Rettungsplan für Menschheit und Planeten kann doch noch gelingen

Der Zwischenstand bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung ist alarmierend. Auf halber Strecke bis 2030 sind die meisten der rund 140 Zielvorgaben, für die Daten vorliegen, bedroht. Wir sind derzeit nur bei etwa 12 Prozent der Zielvorgaben auf Kurs, bei mehr als der Hälfte trotz gewisser Fortschritte mäßig oder stark vom Kurs abgekommen und bei etwa 30 Prozent entweder nicht vorangekommen oder hinter das Basisjahr 2015 zurückgefallen. Dies geht aus dem SDG Bericht 2023 der Vereinten Nationen hervor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Bewertung macht deutlich, dass die Anstrengungen dringend verstärkt werden müssen, um bei den Zielen auf Kurs zu bleiben und Fortschritte hin zu einer nachhaltigen Zukunft für alle zu erreichen.

Fortschritt bei den Zielen für nachhaltige Entwicklung kann bewirken, dass Armut und Hunger bekämpft, Bildung und Gesundheitsversorgung verbessert, erneuerbare Energiequellen gefördert und der Klimawandel bekämpft werden. Dies kann auch dazu beitragen, die Gleichstellung der Geschlechter, die Schaffung von nachhaltigen Städten und Gemeinden sowie den Schutz von Ozeanen und Wäldern zu fördern und insgesamt Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen zu schaffen.
Die internationale Zusammenarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle, um durch den Austausch von Wissen und Technologien sowie durch finanzielle Unterstützung und gemeinsames Handeln den Fortschritt bei den Nachhaltigkeitszielen zu beschleunigen. Die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung erfordert die Zusammenarbeit von Regierungen, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen auf nationaler, regionaler und globaler Ebene.

SDGs auf Kurs zu bringen ist höchste Priorität der Vereinten Nationen

Obwohl bei mehr als 30 Prozent der SDGs ein Rückschritt zu verzeichnen sei, sei es noch nicht zu spät, „das Blatt zu wenden“, sagt UN-Generalsekretär Antonio Guterres und teilte den Mitgliedstaaten mit, dass die Vereinten Nationen „entschlossen sind, genau dies zu tun“. Die Verringerung von Armut und Hunger gehörten zu den grundlegenden Zielen, die mit ihrer Entwicklung in die falsche Richtung gingen, sagte er. „Der Fortschritt bei weiteren 50 Prozent der Zielen ist schwach und unzureichend“.

Scholz: Nachhaltigkeitsziele weiterhin oben auf der Agenda

Olaf Scholz betonte auf dem Gipfel, dass Deutschland für die Fortsetzung der Betonung der Nachhaltigkeitsziele auf der internationalen Agenda stehe. Die wirtschaftlich starken Länder erwarteten Unterstützung für die Länder des sogenannten globalen Südens in Afrika, Asien und Südamerika. Deutschland hat sich genau dazu verpflichtet und handelt hier vorbildlich. Der deutsche Kanzler betonte, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. In New York räumte Scholz Fehler bei der Umsetzung der Entwicklungsziele ein und betonte, dass die Zeit drängt.

Deutschland legt in New York 12 Schlüsselbeiträge vor

Die 17 Nachhaltigkeitsziele wurden beim #SDGSummit bekräftigt – ein ermutigendes Signal in schwierigen Zeiten. Deutschland kündigte dazu Schlüsselbeiträge an. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze: „Es wird höchste Zeit für eine Aufholjagd auf dem Weg zu den Nachhaltigkeitszielen. Als Entwicklungsministerin habe ich dabei auch immer unsere Partnerländer im Blick: Sie leiden besonders darunter, wenn die Ziele nicht erreicht werden – etwa, Armut und Hunger zu beenden, hochwertige Bildung und Gesundheit für alle bereitzustellen oder die Geschlechtergerechtigkeit voranzutreiben. Aber Nahrung, Schulen und Krankenhäuser kosten Geld. Ich setze mich beim UN-Gipfel deshalb für eine Reform der Weltbank ein, damit sie mehr Spielraum für günstige Kredite hat. Ich setze mich für Schuldenumwandlungen ein, damit zusätzliche Mittel für die Finanzierung nachhaltiger Projekte verwendet werden. Und: Neue Zusagen aus meinem Ministerium sollen zum allergrößten Teil in Projekte fließen, die die Situation von Frauen und Mädchen verbessern. Denn ohne Frauen wird Entwicklung nicht funktionieren.“

Konferenz in Hamburg soll gemeinsame Lösungen finden

Zur Aufholjagd beitragen soll auch die kommende Hamburg Sustainability Conference #HSC2024. Auf Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und in enger Kooperation mit dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), der Michael Otto Stiftung und der Freien und Hansestadt Hamburg findet am 20. und 21. Juni 2024 die Hamburg Sustainability Conference (HSC) statt. Die Konferenz soll Regierungsvertreterinnen und -vertreter aus dem globalen Norden und dem globalen Süden, aber auch führende Köpfe aus Privatwirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und internationalen Organisationen an einen Tisch bringen, um gemeinsam Lösungen für die notwendige sozial-ökologische Transformation zu entwickeln. 

Trends der Entwicklungszusammenarbeit 2023

Die Entwicklungszusammenarbeit befindet sich ständig im Wandel und es gibt eine Reihe von Trends und Entwicklungen, die derzeit in diesem Bereich zu beobachten sind. Hier sind einige der wichtigsten Trends:

Stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit: Immer mehr Entwicklungsprojekte setzen auf nachhaltige Lösungen, die langfristig wirksam sind und die Umwelt, die Wirtschaft und die Gesellschaft gleichermaßen berücksichtigen.

Partnerschaftliche Zusammenarbeit: Es gibt einen stärkeren Fokus auf partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der lokale Partner und Gemeinschaften in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. Es geht darum, gemeinsam Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.

Digitale Innovationen: Digitale Technologien wie Mobile-Apps, Online-Plattformen und künstliche Intelligenz werden zunehmend genutzt, um Entwicklungsherausforderungen anzugehen und die Effizienz und Wirkung von Entwicklungsprojekten zu verbessern.

Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Immer mehr Entwicklungsprojekte setzen auf flexible Ansätze, die sich schnell an veränderte Umstände anpassen lassen. Das bedeutet auch, dass Projekte stärker auf lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten eingehen müssen.

Private-Sector-Engagement: Immer mehr private Unternehmen und Investoren engagieren sich in der Entwicklungszusammenarbeit, um Lösungen zu entwickeln und dabei auch ökonomische Interessen zu verfolgen.

Gendergerechtigkeit: Die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen und Mädchen wird immer stärker in den Fokus gerückt.

Lokale Finanzierung: Es wird verstärkt darauf gesetzt, dass Entwicklungsprojekte auch lokale Ressourcen mobilisieren und die lokalen Wirtschaften stärken, um langfristig unabhängige und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Diese Trends spiegeln sich auch in den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wider, die eine universelle, integrative und transformative Agenda zur nachhaltigen Entwicklung vorgibt.

Postkoloniale Kritik hat einen wichtigen Beitrag zur Entwicklungszusammenarbeit geleistet, indem sie auf die historischen und strukturellen Ungleichheiten und Machtverhältnisse zwischen ehemaligen Kolonialmächten und ehemaligen Kolonien aufmerksam gemacht hat. Diese Kritik zielt darauf ab, eine kritische Reflexion über die Entstehung und die Praktiken der Entwicklungszusammenarbeit anzuregen und alternative Ansätze zu fördern. Hier sind einige der wichtigsten Erkenntnisse, die die postkoloniale Kritik in die Debatte eingebracht hat:

  1. Machtungleichgewichte: Postkoloniale Kritiker argumentieren, dass die Entwicklungszusammenarbeit auf historischen Machtungleichgewichten basiert und oft dazu beigetragen hat, diese Ungleichgewichte aufrechtzuerhalten. Es geht darum, die Machtstrukturen zu erkennen und alternative Ansätze zu entwickeln, die auf Partnerschaftlichkeit, Solidarität und Gleichheit beruhen.
  2. Kulturelle Dominanz: Postkoloniale Kritiker haben darauf hingewiesen, dass westliche Werte und Normen oft den Rahmen für Entwicklungsprojekte vorgeben und die lokalen Kontexte und Bedürfnisse ignorieren. Es geht darum, die kulturelle Dominanz zu überwinden und die lokalen Kontexte und Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen.
  3. Wirkungslosigkeit: Postkoloniale Kritiker argumentieren, dass viele Entwicklungsprojekte nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt haben und oft nicht den Bedürfnissen und Prioritäten der lokalen Bevölkerung entsprechen. Es geht darum, eine kritische Reflexion über die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit anzustoßen und alternative Ansätze zu fördern, die auf partizipativen und lokalen Ansätzen beruhen.
  4. Abhängigkeit: Postkoloniale Kritiker haben darauf hingewiesen, dass die Entwicklungszusammenarbeit oft dazu beigetragen hat, Abhängigkeiten von westlichen Gebern und Experten zu schaffen und lokale Kapazitäten und Ressourcen zu untergraben. Es geht darum, lokale Ressourcen und Kapazitäten zu stärken und alternative Ansätze zu entwickeln, die auf Empowerment und Selbstbestimmung beruhen.

Insgesamt trägt die postkoloniale Kritik dazu bei, eine kritische Reflexion über die Praktiken und Ziele der Entwicklungszusammenarbeit anzuregen und alternative Ansätze zu fördern, die auf Partnerschaftlichkeit, Solidarität und Gleichheit beruhen.

Das ist der erste Text, der hier von der KI geschrieben wurde, ich schwöre.

OECD betont Notwendigkeit von Hilfen gegen die Covid-19-Pandemie

Aktuelle Statistiken zur Entwicklungszusammenarbeit

Vorläufige Zahlen für 2019 zeigen einen Anstieg der öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA), insbesondere für die ärmsten Länder. Angesichts der Covid-19-Pandemie prüfen die OECD und die 30 Mitgliedsländer des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC) derzeit, wie über Entwicklungszusammenarbeit den am stärksten gefährdeten Ländern bei der Bewältigung der Krise am besten geholfen werden kann.

Den vorläufigen Zahlen zufolge haben die 30 DAC-Mitglieder in 2019 insgesamt 152,8 Milliarden US-Dollar für die Entwicklungszusammenarbeit bereitgestellt – ein Anstieg von 1,4% gegenüber dem Vorjahr. Achtzehn von ihnen erhöhten ihre Ausgaben, darunter insbesondere Österreich, Finnland, Griechenland, Ungarn, Japan, Korea, Norwegen und Slowenien. Auch in der Schweiz erhöhten sich die Ausgaben leicht (+0,6%). Elf Länder reduzierten ihre Mittel, darunter Polen, Portugal und Schweden. Auch in Deutschland sanken die Ausgaben leicht (-1,4%).

Unter folgenden Links finden Sie die jüngsten Zahlen und Erläuterungen im Detail:

Unter diesem Link lesen Sie das gemeinsame Statement der Länder im OECD-Entwicklungshilfeausschuss zur Covid-19-Krise vom 9. April 2020.

Untenstehend finden Sie darüber hinaus ausführliche Informationen auf Englisch.

OECD and donor countries working to focus development efforts on Covid-19 crisis, building on a rise in official aid in 2019

(Paris, 16 April 2020) – The OECD and member countries that provide foreign aid are exploring how they can work to help the most vulnerable countries to weather the Covid-19 crisis, as new data showed a rise in Official Development Assistance (ODA) in 2019, particularly to the poorest countries.

ODA from members of the OECD’s Development Assistance Committee (DAC) totalled USD 152.8 billion in 2019, a rise of 1.4% in real terms from 2018, according to preliminary data collected from official development agencies. Bilateral ODA to Africa and least-developed countries rose by 1.3% and 2.6% respectively. Excluding aid spent on looking after refugees within donor countries – which was down 2% from 2018 – ODA rose by 1.7% in real terms.

“This increase in the global development effort is an important first step, particularly as we now have an additional duty to step up support to those countries facing the harshest impacts of all from the coronavirus crisis,” said OECD Secretary-General Angel Gurría. “The response of development providers in the weeks and months ahead will be a critical force in the global battle against Covid-19. ODA has proved to be recession-proof in the past, including during the 2008 financial crisis, and I am confident it can be again.”

Total ODA in 2019 was equivalent to 0.30% of DAC countries’ combined gross national income, down from 0.31% in 2018 and below a target ratio of 0.7% of ODA to GNI. Five DAC members – Denmark, Luxembourg, Norway, Sweden and the United Kingdom – met or exceeded the 0.7% target (the same five countries as in 2018.) Among non-DAC donors, which are not counted in the DAC total, Turkey provided ODA equivalent to 1.15% of its GNI.

ODA rose in 18 DAC countries, with the largest increases in Austria, Finland, Greece, Hungary, Japan, Korea, Norway and Slovenia.  It fell in 11 countries, most notably in Poland, Portugal and Sweden, in some cases because of lower spending on refugees. Net ODA has risen for the most part steadily in volume terms from just below USD 40 billion in 1960. Despite the 2008 crisis, ODA rose by 69% in real terms between 2000, when the Millennium Development Goals were agreed, and 2010, as donors committed to increases.

On April 9, the DAC issued a joint statement acknowledging the importance of ODA to help developing countries through the Covid-19 crisis, and saying members would “strive to protect” ODA budgets.

“It’s good news that ODA is increasing and that more of it is going to Africa and the poorest countries. We must build on this positive trend, because this global crisis demands strong global cooperation.  Least developed countries will be the hardest hit by COVID-19. DAC members are already using ODA to help them respond to the double hit of health and economic crises. We will need to keep doing so throughout 2020 and beyond,” said DAC Chair Susanna Moorehead.

DAC members are sharing what they are doing to help developing countries combat the health crisis and economic fallout of the pandemic, with some donor countries already announcing reallocation of ODA money to support basic living conditions, build emergency health facilities and provide liquidity to developing country banks.

Mr. Gurría, in a joint statement with Mr. Achim Steiner, UN Development Programme Administrator, called on the international community and DAC members to act urgently to support those most vulnerable in the face of the crisis, including by increasing and sustaining ODA commitments. Ms Moorehead and OECD Development Co-operation Director Jorge Moreira da Silva urged DAC members to stand by their ODA commitments in March, to target efforts to health systems and vulnerable people and to ensure optimal coordination of humanitarian and development aid. To help them, the OECD is tracking the spread of Covid-19 in the world’s most fragile and insecure places on its States of Fragility platform.

The OECD is also working to analyse debt relief and other financial mechanisms for developing countries, donor support for women who make up the majority of health and care workers, support for global public goods – including research for new medicines or vaccines – and on longer-term analysis and guidance to help developing countries mitigate social and economic impacts. All official direct Covid19-related support to ODA-eligible countries, whether to invest in health systems or to protect and rebuild livelihoods will count as ODA.

Defined since 1969 as “government aid that promotes and specifically targets the economic development and welfare of developing countries”, ODA makes up over two thirds of external finance for least-developed countries.  The OECD’s aid statistics track official flows from DAC donors. The OECD also monitors flows from some non-DAC providers and private foundations. Preliminary data each April is followed by final statistics at the end of each year with a detailed geographic and sectoral breakdown.

The 2019 total comprised USD 149.4 billion in the form of grants, loans to sovereign entities and contributions to multilateral institutions; USD 1.9 billion to development-oriented private sector instrument (PSI) vehicles, USD 1.4 billion in net loans and equities to private companies operating in ODA-eligible countries and USD 149 million of debt relief.  Bilateral sovereign loans increased by 5.7% in real terms from 2018, suggesting some donors may be providing more concessional lending to low-income countries.

As in 2018, the 2019 data is expressed on a “grant equivalent” basis, offering a more realistic comparison between grants and loans, which account for around 17% of gross bilateral ODA, and a fairer measure of donor effort. Until 2018, loans were expressed on a “cash basis”, meaning their full face value was included then repayments were subtracted as they came in. The grant-equivalent methodology means only the “grant portion” of the loan, i.e. the amount “given” by lending below market rates, counts as ODA.

Links to aid data and background information:

Hamburg-Wahl: Kandidierende sprechen sich für Nachhaltige Entwicklungsziele #SDG aus

Zur Bürgerschaftswahl am 23. Februar habe ich zahlreiche Kandidierende gefragt, wie sie es im Hamburger Landesparlament mit der globalen 2030-Agenda halten werden.

Welchen Beitrag werden Sie in der Fraktion und im Landesparlament leisten, um in Hamburg die Umsetzung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zu verbessern?

Bisher haben 29 Kandierende geantwortet, in allen Fällen positiv und detailreich, täglich werden es mehr. Das ist erfreulich, denn in den nächsten fünf Jahren muss die Politik vor Ort die Weichen immer mehr auf globale Nachhaltigkeit stellen. Das geht über die Legislaturperiode und die Stadtgrenzen hinaus. Gut zu wissen, dass die politisch entscheidenden Menschen hier mitdenken. Vielen Dank, dass Sie sich trotz Wahlkampf diese Mühe machen! Es geht um die Zukunft der Welt.

Alle Antworten werden auf abgeordnetenwatch.de veröffentlicht:

SPD

GRÜNE

CDU

LINKE

FDP

Hintergrund zur Frage

Die Regierungen haben versprochen, bis 2030 allen Menschen ein Leben in Würde ermöglichen und dazu den Frieden und die Freiheit in einer intakten Umwelt zu fördern. Die 17 Ziele (SDG) als konkrete Handlungsschritte der 2030-Agenda gelten weltweit. Eingebettet darin ist Klimaschutz ist ein gutes Beispiel, dass globale Ziele nur systematisch und mit Beteiligung aller erreichbar sind.

Der Senat hat dazu im Juli 2017 (Drucksache 21/9700) eine Bestandausnahme aller Ressorts vorgelegt, aber die Aktion offen gelassen. Staatliches Handeln ist dringend, braucht aber auch das Mitwirken aller, da es um soziale, wirtschaftliche und ökologische Veränderung geht.

Die Hamburger Zivilgesellschaft und viele Unternehmen haben diesen Weltzukunftsvertrag als nutzbares Leitbild erkannt, um ihre Beiträge zur gesellschaftlichen Transformation einzuordnen, die wir jetzt in unseren 20er Jahren leisten müssen. Dazu sind vielfältige Bündnisse entstanden. Im „Hamburger Ratschlag zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ haben sich Vereine und Verbände die Mühe gemacht, gemeinsam Forderungen an die Hamburger Politik zu erarbeiten. Das ist für die hier bedeutsamen Handlungsfelder unter www.2030hamburg.de dokumentiert.

Politik wirkt immer über die Landesgrenzen und Legislaturperioden hinaus. Der Streit darüber lohnt sich auch im Detail. Ich bitte Sie, diese Zukunftsthemen heute auf der Agenda zu halten und bei Entscheidungen nachvollziehbar zu bedenken. Viele Menschen fordern wie ich Nachhaltigkeit der Politik ein und geben bei den Bürgerschaftswahlen 10 Kreuze dafür.

abgeordnetenwatch.de

abgeordnetenwatch.de setzt sich durch Bürgerbeteiligung und Transparenz für eine selbstbestimmte Gesellschaft ein, in der jede:r gleich viel wert ist.

Nutzen Sie das Angebot, um Kandidierende in Hamburg gezielt zu befragen:
https://www.abgeordnetenwatch.de/hamburg

Ich habe meine Fragen auf die ersten Listenplätze aller Parteien verteilt, man kann dort aber nicht alle alles fragen. Irgendwann kommt der Spam-Filter. Falls Sie weitere Kandidierende fragen möchten, nur zu! Falls Sie kandidieren und auch eine Antwort geben möchten, schreiben Sie bitte in die Kommentare. Ich habe alle Antworten bis zum 19.02.2020 verlinkt, weitere können gern kommen. 😉

Fonds für Jugendaustausch mit Afrika zur Kompetenzentwicklung

Deutschland und die Afrikanische Union arbeiten zusammen, um Kompetenzen der jungen Generation für nachhaltige Entwicklung zu stärken. Karsten Weitzenegger unterstützt für INBAS im Auftrag der GIZ afrikanische Jugendorganisationen beim Aufbau von Partnerschaften für Azubi-Austausch.

Das BMZ hat jetzt einen Innovationsfonds aufgelegt, der innovative und integrative Ansätze des deutsch-afrikanischen oder trilateralen Jugendaustauschs zur Kompetenzentwicklung fördert. Es können Vorhaben in den Ländern Benin, Ghana, Südafrika, Tansania, Togo und Deutschland finanziert werden.

Das ist eine gute Gelegenheit für Partnerschaftsinitiativen, neue Ansätze der Kompetenzentwicklung auszuprobieren, die für die Ziele für nachhaltige Entwicklung SDG und die AU-Agenda 2063 wirken.

Mit dem Innovationsfonds können relativ leicht Kosten zwischen 2000 und 15000 Euro für Pilotprojekte im nächsten Jahr finanziert werden. Die Ausschreibungsunterlagen sind auf https://www.gfa-group.de/agyi/ in Englisch, Französisch und Swahili verfügbar. Die nächste Frist in schon am 15. November 2019, aber weitere Termine folgen bald. Der Fonds wird von der GFA Group unabhängig verwaltet.

Ich kann die Vergabe nicht beeinflussen, aber bei der Antragsstellung unterstützen. Wenn Sie mit Partnern aus einem der fünf Länder innovative Bildungsprojekte vorhaben, unterstütze ich gern bei der Formulierung und dem Kontakt zu unseren Alumni.

Weitere Informationen über die SDG finden Sie auf der Website:
https://sustainabledevelopment.un.org/?menu=1300
Auf der oben genannten Website findet der Antragsteller auch die detaillierten Definitionen und Indikatoren für jede SDG. Diese können sehr nützlich sein, um zu definieren, worauf sich die Anwendung konzentriert.

Die AU-Agenda 2063 mit ihren Bestrebungen und Zielen sieht wie folgt aus:
• Ein prosperierendes Afrika, das auf integrativem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung basiert
o Ein hoher Lebensstandard, Lebensqualität und Wohlbefinden für alle Bürger
o Gut ausgebildete Bürger und Kompetenzrevolution, die von Wissenschaft, Technologie und Innovation getragen wird
o Gesunde und gut ernährte Bürger
o Transformierte Volkswirtschaften
o Moderne Landwirtschaft für mehr Produktivität und Produktion
o Umweltverträgliche und klimaresistente Volkswirtschaften und Gemeinschaften
• Ein integrierter Kontinent, der politisch geeint ist und auf den Idealen des Panafrikanismus und der Vision der afrikanischen Renaissance basiert
o Kontinentale Finanz- und Währungsinstitute sind etabliert und funktionsfähig
o Weltklasse-Infrastruktur durchquert Afrika
• Ein Afrika der guten Regierungsführung, der Demokratie, der Achtung der Menschenrechte, der Gerechtigkeit und der Rechtsstaatlichkeit
o Demokratische Werte, Praktiken, universelle Prinzipien der Menschenrechte, der Gerechtigkeit und der Rechtsstaatlichkeit sind verankert
o Fähige Institutionen und transformative Führung vorhanden
• Ein friedliches und sicheres Afrika
o Frieden, Sicherheit und Stabilität sind verankert
o Ein stabiles und friedliches Afrika
o Eine voll funktionsfähige und betriebsbereite APSA
• Afrika mit einer starken kulturellen Identität, einem gemeinsamen Erbe, Werten und Ethik
o Die kulturelle Renaissance Afrikas ist von herausragender Bedeutung
• Ein Afrika, dessen Entwicklung von den Menschen bestimmt wird, das sich auf das Potenzial der afrikanischen Bevölkerung, insbesondere ihrer Frauen und Jugendlichen, stützt und sich um Kinder kümmert
o Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen
o Engagierte und befähigte Jugendliche und Kinder
• Ein Afrika als starker, einheitlicher, widerstandsfähiger und einflussreicher Global Player und Partner
o Afrika als wichtiger Partner für globale Angelegenheiten und friedliches Zusammenleben
o Afrika übernimmt die volle Verantwortung für die Finanzierung der Entwicklung
Weitere Informationen zur AU Agenda 2063 mit ihren Zielen und Bestrebungen finden Sie auf der Website: https://au.int/en/agenda2063/goals

GSDR-urbandevelopment
#GDSR: Ein Aufruf zum Handeln: 20 wichtige Maßnahmen

„Die Zukunft ist jetzt: Wissenschaft zur Erreichung der SDGs“

GSDR 2019Seit 1990 wurden Millionen von Menschen aus der Armut befreit. Dieser Fortschritt ist jedoch bedroht: Die Ungleichheit hat sich vertieft, und der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt nähern sich den Wendepunkten. Die Wissenschaft ist jedoch in der Lage, die Nachteile mit der Erreichung der 17 miteinander verbundenen Ziele für nachhaltige Entwicklung zu mindern und uns auf den Weg zu bringen, bis 2030 eine bessere Welt für alle zu schaffen. Darüber wurde der Bericht über die Globale Nachhaltige Entwicklung #GSDR jetzt veröffentlicht.

Dieser Bericht ist der erste vierjährliche globale Nachhaltigkeitsbericht, der von einer unabhängigen Gruppe von Wissenschaftler*innen verfasst wurde, die vom Generalsekretär der Vereinten Nationen im Auftrag der Mitgliedstaaten ernannt wurde. Es wurde geschrieben, um Maßnahmen zur Erreichung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu informieren. Der Bericht mit dem Titel „Die Zukunft ist jetzt: Wissenschaft zur Erreichung der SDGs“ betont, dass Regierungen, Unternehmen, Gemeinden und die Zivilgesellschaft eine Reihe von Schlüsselbereichen menschlicher Aktivitäten verändern müssen: Ernährung, Energie, Verbrauch und Städte. Verstärkte Investitionen in die Wissenschaft zur Förderung der Nachhaltigkeit sowie in natur- und sozialwissenschaftliche Einrichtungen in Entwicklungsländern sind erforderlich.

Ein Aufruf zum Handeln: 20 wichtige Maßnahmen

In der Handlungsaufforderung des Berichts werden 20 Punkte genannt, an denen Interventionen zu einem transformativen und beschleunigten Fortschritt in Richtung mehrerer Ziele und Vorgaben im kommenden Jahrzehnt führen können. Diese gezielten Maßnahmen basieren auf der jüngsten wissenschaftlichen Literatur, in der die tieferen systemischen Zusammenhänge analysiert werden, die Synergien und Kompromisse zwischen einzelnen Zielen und Vorgaben aufzeigen.

Der Bericht befürwortet den universellen Zugang zu hochwertigen Grunddienstleistungen – Gesundheitsversorgung, Bildung, Wasser- und Sanitärinfrastruktur, Wohnen und sozialer Schutz – als Voraussetzung für die Beseitigung von Armut und Fortschritten beim menschlichen Wohlbefinden, wobei Menschen mit Behinderungen und anderen gefährdeten Gruppen besondere Aufmerksamkeit gewidmet wird. Der Bericht ruft dazu auf, erneut auf die Beendigung der rechtlichen und sozialen Diskriminierung zu achten und die Gewerkschaften, Nichtregierungsorganisationen, Frauengruppen und anderen Gemeinschaftsorganisationen zu stärken, um sie als wichtige Partner bei den Bemühungen um die Umsetzung der Agenda 2030 zu betrachten. Die Autoren identifizieren die Lebensmittel- und Energiesysteme als besonders wichtige Schauplätze für Veränderungen, da diese Systeme, wie sie derzeit funktionieren, die Welt in die Nähe von Wendepunkten für die Umwelt bringen, aber auch wichtige Verbindungen für die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden sind.

Das Lebensmittelsystem muss weitreichende Änderungen an der Infrastruktur, den kulturellen und gesellschaftlichen Normen und der Politik erfahren, die den gegenwärtigen, nicht nachhaltigen Status quo unterstützen. Gegenwärtig leiden ungefähr 2 Milliarden Menschen unter Ernährungsunsicherheit und 820 Millionen Menschen sind unterernährt. Gleichzeitig nimmt die Übergewichtsrate in fast allen Regionen der Welt zu. Weltweit sind 2 Milliarden Erwachsene und 40 Millionen Kinder unter fünf Jahren übergewichtig.

Für Entwicklungsländer sind stärkere Sozialschutzböden erforderlich, um Ernährungssicherheit und Ernährung zu gewährleisten. Die Länder müssen die Umweltauswirkungen ihrer Lebensmittelproduktionssysteme unter Berücksichtigung der gesamten Wertschöpfungskette verringern, indem sie Lebensmittelverschwendung und die Abhängigkeit von tierischen Proteinquellen verringern. Sowohl die Entwicklungs- als auch die Industrieländer müssen verstärkt auf Unterernährung in all ihren Formen achten – auch auf die zunehmende Zahl von Übergewichtigen.

Das Energiesystem muss sich auch transformieren, um die Energiezugangslücke zu schließen. Fast 1 Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu Elektrizität, hauptsächlich in Afrika südlich der Sahara, und mehr als 3 Milliarden Menschen sind darauf angewiesen, feste Brennstoffe zum Kochen zu verschmutzen, was schätzungsweise 3,8 verursacht  Millionen vorzeitiger Todesfälle pro Jahr. Diese Lücken müssen gleichzeitig geschlossen werden. Erforderlich ist die Steigerung der Energieeffizienz und Ausstieg aus der fossilen Stromerzeugung ohne Kohlenstoffabscheidung und -speicherung, damit die Weltwirtschaft im Einklang mit den Bestrebungen des Pariser Abkommens dekarbonisiert wird.

Der Anteil moderner erneuerbarer Energien an der gesamten weltweiten Energieversorgung ist in den letzten zehn Jahren jährlich um durchschnittlich 5,4 Prozent gestiegen. Seit 2009 sind die Preise für erneuerbaren Strom für Solarphotovoltaik um 77 Prozent und für Onshore-Wind um 38 Prozent gesunken – und seit fünf Jahren in Folge haben die weltweiten Investitionen in saubere Energie jährlich 300 Milliarden US-Dollar überschritten.

Zusätzliches Wachstum wurde jedoch durch direkte und indirekte Subventionen für fossile Brennstoffe gebremst, die weiterhin von ihren tatsächlichen Kosten für Wirtschaft, Gesundheit und Umwelt ablenken. Dem Bericht zufolge werden bis 2050 voraussichtlich zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Um die Agenda 2030 zu erreichen, sind kompaktere und effizientere Städte erforderlich, die durch hochwertige öffentliche Verkehrsmittel und andere Infrastrukturen, soziale Dienste und eine leistungsfähige Wirtschaft besser bedient werden können menschenwürdige und nachhaltige Lebensgrundlagen, einschließlich solcher, die durch Technologie und naturbasierte Industrien ermöglicht werden. Partnerschaften und Netzwerke zwischen Partnerstädten können kommunalen Führungskräften helfen, auf bewährten Praktiken und Fachwissen aufzubauen, ebenso wie Investitionen in den Aufbau einer „Wissenschaft der Städte“.

Die Wissenschaftler*innen betonten, dass die globalen Umweltgüter wie Atmosphäre, Regenwald und Ozeane als wichtige Quellen für Ökosystemleistungen und natürliche Ressourcen geschützt werden müssen. Regierungen, lokale Gemeinschaften, der Privatsektor und internationale Akteure müssen zusammenarbeiten, um natürliche Ressourcen zu erhalten, wiederherzustellen und nachhaltig zu nutzen. Die genaue Bewertung von Umweltgütern ist ein kritischer erster Schritt, und ihr Wert sollte durch Preisgestaltung, Transfers, Regulierung und andere wirtschaftliche Instrumente widergespiegelt werden.

Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis

Die Wissenschaft muss eine wichtige Rolle bei der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung spielen. Universitäten, politische Entscheidungsträger und Forschungsförderer müssen die von der Agenda 2030 geleitete Forschung stärker unterstützen. Gleichzeitig müssen Forscher der Nachhaltigkeitswissenschaft und anderer Disziplinen zusammenarbeiten, um Entwicklungsprobleme zu lösen und die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zu stärken. Sie müssen der Gesellschaft und den politischen Entscheidungsträgern Informationen zur Verfügung stellen, die sie zur Lösung von Entwicklungsproblemen verwenden können.

Der Bericht spricht für eine Verlagerung der aktuellen Forschungsprioritäten und die Unterstützung innovativer Ansätze in der Nachhaltigkeitswissenschaft, die Betonung von interdisziplinären Partnerschaften und die Bereitstellung von Unterstützung und Ressourcen für wissenschaftliche Institutionen, insbesondere im globalen Süden. Entwicklungshilfebudgets sollten die Steigerung der wissenschaftlichen Kapazität und des Zugangs im globalen Süden priorisieren. UN-Mitgliedstaaten, Forschungskonsortien und Bibliotheken sollten zusammenarbeiten, um die grenzüberschreitende und interdisziplinäre wissenschaftliche Zusammenarbeit für die SDGs zu verbessern.

Der vollständige Bericht „Die Zukunft ist jetzt: Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung“ ist hier zu finden: https://sustainabledevelopment.un.org/gsdr2019

GSDR 2019
UNO-Bericht #GSDR fordert mehr Ambition bei der Umsetzung der 2030-Agenda

Der Globale Nachhaltigkeitsbericht identifiziert wichtige Ansatzpunkte für eine Transformation unserer Wirtschaftsweise

Der heute veröffentlichte Globale Nachhaltigkeitsbericht (Global Sustainable Development Report, #GDSR) unterstreicht die Notwendigkeit, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030 zu erreichen. Besorgniserregend sind laut Bericht v.a. die global wachsende soziale Ungleichheit, ungebremster Klimawandel, der unvermindert voranschreitende Verlust der biologischen Vielfalt sowie die zunehmende Menge an menschenproduzierten Abfällen. Diese Entwicklungen zeichnen sich nicht nur durch negative, schwer zu ändernde oder unumkehrbare Auswirkungen aus, sondern erschweren die Umsetzung fast aller anderen Nachhaltigkeitsziele. Dies wirkt sich vielfach negativ auf Wirtschaft und Gesellschaft aus. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die Umsetzung der 2030-Agenda wesentlich ambitionierter erfolgen muss.

Die SDGs und die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind weiterhin erreichbar, stellt der GSDR in Übereinstimmung mit den letzten Sonderberichten des Weltklimarats (IPCC) und des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) fest. Der GSDR betont zugleich, dass dafür eine regionen- und sektorübergreifende Kooperation zwischen Regierungen, Institutionen und Akteuren aller Art nötig ist. Ein Umsteuern erfordert radikale Reformen, damit katastrophale Folgen und potentiell unumkehrbare Schäden der Umwelt verhindert bzw. abgemildert werden.

Wichtige Ansatzpunkte für die erforderliche Transformation unserer Gesellschaften sieht der Bericht vor allem im Wandel hin zu einer nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln, in der Sicherstellung des universellen Zugangs zu nachhaltiger Energie, in der nachhaltigen Stadtentwicklung sowie im Schutz und nachhaltigen Management der globalen öffentlichen Umweltgüter, wie den Meeren.

Der GSDR wird alle vier Jahre von einer durch den Generalsekretär der Vereinten Nationen einberufenen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Herkunft für den SDG-Gipfel in New York am 24. und 25. September erstellt, die im Vierjahresrhythmus stattfinden. Er liefert jeweils einen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaften aufbauenden Überblick über die Umsetzung der 2030-Agenda, analysiert Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Nachhaltigkeitszielen der Agenda und beschreibt mögliche Transformationspfade.

Rezpetion in Deutschland

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Botschaft der Wissenschaft ist eindeutig: Wenn sie weitermacht wie bisher, gefährdet die Menschheit ihre natürlichen Lebensgrundlagen und dadurch auch die Grundfesten von Gesellschaft und Wirtschaft. Ein kraftvolles Umsteuern hin zu mehr Nachhaltigkeit ist dringend nötig. Das Gute ist: Die Maßnahmen dafür sind bereits erprobt und stehen uns zur Verfügung – und eine entschlossene und schnelle Umsetzung hätte auch erhebliche volkswirtschaftliche Vorteile.“

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller: „Wir müssen unseren Lebensstil und unsere Form des Wirtschaftens grundlegend ändern, das ist die Essenz des Berichts. Wir zerstören unsere eigenen Lebensgrundlagen und vor allem auch die der künftigen Generationen. Wir tun schon viel: Wir investieren in erneuerbare Energien, wir fördern den nachhaltigen Konsum und die Anpassung an den Klimawandel. Klar ist aber, wir alle müssen uns noch mehr anstrengen – jeder Einzelne und die Weltgemeinschaft als Ganzes.“

Der Bericht ist auf der folgenden Internetseite der UNO abrufbar: https://sustainabledevelopment.un.org/globalsdreport/2019

UNESCO-Weltkonferenz #ESD2030 zu Bildung für nachhaltige Entwicklung #BNE findet in Deutschland statt

Die Auftaktkonferenz zum UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development:
Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)“ wird in Deutschland stattfinden.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) richtet gemeinsam mit der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) vom m 17. bis 19. Mai 2021 (verschoben wegen Covid-19) in Berlin die Auftaktkonferenz zum auf zehn Jahre angelegten UNESCO-Programm zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele aus.

Karliczek: Bildung ist Grundlage nachhaltigen Handelns

Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek: „Bildung ist die Grundlage nachhaltigen Handelns. Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung können wir erreichen, wenn immer mehr Menschen zukunftsfähig denken und handeln. Deshalb ist Bildung für nachhaltige Entwicklung so wichtig. „ESD for 2030″ bündelt die Kräfte zahlreicher Engagierter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Im Juni 2020 werden wir mit Bildungsvertreterinnen und -vertretern aus der ganzen Welt in Berlin darüber diskutieren, wie wir dieses wichtige Zukunftsprogramm gemeinsam mit Leben füllen. Ich freue mich auf diese Konferenz, denn sie wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit ins Zentrum rücken.“

UNESCO-Programm „ESD for 2030“

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Daher hebt das neue UNESCO-Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs (ESD for 2030)“ die Rolle von Bildung in der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen hervor.

Den Auftakt für das auf zehn Jahre angelegte Programm bildet eine von der UNESCO und dem BMBF ausgerichtete Konferenz, die vom 2.-4. Juni 2020 in Berlin stattfinden wird. Zu der dreitägigen Veranstaltung werden etwa 800 hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft aus allen UNESCO-Mitgliedstaaten erwartet. Die internationalen Experten werden bei der Konferenz über die strategische Ausgestaltung des neuen UNESCO-Programms beraten und Maßnahmen zur Umsetzung beschließen. Gemeinsam mit der UNESCO freut sich das BMBF, die Auftaktkonferenz in Berlin zu gestalten.

Unter der Federführung des BMBF hat die Bundesregierung 2017 den Nationalen Aktionsplan Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mit konkreten Vorschlägen verabschiedet, wie nachhaltiges Handeln optimal gelernt und strukturell verstetigt werden kann. Ein Ziel des Nationalen Aktionsplans BNE liegt beispielsweise in der Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in den Curricula, Lehrplänen und Ausbildungsordnungen sowie im informellen Lernen. Ein breites Netzwerk an Akteuren arbeitet an der Umsetzung mit: die Nationale Plattform, Fachforen, Partnernetzwerke und ein Jugendforum sind in den politischen Prozess eingebunden.

An Hochschulen, Schulen, Kitas und Kommunen, ebenso wie an zahlreichen Orten des informellen Lernens, wächst die Bedeutung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit. Nicht nur Schülerinnen und Schüler protestieren für mehr Klimaschutz, auch Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher sowie Ausbildende zeigen großes Interesse an kreativen Ideen und Strategien zur Vermittlung von Nachhaltigkeit. Umso wichtiger ist es, diese Themen langfristig in den Bildungsstrukturen zu verankern und somit verantwortungsbewusstes Denken und Handeln zu ermöglichen. In Deutschland geht die Umsetzung von BNE mit großen Schritten voran, die Wirksamkeit verantwortungsvollen Handelns lässt sich jedoch nur global sicherstellen. Dazu bietet die UNESCO-Konferenz „ESD for 2030“ vom 2.-4. Juni 2020 in Berlin den Auftakt.

ODA 2018
Weniger Mittel für Entwicklungszusammenarbeit in 2018 – insbesondere für besonders arme Länder

Berlin/Paris (OECD) 10. April 2019 – Die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit sind 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gesunken. Besonders stark war der Rückgang für die bedürftigsten Länder. Dies geht aus den vorläufigen Daten der OECD hervor, die heute veröffentlicht wurden. Der Rückgang ist vor allem darauf zurückzuführen, dass weniger Mittel für die Aufnahme von Flüchtlingen aufgewendet wurden. So werden mittlerweile deutlich weniger Menschen als Flüchtlinge aufgenommen, gleichzeitig wurden Vorschriften verschärft, nach denen die Kosten für Flüchtlinge den öffentlichen Mitteln der Entwicklungszusammenarbeit zugerechnet werden können.

 

Insgesamt beliefen sich die öffentlichen Mittel für Entwicklungszusammenarbeit (ODA) der 30 Mitglieder des OECD-Entwicklungshilfeausschusses (DAC) 2018 auf 153 Mrd. USD, erhoben nach einer neuen, genaueren Subventionsäquivalenz-Methode zur Einbeziehung von Krediten. Gemäß der in der Vergangenheit angewandten Cashflow-Messung betrug die ODA 149,3 Mrd. USD, was einem realen Rückgang von 2,7 Prozent im Vergleich zu 2017 entspricht. Ohne die im Aufnahmeland aufgewendeten Mittel für Flüchtlinge war die ODA von 2017 auf 2018 stabil.

Legt man die Berechnungen auf Cashflow-Basis zugrunde, so zeigt sich, dass die bilaterale ODA für die am wenigsten entwickelten Länder von 2017 auf 2018 real um 3 Prozent zurückgegangen ist, die Hilfe für Afrika um 4 Prozent und die humanitäre Hilfe um 8 Prozent. 2018 stiegen die Zahlungen aus der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit in 17 Geberländern, wobei die größten Zuwächse in Ungarn, Island und Neuseeland zu verzeichnen waren. Die Zahlungen von ODA-Mitteln gingen in 12 Ländern zurück, was zum Teil auf weniger Flüchtlingsströme zurückzuführen ist, wobei die stärksten Rückgänge in Österreich, Finnland, Griechenland, Italien, Japan und Portugal zu verzeichnen waren.

„Dieses Bild stagnierender öffentlicher Mittel ist besonders beunruhigend, da auch die privaten Mittel rückläufig sind“, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. „Die Geberländer halten ihre Zusage aus dem Jahr 2015 nicht ein, die Entwicklungsfinanzierung zu erhöhen. Damit laufen wir Gefahr, die Ziele für nachhaltigen Entwicklung (SDGs) für 2030 nicht zu erreichen“.

Nach der aktuellen Berechnungsmethode liegt die ODA-Quote für 2018 bei 0,31 Prozent des kombinierten Bruttonationaleinkommens der DAC-Geberländer und damit deutlich unter dem Zielwert von 0,7 Prozent ODA zu BNE. Fünf DAC-Mitglieder – Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden und das Vereinigte Königreich – erreichten oder übertrafen das Ziel von 0,7 Prozent. Nicht-DAC-Geberländer Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate, deren ODA nicht zum DAC-Gesamtwert gerechnet wird, stellten 1,10 bzw. 0,95 Prozent ihres BNE als Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung.

Die aktuellen ODA-Daten stehen neben den Ergebnissen des jüngsten OECD-Global Outlook on Financing for Sustainable Development, wonach ausländische Direktinvestitionen in Entwicklungsländern im Zeitraum 2016-17 um rund ein Drittel zurückgegangen sind, nachdem die gesamte externe Finanzierung von 2013-2016 um 12 Prozent gesunken war.

Die mit der Veröffentlichung der ODA-Zahlen 2018 implementierte Subventionsäquivalenz-Methode wurde 2014 vom DAC vereinbart und soll einen realistischeren Vergleich zwischen Zuschüssen, die 83 Prozent der bilateralen ODA im Jahr 2018 ausmachten, und Darlehen ermöglichen, die für 17 Prozent der ODA stehen.

Während bisher der volle Nennwert eines Darlehens als ODA gezählt und die Tilgungen später Schritt für Schritt abgezogen wurden, bezieht sich die Subventionsäquivalenz-Methodik nur auf den „Zuschussanteil“ oder den Betrag, den der Anbieter durch Kredite unter Marktzins verschenkt, der dann als ODA gilt. Die Kreditparameter sind so festgelegt, dass die Geberländer fortan nur noch Kredite an arme Länder zu sehr großzügigen Konditionen vergeben können. Die neuen zuwendungsäquivalenten Zahlen sind nicht mit historischen ODA-Daten vergleichbar.

„Weniger Mittel stehen für die am wenigsten entwickelten und afrikanischen Länder zur Verfügung, wo sie am dringendsten benötigt werden. Das ist beunruhigend“, sagte die DAC-Vorsitzende Susanna Moorehead. „Die neuen Daten nach der Subventionsäquivalenz-Methode liefern ein genaueres und transparenteres Bild der Geberanstrengungen.  Sie soll auch Anreize für die Geberländer schaffen, die am meisten vergünstigten Kredite und mehr Zuschüsse an die Länder zu vergeben, die sie am meisten benötigen.“

Die neue Methodik betrifft hauptsächlich Länder mit einem hohen Anteil an Mitteln, die als Darlehen vergeben werden, wie Japan (dessen nach der Subventionsäquivalenz-Methode berechneten ODA um 41 Prozent höher liegt als nach der Cashflow-Messung), Portugal (um 14 Prozent höher), Spanien (um 11 Prozent höher), Deutschland (um 3,5 Prozent niedriger) sowie Frankreich, Korea und Belgien (jeweils um 3 Prozent niedriger). Sie betrifft kaum ODA-Daten für Länder, die den Großteil ihrer Hilfe als Zuschüsse bereitstellen.

Die jährliche ODA-Statistik der OECD umfasst öffentliche Mittel, die die DAC-Geberländer für die Entwicklungszusammenarbeit bereitstellen. Die OECD erhebt auch die Mittel einiger Nicht-DAC-Länder und privater Stiftungen. Auf die vorläufigen Daten im April eines jeden Jahres folgen endgültige und detaillierte ODA-Statistiken am Ende eines jeden Jahres mit einer detaillierten geografischen und sektoralen Aufschlüsselung.

Die öffentliche Entwicklungshilfe macht über zwei Drittel der Außenfinanzierung der am wenigsten entwickelten Länder aus. Der DAC drängt darauf, dass die ODA besser als Hebel genutzt wird, um private Investitionen und inländische Steuereinnahmen in armen Ländern zu generieren, um so zur Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung beizutragen.

Mehr Informationen von der OECD dazu:

– Detaillierter Text zu den ODA-Daten 2018: www.oecd.org/dac/financing-sustainable-development/development-finance-data/ODA-2018-detailed-summary.pdf

– Vollständige Datentabellen für die ODA 2018: www.oecd.org/dac/financing-sustainable-development/development-finance-data/ODA-2018-complete-data-tables.pdf

Weitere Informationen zur ODA

– Alle OECD-Hilfsdaten, einschließlich Grafiken zu Gebern und Empfängern seit 1960: http://oe.cd/fsd-data

– Mehr zur Entwicklungsfinanzierung: http://oe.cd/fsd

– Die offizielle DAC-Liste der ODA-Empfängerländer

Costa Rica ist Vorreiter für innovative Evaluierungspolitik

Project FOCECAL untertützt Orientierung auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung

Am 15.11.2018 hat die Planungsministerin Maria del Pilar Garrido Gonzalo die Nationale Evaluierungspolitik Costa Ricas verabschiedet. Als bislang umfassendste Evaluierungspolitik Lateinamerikas markiert dieser Schritt einen Meilenstein für die Stärkung evidenzbasierter Politikgestaltung in Costa Rica und der Region. Das DEval war in den letzten Jahren über das vom BMZ geförderte Projekt FOCEVAL maßgeblich an der Entwicklung der neuen Politik beteiligt. Dabei legte FOCEVAL besonderen Wert auf konsultative Prozesse, bei denen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und staatliche Institutionen in die Entwicklung der Ziele und Schwerpunkte der Politik eingebunden waren.

Die nationale Evaluierungspolitik setzt den Rahmen für die Evaluierungsprozesse im öffentlichen Sektor und ist durch vier Schwerpunkte gekennzeichnet:

a) Integration von Evaluierung im Politikzyklus
b) Institutionalisierung von Evaluierung
c) Partizipation und Einbindung von nichtstaatlichen Akteuren in Evaluierungsprozesse
d) Stärkung von Evaluierungskapazitäten im Land

Eine vom FOCEVAL-Projekt initiierte nationale Evaluierungsplattform wird in Zukunft die Implementierung der Politik begleiten und eine wichtige Rolle im Monitoring- und Evaluierungsprozess der Politik spielen. Quelle: DEval