UN Climate Change Conference in Copenhagen

Over a decade ago, most countries joined an international treaty — the United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) — to begin to consider what can be done to reduce global warming and to cope with whatever temperature increases are inevitable. More recently, a number of nations approved an addition to the treaty: the Kyoto Protocol, which has more powerful (and legally binding) measures. The Kyoto Protocol is an international and legally binding agreement to reduce greenhouse gas emissions worldwide entered into force on 16 February 2005.

The UNFCCC secretariat supports all institutions involved in the climate change process, particularly the COP (Conference of the Parties), the subsidiary bodies and their Bureau. To help countries meet their emission targets, and to encourage the private sector and developing countries to contribute to emission reduction efforts, negotiators of the Protocol included three market-based mechanisms – Emissions Trading, the Clean Development Mechanism and Joint Implementation.

Related Weblinks:
United Nations Framework Convention on Climate Change UNFCCC: http://www.unfccc.int
Denmark’s COP15 website: http://en.cop15.dk
General press info: http://www.pressinfo.cop15.dk
COP15 calendar: http://www.calendar.cop15.dk
Official Tweets: http://twitter.com/cop15

Climate change in Google Earth: http://www.google.com/landing/cop15/
YouTube – Cop15’s Channel: http://www.youtube.com/user/Cop15
SID Forum Update: http://www.sidint.net/intl-agenda/climate-change/

TckTckTck | The World is Ready: http://tcktcktck.org
TckTckTck is the hub for stories on how hundreds of millions of people around the world are coming together to show world leaders we are ready for a new climate deal.COP15

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UN Climate Change Conference in Copenhagen

cop15_kopenhagenOver a decade ago, most countries joined an international treaty — the United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC) — to begin to consider what can be done to reduce global warming and to cope with whatever temperature increases are inevitable. More recently, a number of nations approved an addition to the treaty: the Kyoto Protocol, which has more powerful (and legally binding) measures. The Kyoto Protocol is an international and legally binding agreement to reduce greenhouse gas emissions worldwide entered into force on 16 February 2005.

The UNFCCC secretariat supports all institutions involved in the climate change process, particularly the COP (Conference of the Parties), the subsidiary bodies and their Bureau. To help countries meet their emission targets, and to encourage the private sector and developing countries to contribute to emission reduction efforts, negotiators of the Protocol included three market-based mechanisms – Emissions Trading, the Clean Development Mechanism and Joint Implementation.

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United Nations Framework Convention on Climate Change UNFCCC: http://www.unfccc.int
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SID Stammtisch Entwicklungspolitik Hamburg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir ziehen mit dem SID Stammtisch Entwicklungspolitik in die Alsterbar:

CVJM Alsterbar, An der Alster 40, 20099 Hamburg, fon: 040/284095-0
S/U-Bahnhof Hauptbahnhof Nord, Lageplan: http://tinyurl.com/alsterbar
Das ist ein netter ruhiger Ort, der mit Bahn und Auto gut erreichbar ist.

Ich habe gleich mehrere Termine für uns reserviert:

Do, 26.11.2009, 18-22 Uhr
Di, 15.12.2009, 18-22 Uhr
Do, 28.01.2010, 18-22 Uhr
Do, 25.02.2010, 18-22 Uhr
Do, 25.03.2010, 18-22 Uhr

Der SID Stammtisch Entwicklungspolitik ist ein Treffen von weltwärts orientierten Menschen. Aktivisten, Consultants, Forscher, NGOs, ehrenamtliche Helfer, Politiker und sozialverantwortliche Unternehmen mit internationalem Geschäft kommen hier zusammen, um sich kennen zu lernen, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und Kooperationen einzugehen. Nebenher bleibt aber noch genügend Zeit um sich über Ideen, Jobs und Sponsoring zu unterhalten.

Wichtig ist uns: Persönliches zählt – Weiteres ergibt sich!

Mit freundlichen Grüßen
SID Hamburg Chapter

Karsten Weitzenegger
karsten.weitzenegger (at) sid-hamburg.de

Dirk Niebel überrascht als Entwicklungsminister

Unter der Regierung von CDU/CSU und FDP werden Außen- und Entwicklungspolitik künftig von der FDP geführt. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) bleibt als eigenständiges Ministerium erhalten. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel (http://www.dirk-niebel.de) wurde neuer Entwicklungsminister, obwohl er dieses Ressort eigentlich abschaffen wollte. Gleichzeitig übernahmen zwei weitere Parteifreunde Verantwortung: Gudrun Kopp (http://www.gudrun-kopp.de) als Parlamentarische Staatssekretärin, Hans-Jürgen Beerfeltz (http://beerfeltz.de) als beamteter Staatssekretär. Es heißt, Niebel werde im BMZ auch Abteilungsleiter austauschen und Gefolgsleute aus der FDP-nahen Naumann-Stiftung installieren.

Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP (http://www.cdu.de/doc/pdfc/091026-koalitionsvertrag-cducsu-fdp.pdf) enthält bereits Hinweise auf die künftige Ausrichtung der deutschen EZ: Eine nachhaltige Bekämpfung der Armut im Sinne der Millenniumserklärung ist das Ziel der deutschen Entwicklungspolitik. Die Entwicklungszusammenarbeit soll sich künftig auf die Schlüsselsektoren gute Regierungsführung, Bildung und Ausbildung, Gesundheit, ländliche Entwicklung, Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz sowie die wirtschaftliche Zusammenarbeit konzentrieren. Die Stärkung von guter Regierungsführung, Eigenverantwortung und der Selbsthilfekräfte in den Entwicklungsländern werden als zentrale Bestimmungselemente der Entwicklungspolitik bezeichnet. Kirchen, Stiftungen und Nichtregierungsorganisationen (NRO) sollen gestärkt; mit der deutschen Privatwirtschaft soll enger kooperiert werden.

Die quantitative Vorgaben für die Erreichung der globalen Ziele festlegen, finden im Koalitionsvertrag allerdings keine Erwähnung. An dem Ziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) als offizielle Entwicklungsleistungen (ODA) zur Verfügung zu stellen, wird festgehalten, allerdings ohne zeitliche Festlegung auf das Jahr 2015. Man will sich diesem Ziel “verantwortlich im Rahmen des Bundeshaushaltes annähern.“ Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit – so der Koalitionsvertrag – müssen besser aufeinander aufbauen und optimal ineinander greifen. Bei entwicklungspolitischen Entscheidungen sollen die Interessen der deutschen Wirtschaft, insbesondere des Mittelstandes, angemessen berücksichtigt werden.

Niebel sagte dem in Konstanz erscheinenden “Südkurier“ (Montag), es sei kein Fehler, “wenn Entwicklungszusammenarbeit auch für deutsche Unternehmen von Vorteil ist.“ Er wolle deshalb, dass sein Ministerium “endlich wegkommt von dem Ruf eines Armutsministeriums.“ Die Länder, mit denen Deutschland kooperiere, müssten endlich in die Lage versetzt werden, eigenständig agieren zu können. “So dass sie ohne Hilfe anderer auskommen und echte Partner für uns werden, auch wirtschaftliche“, sagte Niebel. Quelle: Südkurier http://www.presseportal.de/pm/61201/1508126/suedkurier. Während seines ersten großen öffentlichen Auftritts im Amt hat Niebel angekündigt, in der Entwicklungszusammenarbeit stark auf das Instrument der Mikrofinanzierung zu setzen. http://tinyurl.com/y8fcoj5

Mit der Ankündigung, er werde China die Entwicklungshilfe streichen, hat Niebel einen Tag nach der Übernahme des BMZ die Bühne betreten und publikumswirksam Schlagzeilen gemacht. Niebel kündigte an, die Entwicklungszusammenarbeit mit allen Ankerländern auf den Prüfstand zu stellen “also auch mit Indien, Brasilien, Mexiko und Südafrika“.
Quelle: FR online, http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=2048882&

Niebel räumte im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt (http://tinyurl.com/yzc6e5s) ein, dass er mit einem Scheitern der Verhandlungen in Kopenhagen rechnet. Darauf hagele es Kritik von allen Seiten. Für die Vorsitzende der Grünen, Claudia Rot, ist Niebel “eine der brutalsten Fehlbesetzungen, die man sich überhaupt in einem Entwicklungsministerium vorstellen kann.“ (http://tinyurl.com/y9kzsv9) Einen “schlechten Scherz“ nennt der SPD-Entwicklungspolitiker Sascha Raabe die Personalie Niebel, eine “unverfrorene Provokation“ die Grüne Ute Koczy. Für viele in der Szene ist die Entscheidung fast die Umsetzung des liberalen Wahlziels: die Auflösung des Ministeriums als eigenständiges Ressort (taz.de http://tinyurl.com/yhgcs7j). Wenigstens Sänger Bob Geldof hält Dirk Niebel für kompetent und hofft auf mehr Geld für Afrika. http://tinyurl.com/yflp895

Bei NRO sind die entwicklungspolitischen Aussagen des Koalitionsvertrags mit Zurückhaltung aufgenommen worden. Zwar begrüßte die Vorsitzende des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO), Claudia Warning, den Erhalt des BMZ als eigenständiges Ministerium. Es sei aber fraglich, ob die Eigenständigkeit in der nun beschlossenen Konstellation gestärkt werde. Wenn die Liberalen es mit der Kohärenz ernst meinen, dann sollte auch das Außenministerium das Anliegen der Armutsbekämpfung stärker mittragen“, forderte VENRO-Vorsitzende Claudia Warning. “Vor allem sollte verhindert werden, dass das BMZ zur Außenstelle des AA umfunktioniert wird. Kritisch zu bewerten sei, dass laut Koalitionsvertrag entwicklungspolitische Entscheidungen die Interessen der deutschen Wirtschaft berücksichtigen sollen. Die Aufgabe des BMZ, so Warning, ist die weltweite Armutsbekämpfung und nicht die Außenwirtschaftsförderung. http://www.venro.org/fileadmin/Presse-Downloads/2009/Oktober_2009/PM-32-2009.pdf

Katholische wie evangelische Kirche hielten an einem umfassenden Ansatz der Entwicklungspolitik fest, sagte der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten. “Wir warnen deshalb davor, das Engagement in Ländern wie China oder Indien zurückzufahren.“ http://tinyurl.com/yjr7qme

Wie durchsetzungsstark Niebel die deutsche Entwicklungshilfe umkrempeln kann, wird sich bei der lang angemahnten institutionellen Reform zeigen. Innerhalb des ersten Jahres dieser Legislaturperiode soll eine Reform der Durchführungsstrukturen durch eine Zusammenführung der Organisationen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) auf den Weg gebracht werden. Was Wieczorek-Zeul trotz Koalitionsbeschluss unter Schwarz-Rot nicht geschafft hat, steht auch in dieser Legislaturperiode auf der Agenda: die Fusion der staatlichen Entwicklungshilfeorganisationen KfW und GTZ. Eine Operation, deren Notwendigkeit eigentlich alle einsehen – weil die deutsche Entwicklungszusammenarbeit effizienter und besser koordiniert werden muss.
Erste Presseschau:

“Minister in Abwicklung“, von J. Frank und T. Schwab, FR-online, http://tinyurl.com/yh9f5ra
“Erst denken, dann reden. Der neue Entwicklungsminister Dirk Niebel will sinnlos in Asien sparen – und schadet deutschen Interessen“, DIE ZEIT, http://www.zeit.de/2009/46/Argument-Entwicklungshilfe
“Entwicklungsminister beruhigt Mitarbeiter“, von Vera Gaserow, FR-online, http://tinyurl.com/yhd9ub3
“Entwicklungsminister Niebel? Peinlich“, von Luise Strothmann, taz.de, http://tinyurl.com/yz954xv
“Ministerial – und ganz egal“, von Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung, http://www.sueddeutsche.de/politik/162/492518/text/
“Niebel im Nebel“, von Reinhard Umbach, Die Wahrheit auf taz.de, http://www.taz.de/1/wahrheit/artikel/1/-f07ae8c77d/

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Welthungerhilfe und tdh fordern verlässliche Finanzierung von Klimaschutz im Süden

Die Hilfswerke terre des hommes und Welthungerhilfe fordern in ihrem 17. Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe von der neuen Bundesregierung ein klares Bekenntnis, die Finanzierung des Klimawandels verbindlich sicherzustellen und als eigenständige Aufgabe in der Entwicklungspolitik zu verankern. “In der mittelfristigen Finanzplanung der Bundesregierung bis 2013 muss jährlich ein Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungshilfe vorgesehen werden, um damit auch den Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen. Im Koalitionsvertrag gibt es zu Zeitzielen keine verbindlichen Aussagen. Es wäre deshalb ein starkes Signal der Regierung, wenn sie sich noch vor dem Klimagipfel in Kopenhagen dazu bekennen würde“, sagt Danuta Sacher, Geschäftsführerin von terre des hommes.

Die beiden Hilfswerke kritisieren, dass ausgerechnet die Menschen am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden, die ihn nicht verursacht haben und sich gegen seine Folgen aber am wenigsten wehren können. “Die armen Länder haben 90 Prozent der menschlichen Opfer und der wirtschaftlichen Folgekosten des Klimawandels zu tragen. Das sind Kleinbauern und Bäuerinnen auf dem Land, die unsere enormen Klimaschulden bezahlen müssen“, warnt Dr. Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Die Finanzierung von Klimaschutzprogrammen ist eine Frage der Prioritäten. Etwa 100 Milliarden Dollar pro Jahr sind nötig, um den Klimaschutz und Anpassungsprogramme im Süden zu finanzieren. Die westlichen Industrienationen gaben 2008 allein 265 Milliarden Dollar für Agrarsubventionen aus. Rund 300 Milliarden Dollar fließen weltweit in die Subventionierung fossiler Brennstoffe.

Welthungerhilfe und terre des hommes fordern außerdem, die wachsende Unübersichtlichkeit der internationalen Klimafonds zu beseitigen und eine zentrale Entscheidungsinstanz zu benennen, um Doppelarbeit und Koordinierungsbedarf zu reduzieren.

Der Bericht “Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe“ ist als Schattenbericht zu den offiziellen Zahlen des Entwicklungsausschusses (Development Assistance Committee/DAC) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) konzipiert. Er untersucht Quantität und Qualität der deutschen und internationalen Entwicklungshilfe. Quelle: epo.de http://tinyurl.com/yj5gfsx http://www.tdh.de/Wirklichkeit
http://www.welthungerhilfe.de/wirklichkeit-der-entwicklungshilfe.html

Bündnis ‚Steuer gegen Armut‘ für Finanztransaktionssteuer

Die Deutsche Kommission Justitia et Pax, ein zentrales Beratungsgremium der katholischen Kirche für Fragen der internationalen Verantwortung, der Deutsche Gewerkschaftsbund und das globalisierungskritische Netzwerk Attac haben die Bundesregierung gemeinsam aufgefordert, sich beim am heutigen Freitag beginnenden G20-Finanzministertreffen für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer einzusetzen. Zudem hat das Bündnis “Steuer gegen Armut” heute eine Online-Petition für die Einführung dieser Steuer beim Bundestag eingereicht.

”Die Weltfinanzkrise, die Weltwirtschaftskrise und die Weltnahrungsmittelkrise haben alarmierende Auswirkungen auf die Entwicklungsländer und die dort lebenden Menschen”, sagte der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann, Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax. “Die Finanztransaktionssteuer würde mehrere Milliarden Dollar generieren, die dafür verwendet werden können, um die Millenniumsentwicklungsziele der Vereinten Nationen zu verwirklichen und Armut nachhaltig zu bekämpfen.” Die Deutsche Kommission Justitia et Pax unterstütze die Kampagne “Steuer gegen Armut” daher ausdrücklich.

“Die Finanztransaktionssteuer ist eine sozial gerechte Einnahmequelle, bei der diejenigen zur Kasse gebeten werden, die diese historische Krise mit verursacht haben”, sagte Claus Matecki, im DBG-Bundesvorstand zuständig für Wirtschafts- und Steuerpolitik. Zudem mache sie Finanzströme transparent und reduziere waghalsige Spekulationen, die der realen Wirtschaft und damit den Arbeitsplätzen schaden. “Wir appellieren an alle: Unterzeichnen Sie die Online-Petition, damit sich die Zuständigen ernsthaft mit der Finanztransaktionssteuer auseinandersetzen müssen.”

“Auch wenn inzwischen viele Politiker die Gründungsforderung von Attac vertreten: Um die Finanztransaktionssteuer endlich durchzusetzen, brauchen wir die breite Unterstützung der Zivilgesellschaft“, betonte Detlev von Larcher vom Attac-Koordinierungskreis. Die Finanzindustrie sträube sich vehement gegen jeden noch so kleinen Schritt zur Schrumpfung der Kapitalmärkte. Diese sei aber eine zentrale Voraussetzung, um die Krisenhaftigkeit der Weltwirtschaft einzudämmen. Detlev von Larcher: “Eine Finanztransaktionssteuer ist gerecht, kann ökonomisch und ökologisch schädlichem Verhalten entgegensteuern und zur Bekämpfung von Spekulation, Kapitalflucht, Geldwäsche und Umweltzerstörung dienen.”

Das Bündnis “Steuer gegen Armut” setzt sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer zur Förderung von Entwicklung und Bekämpfung von Armut ein. Die Online-Petition des Bündnisses “Steuer gegen Armut” kann nach der Freigabe durch den Petitionsausschuss des Bundestages in Kürze im Internet unterzeichnet werden. http://www.steuer-gegen-armut.org/

UNDP: Migration kann Entwicklung fördern

Im Oktober stellte das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) unter dem Titel “Barrieren überwinden: Migration und menschliche Entwicklung“ den diesjährigen Bericht über die menschliche Entwicklung vor. Darin wird zu einer gezielten Migrationspolitik und Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Zuwanderern aufgerufen. Menschliche Mobilität zuzulassen, trage zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Millionen Menschen bei und sei ein Schlüsselelement menschlicher Freiheit.

Im Oktober stellte das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) unter dem Titel “Barrieren überwinden: Migration und menschliche Entwicklung“ den diesjährigen Bericht über die menschliche Entwicklung vor. Darin wird zu einer gezielten Migrationspolitik und Maßnahmen gegen die Diskriminierung von Zuwanderern aufgerufen. Menschliche Mobilität zuzulassen, trage zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Millionen Menschen bei und sei ein Schlüsselelement menschlicher Freiheit.

Der Bericht zählt weltweit etwa eine Milliarde Migranten, ein Großteil davon Binnenflüchtlinge; nur ein geringer Anteil von weniger als 70 Millionen finden den Weg von einem Entwicklungsland in ein entwickeltes Land. Ihre Anzahl steigt jährlich um etwa fünf Millionen Menschen. Weltweit ungleich verteilte Lebenschancen, etwa im Bezug auf Einkommen, Bildungszugang und Gesundheitsfürsorge, gelten als wichtigster Migrationssantrieb.

Entgegen verbreiteter Befürchtungen heben Migranten die Wirtschaftsleistung und Investitionsquote in ihrer Zielgemeinde in der Regel an. Die Geldtransfers in die Herkunftsländer summieren sich mittlerweile auf Beträge, die weit über die Leistungen der internationalen Entwicklungszusammenarbeit hinausgehen.

Wanderungsbewegungen werden jedoch dem Bericht zufolge stark durch Barrieren, insbesondere politische Handlungsstrategien, eingeschränkt. Die Ärmsten können oft gar nicht, oder nur unter unsicheren und gefährlichen Bedingungen, migrieren.

Zentrale Reformvorschläge des UNDP-Berichts beinhalten daher die Liberalisierung und Vereinfachung regulärer Zuwanderungsmöglichkeiten. Weitere Forderungen zielen auf die Wahrung der Grundrechte, die Verringerung migrationsbedingter Transaktionskosten, eine Erleichterung der Binnenmigration sowie eine Einbeziehung der Migranten in Entwicklungsstrategien.

Darüber hinaus bietet der Bericht statistische Daten auf der Grundlage des Index der menschlichen Entwicklung (HDI). Der Bericht listet Norwegen als Land mit den höchsten Entwicklungsstandards auf. Schlusslichter sind Sierra Leone, Afghanistan und Niger. Trotz allgemeiner Verbesserungen in den vergangenen Jahren, insbesondere in den Bereichen Gesundheit und Bildung, sei der Fortschritt bei der menschlichen Entwicklung ungleich verteilt und zeige sich vor allem in der weltweiten Einkommensverteilung. Download: http://hdr.undp.org/en/media/HDR_2009_EN_Complete.pdf. Quelle: VENRO 2015 aktuell.

Global Corruption Report 2009

Die Antikorruptionsorganisation Transparency International hat den Global Corruption Report 2009 vorgestellt. Im Mittelpunkt des Reports steht in diesem Jahr die Privatwirtschaft. Der Bericht zeigt anhand vieler konkreter Beispiele auf, wie sich das korrupte Fehlverhalten von Managern, Mehrheitsaktionären und anderen Wirtschaftsakteuren häufig zum Nachteil von Arbeitnehmer/innen und der Gesellschaft insgesamt auswirkt.

Allein in Entwicklungs- und Transformationsländern leisten Unternehmen an korrupte Politiker/innen und Regierungsbeamte nach Schätzungen von Vereinten Nationen und Weltbank Bestechungszahlungen in Höhe von jährlich bis zu vierzig Milliarden US-Dollar.

Obwohl fast 90 Prozent der 200 weltweiten Spitzenunternehmen Verhaltenskodices eingeführt haben, überwachen dem Report zufolge weniger als die Hälfte deren Einhaltung und Umsetzung. Als größtes Defizit in Deutschland nennt der Bericht die fehlende Ratifizierung der UN-Konvention gegen Korruption.

Weitere regulative Defizite in Deutschland sind das Fehlen eines Korruptionsregisters, das Fehlen eines umfassenden Hinweisgeberschutzes und das Fehlen von Transparenzanforderungen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Quelle: Wegweiser Bürgergesellschaft. http://www.transparency.org/news_room/in_focus/2009/gcr2009

Weltweiter Boom von Jobs ohne staatlichen Schutz – Vor allem Frauen sind betroffen

Die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse ohne staatlichen Schutz ist in den vergangenen Jahren dramatisch angestiegen. Laut OECD arbeiten fast zwei Drittel aller Erwerbstätigen weltweit in der informellen Wirtschaft, die meisten in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Die Mehrheit von ihnen sind Frauen.

Im Süden zählen zu ihnen meist StraßenhändlerInnen, KleinproduzentInnen, Hausangestellte und HeimarbeiterInnen, im Norden geringfügig Beschäftigte, ZeitarbeiterInnen, Teilzeit- und befristet Beschäftigte sowie häufig auch MikrounternehmerInnen. Weltweit zwei Drittel von ihnen gelten als arm.

Ein Grund der weltweiten Ausbreitung ungeschützter Arbeit sind die sogenannten “Freien Exportzonen“. In Tausenden dieser Steuer- und Zoll-Enklaven in 130 Ländern arbeiten heute 66 Mio. Menschen – überwiegend Frauen. Bei der Herstellung von Textilien, Elektronik- und Haushaltswaren für den Weltmarkt werden ihre Arbeits- und Frauenrechte oft gravierend verletzt.

Eine neue Studie zu diesem Thema unter dem Titel “Frauenarbeit im Schatten – Informelle Wirtschaft und Freie Exportzonen“ haben das Institut für Ökonomie und Ökumene “SÜDWIND“ und die Evangelisch Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) erarbeitet. Download: http://tinyurl.com/yfrjxpt

Hamburger Rat für nachhaltige Entwicklungspolitik braucht mehr Kompetenzen

Der Hamburger Senat hat auf ein Ersuchen der Bürgerschaft beschlossen, einen Rat für nachhaltige Entwicklungspolitik einzurichten. Der Rat für nachhaltige Entwicklungspolitik wird bis zu zwölf ehrenamtliche Mitglieder umfassen, die im Auftrag des Senats fachliche Gutachten erstellen und Empfehlungen abgeben. Zu den Fragen, mit denen sich der neue Rat beschäftigen wird, gehören beispielsweise die soziale und technische Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern in Léon (Nicaragua) oder Dar es Salaam (Tansania), aber auch Themen der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Hamburg, wie beispielsweise der Faire Handel. Über die personelle Besetzung des Rates wurde noch nicht entschieden. Vier Mitglieder ernennt die Bürgerschaft, ein Mitglied pro Fraktion. Die Amtszeit des Rates endet mit Ablauf der Legislaturperiode. Quelle: http://pressemitteilungen.epo.de/?p=3606

Dem Rat fehlt es nach der Auffassung von Kritikern an wichtigen Kompetenzen. Das Eine Welt Netzwerk bedauerte, dass der Senat sich vom neuen Expertengremium nicht in der Festlegung seiner Schwerpunkte beraten lässt, sondern erst danach und dass die entwicklungspolitischen Leitlinien nicht mehr vorkommen. Ein Stück Kontinuität zu dem früheren Beirat, die sich auch in der Besetzung für den neuen Rat ausdrücken kann, hält das Eine Welt Netzwerk dabei für sehr wünschenswert. Der damalige Beirat hatte schon 2001 entwicklungspolitische Leitlinien entwickelt, die derzeit leider unbeachtet blieben. Die Geschäftsführerin des Eine Welt Netzwerks Hamburg, Anneheide von Biela, forderte, Hamburg müsse sich seiner Verantwortung als weltoffener Metropole stellen. Dazu gehörten entwicklungspolitische Leitlinien und ein arbeitsfähiger Rat. http://tinyurl.com/y92kdx7