begegnet und welche Handlungsmöglichkeiten es geben kann, um auf diese Entwicklung zu reagieren. Neben dem Peer-to-Peer-Ansatz (Lernen von Gleichaltrigen) zeichnet sich teamGLOBAL durch seine partizipative Organisation aus: die rund 60 Teamenden gestalten auf fast allen Ebenen die Arbeit des Netzwerks mit, dazu gehören unter anderem die Entwicklung von Methoden, die Organisation von internen Weiterbildungen und die Öffentlichkeitsarbeit. teamGLOBAL wurde 2004 von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) initiiert, die das Projekt weiterhin ideell und finanziell unterstützt. Seit 2014 koordiniert DENK GLOBAL! das Netzwerk. Bereits im Jahr 2013 wurde teamGLOBAL als offizielle Maßnahme der Weltdekade der Vereinten Nationen für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) ausgezeichnet.

Insgesamt 29 Lernorte, 28 Netzwerke und 6 Kommunen überzeugten die Jury von der hohen Qualität ihres Engagements für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Als Vorreiter leisten sie einen beispielhaften Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Auf der Seite www.bne-portal.de stellen sich die Ausgezeichneten vor. Sie erhalten das Logo des Weltaktionsprogramms für ihre Arbeit und profitieren vom Austausch mit anderen Akteuren und Initiativen. Darüber hinaus bieten die Freie Universität Berlin und die Deutsche UNESCO-Kommission eine Beratung zur Weiterentwicklung der Initiativen an.

Geehrt werden die Initiativen auf einem Kongress unter dem Motto Bildung für nachhaltige Entwicklung – „In Aktion“. Akteure aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft treffen sich, um gemeinsam die Umsetzung des am 20. Juni verabschiedeten Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Er ist zentraler Bestandteil der Umsetzung des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland.

Staatssekretärin Cornelia Quennet-Thielen sagte anlässlich der Verleihung der Auszeichnungen: „Wir brauchen Vorbilder, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu schaffen. Die Preisträger zeigen, wie Bildung für nachhaltige Entwicklung in unserem Alltag gelebt werden kann. Nur durch Bildung verstehen wir die Auswirkungen unseres Handelns auf unsere Umwelt und Zukunft. Die Ausgezeichneten tragen mit ihrer Arbeit entscheidend dazu bei, unser Bildungswesen stärker am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten. Damit liefern sie wichtige Impulse für die Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung.“

Prof. Dr. Verena Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, betonte: „Nachhaltigkeit kann man lernen. Am besten gelingt dies an Orten, an denen wir nachhaltige Entwicklung praktisch leben und erfahren können. Genau das sind die heute ausgezeichneten Lernorte, Kommunen und Netzwerke. Sie alle machen deutlich, wie Nachhaltigkeit auch in den Strukturen des deutschen Bildungssystems verankert werden kann. Sie integrieren Prinzipien der Nachhaltigkeit in Inhalte und Methoden der Bildung, richten ihre Bewirtschaftung an Nachhaltigkeit aus, bilden ihre Mitarbeiter zu nachhaltiger Entwicklung weiter, und machen Nachhaltigkeit zum Thema in der Zusammenarbeit mit ihren Partnern. Ich wünsche mir, dass diese strukturbildenden Initiativen viele Nachahmer finden.“

Nachhaltige Entwicklung bedeutet Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt zu verwirklichen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken. In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und dem UNESCO-Weltaktionsprogramm (2015-2019) ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben.

Weitere Informationen: 

Webseite des Netzwerks teamGLOBAL

Webseite des Trägers DENK GLOBAL!

teamGLOBAL auf dem BNE-Portal der Deutschen UNESCO-Kommission

Landkarte mit den ausgezeichneten Initiativen und weiteren Akteuren der BNE in Deutschland

Bundesministerium für Bildung und Forschung

 

Textilbündnis setzt sich verbindliche Ziele und arbeitet international

Auf seinem Weg in Richtung besserer Arbeitsbedingungen, mehr Umweltschutz und fairen Löhnen in Textil-Lieferketten, geht das Bündnis für nachhaltige Textilien in die nächste Phase: Die ambitionierten Bündnisziele werden von konkreten individuellen Zielvorgaben für alle Mitglieder für den Zeitraum 2018 bis 2020 untermauert. Darüber hinaus wird sich das Bündnis noch stärker international ausrichten und dazu die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern intensivieren.

Der Steuerungskreis des Bündnisses für nachhaltige Textilien hat auf seiner Sitzung am 22. und 23. November 2017 erstmals verbindliche Zeitziele für alle Mitglieder beschlossen. Diese bauen auf den individuellen Maßnahmenplänen auf und gelten für den Zeitraum von 2018 bis 2020. So müssen Mitglieder z.B. eine Risikoanalyse erstellen, Geschäftspartner und Produzenten systematisch erfassen, konkret darauf hinwirken, dass ihre Zulieferer keine giftigen Chemikalien einsetzen und Prozesse etablieren, die Kinder- und Zwangsarbeit verhindern. Weitere Ziele gibt es zu existenzsichernden Löhnen. Das Thema soll im kommenden Jahr ein Schwerpunkt im Bündnis sein.

Neben den individuellen Anforderungen, wurden auch gemeinsame Bündnisziele konkretisiert: Hierzu gehört beispielsweise das gemeinsame Ziel, bis 2020 mindestens 35% nachhaltige Baumwolle einzusetzen. Dabei müssen 10% der Gesamtmenge Bio-Baumwolle sein. Bis 2025 soll der Gesamtanteil nachhaltiger Baumwolle dann auf insgesamt 70% steigen, der von Biobaumwolle auf 20%.
„Die Mitglieder haben sich auf konkrete Zeit- und Mengenziele geeinigt. Das ist ein weitreichender Schritt für das Textilbündnis und ein großer Hebel für echte Verbesserungen in den Produktionsländern,“ sagt Dr. Jürgen Janssen, Leiter des Bündnissekretariats.

Wirtschaft, Nichtregierungsorganisationen, Politik, Gewerkschaften und Standardorganisationen wollen die Ziele durch die Wahrnehmung ihrer individuellen Verantwortung, durch gemeinsames Engagement in Produktionsländern und gegenseitige Unterstützung umsetzen.

Darüber hinaus hat der Steuerungskreis beschlossen, die internationalen Kooperationen des Textilbündnisses mit strategischen Partnern weiter auszubauen, um eine noch größere Breitenwirkung zu erzielen, die Vorgehensweisen abzustimmen und Anforderungen international anzugleichen.

Zivilgesellschaft veröffentlicht Roadmaps und zeigt Transparenz

Die Verpflichtung zur Erstellung einer Roadmap galt allen Mitgliedern, inklusive den zivilgesellschaftlichen Organisationen des Textilbündnisses. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert das vorgegebene Indikatorenraster für zivilgesellschaftliche Organisationen als nicht zweckmäßig. Eine politische Lobbyorganisation wie der vzbv produziert keine eigenen Textilien und arbeitet nicht im Bereich Chemikalienmanagement. Auch Maßnahmen vor Ort in den textilproduzierenden Ländern wie Indien, Bangladesch und Vietnam gehören nicht zum Arbeitsgebiet des vzbv. Der vzbv hat dennoch eine Roadmap eingereicht, die als plausibel bewertet wurde. Der vzbv wird seine Roadmap Ende Juli 2017 gemeinsam mit weiteren zivilgesellschaftlichen Mitgliedern des Textilbündnisses veröffentlichen und auf der Webseite des Bündnis offenlegen.

„Um spürbare Veränderungen zu erreichen, brauchen wir ein breites Bündnis aus Unternehmen, die Einfluss auf den Markt haben und durch ihr Engagement die Bedingungen in den Produktionsländern verändern können. Nur dann macht ein Textilbündnis Sinn. Viele Mitglieder des Bündnisses zeigen, dass sie Verantwortung übernehmen wollen. Es ist wichtig, dass die Unternehmen auch dabei bleiben und das Bündnis nicht wieder verlassen, wenn es ernst wird“, sagt Kathrin Krause, Nachhaltigkeitsexpertin beim vzbv.

Das Textilbündnis wurde 2014 als Antwort auf Rana Plaza gegründet

Das Bündnis für nachhaltige Textilien ist eine Multi-Akteurs Partnerschaft aus Unternehmen, Verbänden, Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und Standardorganisationen sowie der Bundesre-gierung. Die Akteure haben sich 2014 zusammengeschlossen, um gemeinsam Verbesserungen entlang der gesamten Textil-Lieferkette durchzusetzen. Hierzu haben sie ambitionierte soziale und ökologische Ziele vereinbart. Mit Hilfe von individuellen Maßnahmen der Mitglieder und gemeinsamen Bündnisinitiativen in den Produktionsländern verfolgen die Akteure diese Ziele in der Praxis.

 

Ergebnisse und Höhepunkte der UN-Klimakonferenz 2017 #COP23

Die Bonner Klimakonferenz wird zum Ausgangspunkt für größere Klimaschutz-Anstrengungen. Zum Abschluss der jährlichen UN-Klimakonferenz in Bonn haben sich die Staaten darauf geeinigt, die nächsten Schritte für mehr Klimaschutz vor dem Jahr 2020 einzuleiten.

Unterstützt von dem Rückenwind vieler positiver Ankündigungen von Regierungen, Städten, Bundesstaaten, Regionen, Unternehmen und der Zivilgesellschaft haben sich die Delegierten aus 190 Ländern auf eine zwölfmonatige Phase geeignet, in der analysiert werden soll, wo die Staatengemeinschaft steht, welche Ziele sie erreichen will und wie sie dort hingelangt.

Der „Talanoa-Dialog“, inspiriert durch das pazifische Konzept konstruktiver Diskussionen und Debatten, wird die Bühne dafür bereiten, dass bei der UN-Klimakonferenz 2018 in Polen die nationalen Klimaschutzpläne nachgebessert werden. Dadurch wird die Welt auf den richtigen Weg gebacht um die für bis zum Jahr 2020 gesteckten Ziele ebenso zu erreichen, wie die Ziele des vor zwei Jahren verabschiedeten Weltklimaabkommens von Paris, die ab dem Jahr 2020 greifen.

Das zentrale Ziel des Pariser Abkommens ist, den weltweiten Temperaturanstieg unter zwei Grad Celsius und so nahe wie möglich an 1,5 Grad zu halten. Derzeit ist bereits ein Anstieg um ein Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu verzeichnen. Die gegenwärtigen nationalen Klimaschutzpläne (NDCs) weisen noch immer Richtung drei Grad Temperaturanstieg, oder sogar noch darüber hinaus.

Neue finanzielle Verpflichtungen bei Versicherungen und Wäldern ermöglicht neue Dynamik durch Regierungen, Städte und Unternehmen

Kleine Inselstaaten und viele andere dem Klimawandel besonders ausgesetzte Länder sehen das Einhalten des 1,5-Grad-Ziels als entscheidend für ihre Existenz an. Deshalb werden Konferenzen in 2018 und 2019 dazu dienen, den tatsächlichen Fortschritt im Klimaschutzes mit Blick auf die für die Zeit vor 2020 angegebenen Klimaschutzpläne zu erfassen.

Frank Bainimarama, Präsident der COP23 und Premierminister von Fidschi, sagte: “ Ich freue mich sehr, dass COP23 ein solcher Erfolg war, insbesondere angesichts der Herausforderung, multilateralen Konsens über entschlossenen Klimaschutz herzustellen. Wir haben die Aufgabe erledigt, die uns übertragen worden ist: Die Richtlinien zur Umsetzung des Pariser Abkommens voranzubringen und gleichzeitig ehrgeizigeren Klimaschutz mittels des Talanoa Dialogs 2018 vorzubereiten.”

“Wir waren hier von positiver Dynamik umgeben. Fidschi ist besonders erfreut darüber, dass die Weltgemeinschaft unser Konzept einer Großen Koalition für mehr Klimaschutz, die nationale Regierungen mit denen auf Bundestaaten und Stadtebene ebenso wie mit der Zivilgesellschaft, der Privatwirtschaft und den Bürgerinnen und Bürgern der Welt  vereint, angenommen hat”, sagte er.

“Wir verlassen Bonn mit einigen bemerkenswerten Erfolgen, zu denen unserer ‘Ocean Pathway’ gehört, ein historischer Konsens über Landwirtschaft, sowie den Aktionsplan über Geschlechtergerechtigkeit und die Plattform für Indigene Völker. Wir haben auch mehr finanzielle Mittel für Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel sichergestellt, und darüberhinaus eine globale Partnerschaft gestartet, die Millionen von dem Klimawandel besonders ausgesetzten Menschen auf der ganzen Welt bezahlbaren Versicherungsschutz ermöglicht.”“Ich möchte mich herzlich bei unseren Gastgebern bedanken, der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem UN-Klimasekretariat, sowie den Bürgerinnen und Bürgern der Bundesstadt Bonn. Wir haben unseren fidschianischen Bula-Geist zu dieser COP gebacht und es war wundervoll zu sehen, wie die Menschen darauf reagiert haben. Vinaka vakalevu. Wenn wir hier abreisen, lassen Sie es uns alle mit dem Ziel tun, uns ehrgeizigerem Klimaschutz zu verschreiben und in dem vor uns liegenden Jahr gemeinsam schneller und weiter voranzukommen”, sagte Herr Bainimarama.

  • Ein Bericht der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA), der während der Konferenz vorgestellt wurde, belegt, dass viele Länder nun höhere Ziele für die Nutzung erneuerbarer Energien festgelegt haben, als in ihren nationalen Klimaplänen bislang angekündigt. Einige Länder haben also deutlich höhere Klimaschutz-Ambitionen – zumindest, wenn es um grüne Energie geht.
  • Ein wissenschaftlicher Bericht der Organisationen Future Earth und Earth League zeigt, dass sich die weltweite Nutzung erneuerbarer Energie alle fünfeinhalb Jahre verdoppelt. Das würde einer vollständigen Dekarbonisierung des Energiesektors bis zur Mitte des nächsten Jahrhunderts ermöglichen.

Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats, das die Konferenz mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung ausgerichtet hat, sagte: „Die COP23 in Bonn fand vor dem Hintergrund einer Reihe schwerer und beispielloser Naturkatastrophen statt, die ganze Haushalte, Familien und Wirtschaftssysteme in Asien, der Karibik sowie Nord- und Südamerika getroffen haben. Das hat uns an die Dringlichkeit unserer gemeinsamen Aufgabe erinnert.“

„Die Konferenz hat mit der Annahme des Talanoa-Dialogs den Ausgangspunkt dafür geliefert, zur nächsten Stufe größerer Klimaschutz-Ambitionen zu gelangen. Sie hat auch die Richtlinien zur Umsetzung des Pariser Abkommens vorangebracht, damit dieses ab 2018 nachhaltige internationale Kooperation und nationale Anstrengungen wirklich unterstützen kann und so eine sicherere, wohlhabende und bessere Welt für alle gesichert werden kann“, sagte sie.

„Aber Bonn hat dieses Jahr noch mehr gezeigt: dass die Unterstützung für das Pariser Abkommen stark und die Reise, auf die sich die Welt begeben hat, eine unaufhaltbare Bewegung ist, die von allen Teilen der Gesellschaft und von allen Teilen der Erde unterstützt wird“, sagte Espinosa.

Durch viele Zusagen für mehr Klimaschutz und neue Initiativen ist eine weitere starke Botschaft, die von der COP23 ausgeht, dass es ein wachsendes Bedürfnis gibt, die Anstrengungen über Politikansätze, Planung und Investitionen hinaus zu koordinieren. Dies ist nötig, um sicherzustellen, dass jeder investierte Cent und jede Arbeitsminute größere Wirkung entfalten und zu ambitionierten nationalen Klimaschutzplänen führen.

Ergebnisse und Höhepunkte der UN-Klimakonferenz 2017

Der COP23 Präsident und die UN-Exekutivsekretärin des UN-Klimasekretariats hoben einige Höhepunkte der Verhandlungen bei der UN-Klimakonferenz 2017 hervor, sowie der Partnerschaft von Marrakesch für Globalen Klimaschutz (Global Climate Action, GCA) und einer Reihe hochrangiger Veranstaltungen:

  • Langfristige Finanzierung – Die Länder begrüßten Fortschritte, forderten aber auch größere Anstrengungen, um die vereinbarten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr bis 2020 verfügbar zu machen, um den Entwicklungsstaaten bei ihren Klimaschutz-Anstrengungen zu helfen.
  • Anpassungsfonds übertrifft Ziel für 2017 – Die geforderte Finanzierung für dieses Jahr betrug 80 Millionen US-Dollar. Weitere Zusagen, auch durch Deutschland und Italien, sorgen für ein zusätzliches Plus von 13 Millionen US-Dollar, sodass die Gesamtsumme  auf insgesamt 93,3 Millionen US-Dollar ansteigt.
  • Historischer Durchbruch bei der Landwirtschaft – Es gab einen historischen politischen Durchbruch im Bereich der Landwirtschaft, der zu einer schnelleren und besser koordinierten Antwort der Staaten führen könnte, und das in einem Bereich, der nach dem Energiesektor der zweitgrößte Emittent ist.
  • Die Regierung Norwegens, das multinationale Unternehmen Unilever und andere Partner haben deshalb einen Fonds mit 400 Millionen US-Dollar angekündigt, der eine effizientere Landwirtschaft, Kleinbauern und nachhaltige Forstwirtschaft unterstützen soll.
  • Gender Aktionsplan – Die entscheidende Rolle von Frauen im Kampf gegen den Klimawandel sowie ihre Anfälligkeit gegenüber seinen Folgen wurde zum ersten Mal offiziell anerkannt. Der Plan sieht vor, die Frauen in allen nationalen und internationalen Klimaprojekte einzubinden.
  • Plattform für Lokale Gemeinschaften und indigene Völker – Eine politische und praktische Maßnahme, die die volle und gleichberichtigte Beteiligung indigener Völker an Klimaschutzmaßnahmen sicherstellen soll und gleichzeitig die Verantwortung der Regierungen anerkennt, die Rechte indigener Völker innerhalb dieser Maßnahmen zu wahren.
  • Start der Partnerschaft „Ocean Pathway“ – Der Plan sieht vor, bis zum Jahr 2020 einzelnen Aktivitäten und Klimafinanzierung zu stärken, die Klimaschutz und den Einsatz für gesunde Ozeane verbinden, sowohl im Rahmen des UN-Prozesses zum Klimawandel als auch durch explizitere Ziele und Anstrengungen in nationalen Klimaschutzplänen.
  • Netzwerk für Journalisten der Pazifikinseln gegründet – Zehn preisgekrönte Medien aus Fidschi, den Salomon-Inseln, Papua-Neuguinea, Tonga und Vanuatu, deren Konferenzteilnahme von der deutschen Bundesregierung finanziert wurde, und die von der Akademie der Deutschen Welle und dem UN-Klimasekretariat unterstützt wurden, haben die Gründung eines neuen Netzwerks angekündigt, mit dem Ziel, die Klima-Berichterstattung in der Pazifikregion zu verbessern.
  • Die InsuResilience Initiative hat eine neue globale Partnerschaft vorgestellt und angekündigt, dass sie weitere 125 Millionen US-Dollar von der deutschen Bundesregierung erhalten wird, zur Unterstützung ihres Ziels, bis 2020 400 Millionen armen und gefährdeten Menschen bezahlbaren Versicherungschutz zu gewähren.
  • Start einer Abrechnungsstelle auf Fidschi für Risikotransfers – Eine neue Online-Plattform, die künstliche Intelligenz nutzt, bietet zusätzliche Unterstützung, um gefährdeten Ländern zu helfen, bezahlbare Versicherungarten gegen Klimarisiken zu entwickeln.
  • Die Regierungen Deutschlands und des Vereinigten Königreichs haben gemeinsam mit weiteren Partnern angekündigt, 153 Millionen US-Dollar für den Kampf gegen den Klimawandel und die Entwaldung des Amazonasgebiets bereitzustellen.
  • Die Europäische Investitionsbank hat offiziell angekündigt, 75 Millionen US-Dollar zu einem neuen 405-Millionen US-Dollar schweren Investitionsprogramm der Wasserbehörde Fidschis beizusteuern. Es soll die Widerstandsfähigkeit des Wasserversorgungssystems und der Abwasserentsorgung für an die 300.000 Menschen verbessern, die in der Hauptstadt Suva und Umgebung leben.
  • Die „America’s Pledge“ genannte Ankündigung von US-Führungspersönlichkeiten aus dem öffentlichen und privaten Sektor, soll sicherstellen, dass die USA ein weltweiter Anführer bei der Emissionsreduzierung bleiben und ihre Ziele innerhalb des Pariser Klimaabkommens erreichen.
  • Der Grüne Klimafonds und die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung haben einen Beitrag von 37 Millionen US-Dollar für das 243-Millionen schwere Saïss-Wasserschutzprojekt des Green Climate Funds angekündigt. Das Projekt unterstützt Marokko beim Aufbau einer widerstandsfähigeren Landwirtschaft.
  • Die Vereinigung „Energieversorgung nach der Kohle“ verbindet 25 Länder, Bundesländer und Regionen, die sich für eine Beschleunigung des Ausstiegs aus der Kohleenergie einsetzen und auch dafür, betroffene Arbeiter und Gemeinschaften während des Übergangs zu unterstützen.
  • Das UN-Entwicklungsprogramm UNDP, Deutschland, Spanien und die EU haben ein NDC-Unterstützungsprogramm im Wert von 42 Millionen US-Dollar gestartet, welches Ländern bei der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens helfen soll. NDC steht für Nationally Determined Contributions und bezeichnet die im Rahmen des Paris-Abkommens vorgelegten Klimaschutzpläne nationaler Regierungen.
  • Die existierende NDC Partnerschaft hat die Gründung eines neuen Regional-Zentrums angekündigt, welches die Umsetzung nationaler Klimapläne in der Pazifikregion unterstützen soll.
  • 13 Staaten und die Internationale Energieagentur haben einen Beitrag von 30 Millionen Euro zum “IEA Clean Energy Transitions Programme” angekündigt. Das Programm unterstützt weltweit den Übergang zu sauberer Energie.
  • Start einer neuen Gesundheitsinitiative für kleine Inselentwicklungsländer – Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat gemeinsam mit dem UN-Klimasekretariat und der fidschianischen COP23-Präsidentschaft eine besondere Initiative gestartet, um die Bevölkerung von kleinen Inselentwicklungsländern (Small Island Developing States, SIDS) vor den Gesundheitsauswirkungen des Klimawandels zu schützen. Das Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 die internationale finanzielle Unterstützung für Klima und Gesundheit in diesen Ländern zu verdreifachen.
  • Die Bonn-Fiji Verplichtung eine Verpflichtung zum Handeln von mehr als 300 lokale und regionale Führern, um die die Ziele der Pariser Vereinbarung auf allen Ebenen umzusetzen, inklusive Ziele, die speziell auf Afrika, Inselstaaten, post-industrielle Städte und das Berichten über Klimaschutzmassnahmen.

Quelle: UNRIC Bonn. Eine vollständige Übersicht über alle während der COP23 gemachten Ankündigungen (auf Englisch) finden Sie auf https://cop23.unfccc.int/ sowie https://cop23.com.fj/

NAchhaltigkeit und Ethik an Hochschulen
Nachhaltigkeit und Ethik müssen an Hochschulen selbstverständlich werden

Ich unterstütze Forderungen von studentischen Initiativen für Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen und habe dazu eine Petition unterzeichnet. Weitere Personen und Organisationen sind willkommen, die Petition mitzutragen: http://www.nachhaltige-hochschulen.de/unterzeichnen/#/

Warum brauchen wir Veränderungen an unseren Hochschulen?

Angesichts globaler und lokaler Herausforderungen wie dem fortschreitenden Klimawandel, Ressourcenverknappung, zunehmendem Biodiversitätsverlust sowie zwischen- und innerstaatlichen Konflikten, sozialer Ungleichheiten und Ernährungsunsicherheiten fordern wir ein Umdenken an den Hochschulen in Deutschland und eine Ausrichtung von Lehre, Forschung, Betrieb und Governance am Leitbild der nachhaltigen Entwicklung. Ein fundamentaler Wandel unserer Wertesysteme und Lebensstile ist notwendig. Daher brauchen und fordern wir Hochschulen, die Vorbild für gesellschaftlichen Wandel sind und verantwortungsvolle Fachkräfte und Entscheidungsträger_innen ausbilden.

Warum ein Positionspapier?

Schwerpunkt des Positions- und Forderungspapiers Nachhaltigkeit & Ethik an Hochschulen (PDF) ist die Bündelung der Forderungen vieler Vereine, Initiativen, Organisationen und Gruppen, die sich für ähnliche und sich ergänzende Ziele einsetzen, um Hochschulstrukturen hin zu mehr Nachhaltigkeit zu verändern.

Erreicht man mit einzelnen Veranstaltungen oft nur wenige Menschen, bietet ein Forderungspapier, hinter dem viele Gruppen und Einzelpersonen stehen, die Möglichkeit, einen institutionellen und strukturellen Hebel anzusetzen.

Die konkreten Forderungen und Beispiele für mögliche Maßnahmen, die wir
im Papier beschreiben, sollen als Anregungen verstanden werden, über die die
Akteure jedoch selbstverständlich hinausgehen können.

Das Positionspapier soll außerdem eine Aufforderung zur Diskussion in der Hochschule und der Wissenschafts- und Hochschulpolitik sein. Wir wollen mit allen Adressaten und Interessierten ins Gespräch kommen und zusammen an einer zukunftsfähigen Hochschullandschaft arbeiten.

Die Ziele unseres Positions- und Forderungspapiers

Wir wollen mit diesem Positionspapier zu Veränderungen anregen und durch konkrete Vorschläge und Beispiele aufzeigen, wie nachhaltige Strukturen an Hochschulen schon heute umgesetzt und gelebt werden können.

Das Positionspapier verfolgt dabei drei übergeordnete Ziele:

  1. Das Verantwortungsbewusstsein für einen nachhaltigen Umgang mit Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt bei Hochschulleitungen, Studierenden, Wissenschaftler_innen und den weiteren Hochschulangehörigen zu fördern.
  2. Alle Hochschulangehörigen und Verantwortlichen der Wissenschaftspolitik zu strukturellen Veränderungen in den Bereichen Lehre, Forschung und Betrieb anzuregen und konkrete Wege des Wandels aufzuzeigen.
  3. Nachhaltiges und ethisches Handeln als Selbstverständlichkeit in Hochschulen und so in der Konsequenz auch in der Gesellschaft zu etablieren.

Petition unterzeichnen

Was fordern wir?

Das Positionspapier fasst die notwendigen Maßnahmen für einen nachhaltigen und sozial verantwortlichen Alltag an Hochschulen in den Handlungsbereichen

  • Betrieb (z.B. Einführung und Umsetzung eines verantwortungsvollen Umweltmanagements)
  • Lehre (z.B. Theorien- und Methodenvielfalt in der Lehre
  • Forschung (z.B. Forschung für die und mit der Gesellschaft, u.a. den Dialog mit zivilgesellschaftlichen Akteuren)
  • Governance (z.B. personelle und institutionelle Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategien) zusammen.

An wen richten wir unsere Forderungen?

Das Positions- und Forderungspapier „Nachhaltigkeit und Ethik an Hochschulen“ richtet sich an alle Hochschulangehörigen, bes. Hochschulleitungen, Partner der Hochschulen (z.B. Studierendenwerke) sowie bildungspolitischen Akteure auf Landes- und Bundesebene.

Petition unterzeichnen

Weitere Informationen zu den Initiativen finden sich hier

  • netzwerk n e.V. (verbindet und stärkt zahlreiche Initiativen und Einzelpersonen, die sich für mehr Nachhaltigkeit an Hochschulen engagieren),
  • sneep e.V. (fordert und fördert den Diskurs zu ethischem und nachhaltigen Wirtschaften an den Hochschulen und in der Praxis),
  • Weitblick e.V. (setzt sich in Deutschland sowie international für gerechtere Bildungschancen ein),
  • Was-bildet-ihr-uns-ein? e.V. (fordert ein gerechtes und partizipatives Bildungssystem).