Weltsozialforum ruft zu Aktionstag wegen Finanzkrise auf

Zum Abschluss des Weltsozialforums in Belém haben die Teilnehmer zu einem weltweiten Aktionstag am 28. März für eine soziale Bewältigung der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise aufgerufen. Für die mehr als 100.000 Teilnehmer stehe fest, “dass das Finanzsystem auf völlig neue Füße gestellt und der globale Reichtum umverteilt werden muss“, sagte Alexis Passadakis vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac Deutschland in Belém. Die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländern (G20) sehe das leider nicht so. “Es inakzeptabel, dass Entwicklungsländern durch die Steuer- und Kapitalfluchtpraktiken großer Firmen 900 Mrd. US-Dollar entgehen und sie im Gegenzug von der OECD nur ca. 100 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe erhalten“, sagte EED-Vorstand Wilfried Steen zum Abschluss der Konferenz am Sonntag in Belém.

VENRO: Konjunkturpaketes der Weltbank nur Almosen

VENRO begrüßt, dass die Bundesregierung im Rahmen des zweiten Konjunkturpaketes der Weltbank 100 Millionen Euro für Projekte in Entwicklungsländern zur Verfügung stellt. Der Verband hält diese Maßnahme aber bei weitem nicht für ausreichend, um die weltweite Armut bis 2015 zu bekämpfen. Durch die Finanz-und Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr sind 100 Millionen Menschen erneut in die Armut abgerutscht. Es müssten nicht nur mehr Gelder in die Entwicklungszusammenarbeit gesteckt werden, sondern die Industriestaaten, insbesondere die EU, müssten sich für faire Handelsbedingungen einsetzen. VENRO unterstützt daher ein “globales Investitionsprogramm für die Ärmsten der Welt“, wie es Wieczorek-Zeul in ihrer Regierungserklärung zu den MDG gefordert hat. Gleichzeitig weist der Verband aber auch auf die Verantwortung der Industriestaaten, vor allem der EU hin, faire Handelsbedingungen zu schaffen.