Buchrezension: „Foreign aid and its unintended consequences“ von Dirk-Jan Koch

Wo Entwicklungshilfe auch schaden kann

Insider arbeitet unbeabsichtigte Wirkungen auf

Kritik tut Entwicklungszusammenarbeit gut, aber oft kommt sie von ganz weit her und hat eher grundsätzlichen Charakter. Heute legt Dirk-Jan Koch eine umfassende Analyse der unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe vor. Dirk-Jan Koch ist Chief Science Officer des niederländischen Außenministeriums und hat eine Innenansicht im Bereich der klassischen Entwicklungshilfe. Sein neues Buch wird darum in Fachkreisen bereits viel beachtet. In Deutschland wird das Buch am 16. Oktober vom IDOS Bonn vorgestellt.

Koch, Dirk-Jan. 2023. Foreign Aid and Its Unintended Consequences. London: Routledge, DOI https://doi.org/10.4324/9781003356851. Open Access: https://www.routledge.com/Foreign-Aid-and-Its-Unintended-Consequences/Koch/p/book/9781032412146#

Das Buch „Foreign Aid and Its Unintended Consequences“ von Dirk-Jan Koch befasst sich mit den unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe und schlägt konkrete Schritte vor, um die Ziele und Auswirkungen zu harmonisieren. In seinem neuen Buch präsentiert Professor Dirk-Jan Koch eine neue Sichtweise auf Entwicklungshilfe: die Identifizierung unbeabsichtigter Folgen, sowohl negativer als auch positiver. Diese neue Perspektive sollte zu neuen Denkweisen über Hilfe und Entwicklung sowie zu neuen Arbeitsweisen führen. Koch fordert von Gebern und Hilfsorganisationen, sich der Folgen bewusster zu werden, die sie nicht immer beabsichtigt haben. Es bietet auch Beispiele dafür, wie die Entwicklungshilfe positiven Einfluss haben kann, wenn sie sorgfältig geplant und umgesetzt wird.

Koch identifiziert zehn häufige Arten von unbeabsichtigten Auswirkungen der Entwicklungshilfe:

Rückwirkungseffekte

Ein Beispiel für einen Rückwirkungseffekt ist der Anti-Hilfsreaktionseffekt. Dies tritt auf, wenn die Zielbevölkerung oder die breitere Öffentlichkeit im Empfängerland auf Entwicklungshilfe negativ reagiert. Die Gründe für eine solche Reaktion können vielfältig sein. Zum Beispiel kann die einheimische Bevölkerung das Gefühl haben, dass ihre Regierung von außen beeinflusst wird und somit ihre Souveränität beeinträchtigt wird. Dies kann zu einem Anstieg nationalistischer oder anti-ausländischer Gefühle führen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die Zielbevölkerung die Hilfe als unzureichend oder gar als invasive oder irrelevant empfindet. Solche Reaktionen können das Potenzial haben, den Erfolg der Entwicklungsbemühungen zu untergraben oder gar umzukehren,

Konflikteffekte

Konflikteffekte sind unbeabsichtigte Auswirkungen der Entwicklungshilfe, bei denen eine externe Intervention zu Konflikten zwischen verschiedenen Gruppen führt. Hier sind drei Beispiele:

  1. Stärkung von Rebellen: Wenn Entwicklungshilfe dazu verwendet wird, Rebellen und Milizen zu unterstützen, kann dies zu einem Anstieg der Konflikte führen. Insbesondere wenn die Regierung diese Hilfe als Bedrohung ansieht, kann sie versuchen, die Rebellen weiter zu stärken und damit ein Konfliktpotenzial zu schaffen.
  2. Zunehmende Spannungen: Entwicklungshilfe kann auch zu Spannungen zwischen verschiedenen Gemeinschaften führen. Zum Beispiel kann eine humanoide Organisation versuchen, einer bestimmten Gemeinde zu helfen und dadurch Hass und Feindseligkeiten von anderen Gemeinden verursachen.
  3. Verstärkung von Ungleichheiten: Entwicklungshilfe kann eine tiefgreifende soziale oder wirtschaftliche Ungleichheit innerhalb der Zielbevölkerung hervorrufen oder verstärken, die zu Konflikten führen kann. Eine solche ungleichmäßige Verteilung von Hilfeleistungen kann die Gegensätze zwischen verschiedenen Gruppen verstärken und den sozialen Frieden untergraben. (Kapitel 4, Seite 41-55)

Migrations- und Umsiedlungseffekte

Ein Beispiel für Migrations- und Umsiedlungseffekte von Entwicklungshilfe sind die Bauprojekte von Staudämmen in China. Die chinesische Regierung begann in den 1950er Jahren mit dem Bau großer Staudämme, um Energie zu erzeugen und das Land zu entwickeln. Die Staudämme hatten jedoch unbeabsichtigte Auswirkungen auf die umliegenden Gemeinden, insbesondere auf die Minderheiten in den betroffenen Gebieten.

Die Bevölkerung entlang des Flusses Yangtze und seiner Nebenflüsse musste umgesiedelt werden, um Platz für den Bau von Staudämmen und die Schaffung von Stauseen zu schaffen. Diese Umsiedlungen waren oft erzwungen und führten zu erheblichen sozialen und wirtschaftlichen Belastungen für die Betroffenen. Viele Menschen mussten ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage verlassen und lebten in neuen Siedlungen, die häufig schlecht organisiert waren und unzureichenden Schutz boten.
Die Staudämme führten auch dazu, dass sich die Verteilung von Wasser und Land an den Ufern des Flusses Yangtze veränderte, was zu mehr Migration führte. Einige Menschen zogen in Gebiete mit mehr Wasserressourcen und besseren Erntebedingungen, andere verloren ihre Arbeit und wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Viele Migranten lebten in Armut und waren gezwungen, in Slums zu leben, weil sie keine bezahlbaren Wohnungen finden konnten.

Dieses Beispiel von Stauseen in China zeigt, wie Entwicklungshilfe unerwartete Folgen haben kann, einschließlich erzwungener Migration und Umsiedlung sowie sozialer und wirtschaftlicher Belastungen für Minderheiten und andere benachteiligte Gruppen. (Kapitel 5, Seiten 60-68)

Preis- und Inflationseffekte

Ein Beispiel für Preis- und Inflationseffekte von Entwicklungshilfe ist das Projekt zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion in Äthiopien. Das Projekt hatte zum Ziel, die Ernährungssicherheit der Bevölkerung in ländlichen Gebieten durch den Einsatz moderner Landwirtschaftstechnologien und bessere Infrastruktur zu erhöhen. Allerdings hatte das Projekt unbeabsichtigte Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Wirtschaft im Allgemeinen in Äthiopien.

Die Überbeanspruchung von Saatgut, das von dem Projekt bereitgestellt wurde, führte zu einer künstlichen Verknappung von Saatgut auf dem lokalen Markt und zu höheren Preisen. Dies bedeutete, dass die Bauern höhere Kosten für ihre Produktionen hatten. Gleichzeitig hatten die bessere Infrastruktur und die Bereitstellung von Transportmitteln zu einer höheren Nachfrage nach Agrarprodukten geführt. Aufgrund von begrenzter Produktion war das Ergebnis jedoch, dass die Preise für landwirtschaftliche Produkte auf dem Markt stiegen.

Diese Preissteigerungen hatten Auswirkungen auf die breitere Wirtschaft in Äthiopien, insbesondere auf die Verbraucher. Die höheren Lebensmittel- und Rohstoffpreise führten zu einem höheren Inflationsdruck, was zu einer Verschlechterung der Kaufkraft der Bevölkerung und insbesondere der Ärmsten in der Gesellschaft führte. Dies bedeutete auch, dass andere Branchen, die von Landwirtschaftserzeugnissen abhängig waren, wie zum Beispiel Textil- und Handelsunternehmen, höhere Kosten tragen mussten.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe, obwohl sie beabsichtigte Wirkungen hat, unerwartete Folgen haben kann, nämlich Preissteigerungen und Inflationsdruck. Es betont auch die Bedeutung von Strategien zur Vermeidung und Bekämpfung von Preis- und Inflationseffekten bei der Durchführung von Entwicklungsprojekten. (Kapitel 6, Seiten 74-84)

Marginalisierungseffekte

Ein Beispiel für Marginalisierungseffekte von Entwicklungshilfe ist ein Projekt zur Förderung von Mikrofinanzierung für Frauen in Indien. Das Projekt hatte das Ziel, Frauen in ländlichen Gebieten den Zugang zu Mikrokrediten und Finanzdienstleistungen zu ermöglichen, um ihre Einkommens- und Ausbildungsmöglichkeiten zu verbessern. Während das Projekt zunächst erfolgreich war, hatte es unerwartete Auswirkungen auf bestimmte Gruppen von Frauen.

Das Projekt hatte insbesondere den Effekt, einige Gruppen von Frauen zu benachteiligen, die bereits am Rande der Gesellschaft existierten. Frauen, die keiner Kaste angehörten und insbesondere Witwen oder Frauen, die in traditionellen Stammesgemeinschaften lebten, hatten Schwierigkeiten, an dem Projekt teilzunehmen, da sie oft nicht über die erforderlichen Vermögenswerte oder Unterstützung durch ihre Gemeinschaft oder Familie verfügten.

Diese Frauen wurden dadurch noch weiter marginalisiert und hatten weniger Zugang zu Ressourcen und Unterstützung, was zu einer Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen führte. Das Projekt trug auch zur Zunahme des Wettbewerbs und der Konkurrenz innerhalb der teilnehmenden Gemeinschaften bei, was die sozialen Unterschiede und Ungleichheiten innerhalb der Gemeinschaften verstärkte.
Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe bei falscher Umsetzung unbeabsichtigte Auswirkungen haben kann und marginalisierte Gruppen weiter benachteiligen kann. Es betont auch die Notwendigkeit, sicherzustellen, dass Entwicklungsprojekte nicht nur den Teilnehmern zugutekommen, sondern auch eine umfassendere Strategie zur Überwindung von Ungleichheiten und Stärkung der sozialen Integration beinhalten. (Kapitel 7, Seiten 91-101)

Verhaltenseffekte

Ein Beispiel für Verhaltenseffekte von Entwicklungshilfe betrifft ein Projekt zur Förderung von Schulbildung in einer ländlichen Gemeinde in Afrika. Das Projekt hatte das Ziel, die Bildungschancen für Kinder aus benachteiligten Familien zu erhöhen, indem Schulen verbessert und mehr Lehrer in der Gemeinde beschäftigt wurden. Während das Projekt erfolgreich war, hatte es unerwartete Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder und ihrer Familien.

Durch den Zugang zu Bildung wurden die Schüler und ihre Familien auf soziale und wirtschaftliche Fortschritte aufmerksam gemacht, die außerhalb ihrer ländlichen Gemeinde möglich waren. Viele Schüler erwarben soziales Kapital und erlangten Fähigkeiten und Kenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen, um ein höheres Einkommen oder eine Ausbildung außerhalb ihrer Gemeinde zu erwerben.
Durch den Zugang zu Schulbildung und Wissen über andere Möglichkeiten waren die Schüler und ihre Familien nun auch offener für Veränderungen in ihrer eigenen Gemeinde und forderten Verbesserungen in Bereichen wie Gesundheit, Infrastruktur oder Arbeitsmöglichkeiten. Die Familien wurden zu einem kritischen Betrachter der öffentlichen Versorgung ihrer Gemeinde und erhöhten damit den Druck auf lokale Behörden, Veränderungen herbeizuführen.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe durch den Zugang zu Bildung und Wissen das Verhalten von Schülern und ihren Familien verändern kann, indem sie offen für soziale und wirtschaftliche Fortschritte werden und sich für Veränderungen in ihrer Gemeinde einsetzen. Es betont auch die Bedeutung von Bildung und Wissen, um Verhaltenseffekte herbeizuführen, die auf lange Sicht positive soziale und wirtschaftliche Veränderungen auslösen können. (Kapitel 8, Seiten 117-124)

Negative Spillovereffekte

Ein Beispiel für negative Spillovereffekte von Entwicklungshilfe betrifft ein Projekt zur Förderung des Tourismus in einer Region in Südostasien. Das Projekt hatte das Ziel, den Tourismus in einer abgelegenen Region zu fördern und damit den lokalen Gemeinden Einkommensmöglichkeiten zu bieten und wirtschaftliches Wachstum zu fördern. Während das Projekt anfangs erfolgreich war, hatte es unerwartete negative Spillovereffekte auf die lokale Umwelt.

Das Projekt lockte immer mehr Touristen in die Region, was zu einer Überlastung der Infrastruktur und Ressourcen führte, insbesondere der Trinkwasserversorgung, Abfallentsorgung und dem Verkehr. Die lokalen Gemeinden hatten Schwierigkeiten, der steigenden Nachfrage der Touristen nachzukommen und gleichzeitig ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Der erhöhte Abfall und die Abwasserbelastung verschmutzten lokale Gewässer und schädigten die Natur. Der Anstieg des Verkehrs führte auch zu einem höheren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß und zur Verschärfung von Umweltproblemen wie der Luftverschmutzung.

Die negativen Spillovereffekte führten dazu, dass die Bevölkerung in der Region von den Folgen der Entwicklungshilfe betroffen war: Die Lebensbedingungen verschlechterten sich, die Umwelt wurde zerstört und die lokale Bevölkerung konnte keine Vorteile aus dem Projekt ziehen. Dadurch konnte es zu vermehrtem Widerstand und Protesten gegen die Entwicklungsinitiative und damit zu einer Verschlechterung des Verhältnisses zwischen den betroffenen Gemeinden, der Regierung und den Entwicklungsorganisationen kommen.

Dieses Beispiel zeigt, wie Entwicklungshilfe durch die Förderung eines einzelnen Bereichs und die Vernachlässigung anderer wichtiger Aspekte, wie Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, negative Spillovereffekte herbeiführen kann. Es betont die Bedeutung, Entwicklungshilfe im Sinne einer umfassenden und nachhaltigen Entwicklungsstrategie zu planen und zu implementieren, um die negativen Spillovereffekte zu minimieren und sicherzustellen, dass alle Bereiche der Gemeinden gleichermaßen berücksichtigt werden. (Kapitel 9, Seiten 125-133)

Governance-Effekte

Es gibt verschiedene Beispiele für Governance-Effekte von Entwicklungshilfe. Ein Beispiel wäre ein Projekt zur Unterstützung von Regierungsbehörden bei der Verbesserung der Steuereintreibung in einem Entwicklungsland. Das Projekt könnte dazu beitragen, die Kapazitäten der Regierung aufzubauen, um Steuern effektiver einzutreiben und somit mehr Einkommen für die Regierung zu generieren. Durch eine effektivere Steuereintreibung könnte die Regierung ihre Unabhängigkeit erhöhen, indem sie mehr eigene Ressourcen zur Finanzierung der öffentlichen Dienstleistungen zur Verfügung hat.

Ein anderes Beispiel für Governance-Effekte ist ein Projekt, das darauf abzielt, die Kapazitäten von Regierungsbehörden zur Korruptionsbekämpfung zu stärken. Durch die Stärkung der institutionellen Kapazitäten zur Korruptionsbekämpfung könnte das Projekt eine höhere Effektivität und Integrität der Regierungsbehörden fördern. Dadurch könnte die Regierung eine höhere Transparenz erreichen und das volle Vertrauen der lokalen Bevölkerung gewinnen, was wiederum zur Stärkung der sozialen Kohäsion und der Demokratie im Land beitragen kann.

Ein weiteres Beispiel für Governance-Effekte ist ein Projekt, das darauf abzielt, die Beteiligung lokaler Gemeinden an Regierungsentscheidungen und Entwicklungsprojekten zu erhöhen. Durch die Beteiligung der Gemeinden könnte das Projekt die Legitimität und Akzeptanz der Regierung fördern und somit zu einem verbesserten Vertrauen der lokalen Bevölkerung in die Regierung beitragen.

Diese Beispiele zeigen, wie Governance-Effekte der Entwicklungszusammenarbeit einen positiven Beitrag für die öffentliche Verwaltung, die Demokratie und die Bürgerschaft leisten können. Es betont auch die Bedeutung von Governance-Effekten bei der Planung und Umsetzung von Entwicklungsprojekten, um sicherzustellen, dass die Förderung guter Regierungsführung integraler Bestandteil aller Entwicklungsprojekte ist. (Kapitel 10, Seiten 137-150)

Umweltauswirkungen

Ein Beispiel für Umweltauswirkungen von Entwicklungshilfe betrifft ein großes Staudammprojekt in einem Fluss in Afrika. Das Projekt wurde mit dem Ziel gestartet, saubere Energie für die Bevölkerung bereitzustellen und die Landwirtschaft in der Region zu unterstützen. Während das Projekt anfangs erfolgreich war, hatte es unerwartete negative Umweltauswirkungen auf den Fluss und die umliegenden Ökosysteme.

Durch den Bau des Staudamms wurde der Fluss aufgestaut, wodurch sich die Wasserqualität und das Ökosystem in der Flussumgebung verschlechterten. Der Stausee breitete sich aus und zerstörte dabei ökologisch wertvolle Lebensräume, darunter auch Wildtiergebiete und Pflanzenbestände. Die Vogel- und Fischpopulationen reduzierten sich, da ihre Rückzugsorte zerstört wurden oder sie keinen Zugang zu ihrem natürlichen Lebensraum hatten. Die Umweltverschmutzung durch den Stau trug auch zur Verschlechterung der Wasserqualität bei, was die lokale Bevölkerung davon abhielt, den Fluss als wichtigen Zugangspunkt für Trinkwasser und Fischerei zu nutzen.

Diese Umweltauswirkungen führten dazu, dass der ökologische Zustand der Flussumgebung beeinträchtigt wurde und dass auch die Lebensqualität und das Einkommen der lokalen Bevölkerung durch das Projekt eingeschränkt wurden. Darüber hinaus hatte das Projekt negative Auswirkungen auf die Kultur und die historischen Stätten in der Umgebung, die durch die Überflutung unwiederbringlich zerstört wurden.

Dieses Beispiel zeigt, wie Umweltauswirkungen von Entwicklungshilfeprojekten unerwartete und unerwünschte Folgen haben können, selbst wenn das Projekt gute Absichten verfolgt. Eine umfassende Umweltbewertung und Nachhaltigkeitsanalyse ist notwendig, um Umweltauswirkungen bei Projekten zu berücksichtigen und somit sicherzustellen, dass diese so minimalistisch wie möglich sind und nicht zu Umweltzerstörungen führen. (Kapitel 11, Seiten 155-168)

Ripple-Effekte

Negative Ripple-Effekte von Entwicklungshilfe beschreiben unerwünschte Auswirkungen, die aus einer Entwicklungsinitiative resultieren, die über ihren ursprünglich beabsichtigten Bereich hinausgehen. Diese Effekte treten auf, wenn eine Initiative nicht im Einklang mit anderen Dynamiken in einer Gesellschaft steht oder nicht angemessen geplant wurde.

Ein Beispiel für negative Ripple-Effekte wäre ein Projekt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in einer Region, das dazu führt, dass große Flächen landwirtschaftlicher Nutzfläche zu industriellen Zwecken umgewandelt werden. Dadurch könnten negative Auswirkungen auf die Umwelt entstehen, wie beispielsweise die Ausbreitung von Wüstenbildung durch Bodenerosion und Bodendegradation. Darüber hinaus könnte die Umsiedlung von Bauern und Familien in diesem Umfeld führen zur Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen, wenn ihre traditionellen Lebensstile und ihre Beziehung zur Natur zerstört werden.

Ein anderes Beispiel für negative Ripple-Effekte ist ein Programm zur Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe, das dazu beiträgt, lokale Märkte und die Landwirtschaft in der Region zu untergraben. Das Programm könnte dazu führen, dass die lokalen Landwirte ihre Produkte nicht mehr verkaufen können oder dass sie ihre Produktion reduzieren, weil sie mit subventionierten Lebensmitteln konkurrieren, die aus anderen Länder geliefert werden. Dadurch könnten negative Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft entstehen, was langfristig zur Verschlechterung der Ernährungssicherheit und zur Abhängigkeit von Nahrungsmittelhilfe führen könnte.

Diese Beispiele zeigen, wie die unerwünschten Auswirkungen von Entwicklungsprogrammen nicht nur auf den unmittelbaren Teilnehmerkreis beschränkt sein können, sondern auch zu unerwarteten Konsequenzen führen können. Es betont die Bedeutung eines sorgfältigen und ganzheitlichen Ansatzes, der die möglichen negativen Auswirkungen von Entwicklungsprogrammen eingehend untersucht und eine umfassende Analyse der längerfristigen Folgen durchführt. (Kapitel 12, Seiten 173-186)

Jedes Kapitel des Buches befasst sich mit einer Reihe konkreter Fallstudien, analysiert die Mechanismen, die diesen unbeabsichtigten Auswirkungen zugrunde liegen, und schlägt Wege vor, wie politische Entscheidungsträger, Praktiker und Evaluatoren negative Auswirkungen angehen und positive Auswirkungen maximieren können. Die genauen Veränderungen, die bei der Entwicklungshilfe vorgenommen werden müssen, werden jedoch nicht explizit genannt.

Transparenzerklärung von Karsten Weitzenegger: Ich kannte Dirk-Jan Koch bisher nicht. Er hat mir ein Leseexemplar zugesagt, das ich irgendwan in mein neues Regel stelle. Ich habe die KI den Vorabtext durchackern lassen. Ich habe bei der Übersetzung versucht, den Jargon zu halten und nicht zu gendern.

Rettungsplan für Menschheit und Planeten kann doch noch gelingen

Der Zwischenstand bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung ist alarmierend. Auf halber Strecke bis 2030 sind die meisten der rund 140 Zielvorgaben, für die Daten vorliegen, bedroht. Wir sind derzeit nur bei etwa 12 Prozent der Zielvorgaben auf Kurs, bei mehr als der Hälfte trotz gewisser Fortschritte mäßig oder stark vom Kurs abgekommen und bei etwa 30 Prozent entweder nicht vorangekommen oder hinter das Basisjahr 2015 zurückgefallen. Dies geht aus dem SDG Bericht 2023 der Vereinten Nationen hervor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Bewertung macht deutlich, dass die Anstrengungen dringend verstärkt werden müssen, um bei den Zielen auf Kurs zu bleiben und Fortschritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft für alle zu erreichen.

Fortschritt bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung kann bewirken, dass Armut und Hunger bekämpft, Bildung und Gesundheitsversorgung verbessert, erneuerbare Energiequellen gefördert und der Klimawandel bekämpft werden. Dies kann auch dazu beitragen, die Gleichstellung der Geschlechter, die Schaffung von nachhaltigen Städten und Gemeinden sowie den Schutz von Ozeanen und Wäldern zu fördern und insgesamt Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen zu schaffen.
Die internationale Zusammenarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle, um durch den Austausch von Wissen und Technologien sowie durch finanzielle Unterstützung und gemeinsames Handeln den Fortschritt bei den Nachhaltigkeitszielen zu beschleunigen. Die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene.

SDGs auf Kurs zu bringen ist höchste Priorität der Vereinten Nationen

Obwohl bei mehr als 30 Prozent der SDGs ein Rückschritt zu verzeichnen sei, sei es noch nicht zu spät, „das Blatt zu wenden“, sagt UN-Generalsekretär Antonio Guterres und teilte den Mitgliedstaaten mit, dass die Vereinten Nationen „entschlossen sind, genau dies zu tun“. Die Verringerung von Armut und Hunger gehörten zu den grundlegenden Zielen, die mit ihrer Entwicklung in die falsche Richtung gingen, sagte er. „Der Fortschritt bei weiteren 50 Prozent der Zielen ist schwach und unzureichend“.

Scholz: Nachhaltigkeitsziele weiterhin oben auf der Agenda

Olaf Scholz betonte auf dem Gipfel, dass Deutschland für die Fortsetzung der Betonung der Nachhaltigkeitsziele auf der internationalen Agenda stehe. Die wirtschaftlich starken Länder erwarteten Unterstützung für die Länder des sogenannten globalen Südens in Afrika, Asien und Südamerika. Deutschland hat sich genau dazu verpflichtet und handelt hier vorbildlich. Der deutsche Kanzler betonte, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. In New York räumte Scholz Fehler bei der Umsetzung der Entwicklungsziele ein und betonte, dass die Zeit drängt.

Deutschland legt in New York 12 Schlüsselbeiträge vor

Die 17 Nachhaltigkeitsziele wurden beim #SDGSummit bekräftigt – ein ermutigendes Signal in schwierigen Zeiten. Deutschland kündigte dazu Schlüsselbeiträge an. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Es wird höchste Zeit für eine Aufholjagd auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen. Als Entwicklungsministerin habe ich dabei auch immer unsere Partnerländer im Blick: Sie leiden besonders darunter, wenn die Ziele nicht erreicht werden – etwa, Armut und Hunger zu beenden, hochwertige Bildung und Gesundheit für alle bereitzustellen oder die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben. Aber Nahrung, Schulen und Krankenhäuser kosten Geld. Ich setze mich beim UN-Gipfel deshalb für eine Reform der Weltbank ein, damit sie mehr Spielraum für günstige Kredite hat. Ich setze mich für Schuldenumwandlungen ein, damit zusätzliche Mittel für die Finanzierung nachhaltiger Projekte verwendet werden. Und: Neue Zusagen aus meinem Ministerium sollen zum allergrößten Teil in Projekte fließen, die die Situation von Frauen und Mädchen verbessern. Denn ohne Frauen wird Entwicklung nicht funktionieren.“

Konferenz in Hamburg soll gemeinsame Lösungen finden

Zur Aufholjagd beitragen soll auch die kommende Hamburg Sustainability Conference #HSC2024. Auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in enger Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Michael Otto Stiftung und der Freien und Hansestadt Hamburg findet am 20. und 21. Juni 2024 die Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Die Konferenz soll Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus dem globalen Norden und dem globalen Süden, aber auch führende Köpfe aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen an einen Tisch bringen, um gemeinsam Lösungen für die notwendige sozial-ökologische Transformation zu entwickeln. 

Trends der Entwicklungszusammenarbeit 2023

Die Entwicklungszusammenarbeit befindet sich ständig im Wandel und es gibt eine Reihe von Trends und Entwicklungen, die derzeit in diesem Bereich zu beobachten sind. Hier sind einige der wichtigsten Trends:

Stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit: Immer mehr Entwicklungsprojekte setzen auf nachhaltige Lösungen, die langfristig wirksam sind und die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigen.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Es gibt einen stärkeren Fokus auf partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der lokale Partner und Gemeinschaften in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Digitale Innovationen: Digitale Technologien wie Mobile-Apps, Online-Plattformen und künstliche Intelligenz werden zunehmend genutzt, um Entwicklungsherausforderungen anzugehen und die Effizienz und Wirkung von Entwicklungsprojekten zu verbessern.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Immer mehr Entwicklungsprojekte setzen auf flexible Ansätze, die sich schnell an veränderte Umstände anpassen lassen. Das bedeutet auch, dass Projekte stärker auf lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten eingehen müssen.

Private-Sector-Engagement: Immer mehr private Unternehmen und Investoren engagieren sich in der Entwicklungszusammenarbeit, um Lösungen zu entwickeln und dabei auch ökonomische Interessen zu verfolgen.

Gendergerechtigkeit: Die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen und Mädchen wird immer stärker in den Fokus gerückt.

Lokale Finanzierung: Es wird verstärkt darauf gesetzt, dass Entwicklungsprojekte auch lokale Ressourcen mobilisieren und die lokalen Wirtschaften stärken, um langfristig unabhängige und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Diese Trends spiegeln sich auch in den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wider, die eine universelle, integrative und transformative Agenda zur nachhaltigen Entwicklung vorgibt.

Postkoloniale Kritik hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit geleistet, indem sie auf die historischen und strukturellen Ungleichheiten und Machtverhältnisse zwischen ehemaligen Kolonialmächten und ehemaligen Kolonien aufmerksam gemacht hat. Diese Kritik zielt darauf ab, eine kritische Reflexion über die Entstehung und die Praktiken der Entwicklungszusammenarbeit anzuregen und alternative Ansätze zu fördern. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse, die die postkoloniale Kritik in die Debatte eingebracht hat:

  1. Machtungleichgewichte: Postkoloniale Kritiker argumentieren, dass die Entwicklungszusammenarbeit auf historischen Machtungleichgewichten basiert und oft dazu beigetragen hat, diese Ungleichgewichte aufrechtzuerhalten. Es geht darum, die Machtstrukturen zu erkennen und alternative Ansätze zu entwickeln, die auf Partnerschaftlichkeit, Solidarität und Gleichheit beruhen.
  2. Kulturelle Dominanz: Postkoloniale Kritiker haben darauf hingewiesen, dass westliche Werte und Normen oft den Rahmen für Entwicklungsprojekte vorgeben und die lokalen Kontexte und Bedürfnisse ignorieren. Es geht darum, die kulturelle Dominanz zu überwinden und die lokalen Kontexte und Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.
  3. Wirkungslosigkeit: Postkoloniale Kritiker argumentieren, dass viele Entwicklungsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben und oft nicht den Bedürfnissen und Prioritäten der lokalen Bevölkerung entsprechen. Es geht darum, eine kritische Reflexion über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit anzustoßen und alternative Ansätze zu fördern, die auf partizipativen und lokalen Ansätzen beruhen.
  4. Abhängigkeit: Postkoloniale Kritiker haben darauf hingewiesen, dass die Entwicklungszusammenarbeit oft dazu beigetragen hat, Abhängigkeiten von westlichen Gebern und Experten zu schaffen und lokale Kapazitäten und Ressourcen zu untergraben. Es geht darum, lokale Ressourcen und Kapazitäten zu stärken und alternative Ansätze zu entwickeln, die auf Empowerment und Selbstbestimmung beruhen.

Insgesamt trägt die postkoloniale Kritik dazu bei, eine kritische Reflexion über die Praktiken und Ziele der Entwicklungszusammenarbeit anzuregen und alternative Ansätze zu fördern, die auf Partnerschaftlichkeit, Solidarität und Gleichheit beruhen.

Das ist der erste Text, der hier von der KI geschrieben wurde, ich schwöre.